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25. Februar 2004 | Schutz und Rettung Bern
Medienmitteilungsnummer 52

Die Stadtpolizei Bern teilt mit:

Sicherheitsbilanz 2003 der Stadtpolizei Bern

pid. Die Zahl der bei der Stadtpolizei im Jahr 2003 erfassten Straftaten hat gegenüber dem Vorjahr erneut zugenommen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 25'113 Straftaten registriert, dies sind 1647 oder 7.02% mehr als 2002. Im Jahr zuvor hatte die Zunahme noch 16.6 % betragen. Der Hauptanteil der Zunahme entfiel seinerzeit auf die Vermögensdelikte, insbesondere auf die Taschendiebstähle. Während die Zahl der Taschendiebstähle aufgrund gezielter Aktionen im Jahr 2003 deutlich reduziert werden konnte, ist die Zahl der Vermögensdelikte insgesamt (insbesondere der Einbruchdiebstähle) weiter angestiegen. Wenn im Jahr 2002 noch nicht von einer Zunahme der Gewalt gesprochen werden konnte, so war im vergangenen Jahr jedoch eindeutig eine Tendenz zu mehr Gewalt festzustellen. Dies ergibt sich unter anderem aus der massiven Zunahme der Raubdelikte und dem deutlichen Anstieg der strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben. Aber auch die Gewalt gegen Sachen (Sachbeschädigung, Einbruchdiebstahl) hat zugenommen. Nach wie vor machen die Vermögensdelikte mit rund 70 % den grössten Teil der Straftaten aus. Sie werden gefolgt von den Betäubungsmitteldelikten mit knapp 15%.

Gewaltdelikte: Im Jahr 2003 waren 429 Delikte gegen Leib und Leben zu verzeichnen. Dies sind 21.9 % mehr als im Vorjahr. Beim weitaus grössten Teil der angezeigten Straftaten gegen Leib und Leben handelt es sich um Körperverletzungen (47%) und Tätlichkeiten (46.6%). Die zusätzlichen Straftaten dürften nicht zuletzt auch auf das schärfere Vorgehen und die strengere Anzeigepraxis der Stadtpolizei bei häuslicher Gewalt zurückzuführen sein. Die Zahl der Raubdelikte hat im letzten Jahr massiv auf 197 Fälle zugenommen, was einer Zunahme von gut 60% entspricht. Die Zunahme lässt sich durch das Auftreten von Jugendbanden v.a. in der ersten Jahreshälfte erklären, die in wechselnder Zusammensetzung mehrere grössere Raubserien begangen haben. Die hohe Zunahme kann auch noch in anderer Hinsicht relativiert werden. Raub und Entreissdiebstahl liegen in ihrer Erscheinung wie auch in der rechtlichen Betrachtung sehr nahe beieinander. Fasst man sie - wie dies gewisse Kantone tun - in einer einzigen Kategorie zusammen, beträgt die Zunahme noch knapp 25%. Die Zahl der Entreissdiebstähle hat im vergangenen Jahr um 14.4% auf 95 Fälle abgenommen. Es handelt sich dabei um den tiefsten Stand in den letzten 10 Jahren. Weil erst im Verlauf des Jahres 2002 statistisch erfasst, konnten letztes Jahr erstmals die Zahlen zur häuslichen Gewalt für das ganze Jahr erhoben werden. Die Stadtpolizei musste 182 Mal ausrücken. Es zeigte sich, dass in 157 Fällen Männer die Täter waren, in 20 Fällen Frauen und in 5 Fällen Kinder. Eher überrasschend war der Umstand, dass nur rund die Hälfte der Täter ausländischer Herkunft war. Eine Erklärung liegt jedoch darin, dass ein beträchtlicher Teil der Täter das Schweizer Bürgerrecht erst vor kurzem erworben hat.

Diebstahl und Einbruch: Im vergangenen Jahr wurden 7343 einfache Diebstähle angezeigt. Dies sind 673 oder 8.40 % weniger als im Vorjahr. Grund für die Abnahme war unter anderem der Umstand, dass es der Polizei recht gut gelang, die Taschendiebstähle unter Kontrolle zu halten. Bei den Einbruchdiebstählen war im 2003 ein massiver Anstieg um 992 Straftaten auf 3697 zu verzeichnen. Dies entspricht einer Zunahme von 36.7%. Schuld an der starken Zunahme waren insbesondere grosse Einbruchserien in Fahrzeuge. Die Zahl der Sachbeschädigungen hat im Jahr 2003 um 102 auf 1910 zugenommen. Dies entspricht einer Zunahme von 5.6 %. Auch hier handelt es sich um die höchste Zahl von Delikten in der 10-Jahres-Statistik.

Betäubungsmittel: Im Jahr 2003 wurden 3612 Anzeigen wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz erstattet, 122 mehr als im Vorjahr. 1114 Anzeigen – gut 400 weniger als im Vorjahr – betrafen den illegalen Umgang mit Marihuana oder Haschisch. 448 Anzeigen richteten sich gegen den Handel mit Betäubungsmitteln, 290 davon (65 %) betrafen Ausländer.

Massnahmen: Trotz teilweise markantem Unterbestand reagierte die Stadtpolizei Bern durch Schwerpunktbildungen (präventive Präsenz, Fahndung und Ermittlung) auf die negativen Entwicklungen und konnte dabei auch Erfolge erzielen: So konnten die Aufklärungsquoten in den Deliktsarten Raub (von 37% auf 67%), Einbruchdiebstahl (von 10% auf 18%), Sachbeschädigungen (von 8% auf 19%) und Entreissdiebstahl (von 16% auf 28%) erhöht werden.
Damit die zunehmende Kriminalität auch dieses Jahr erfolgreich bekämpft und der negative Trend gestoppt werden kann, hat die Direktion für Oeffentliche Sicherheit Ziele definiert und Massnahmen getroffen. So wurden Organisation und Prozessabläufe der Abteilung Sicherheitspolizei überprüft und werden dieses Jahr so weit möglich bereits umgesetzt.
Mit der Analyse zur Ueberprüfung des Sollbestandes wird im Hinblick auf eine Aufstockung des Polizeikorps den beiden Postulaten des Stadtrats Rechnung getragen. Schliesslich hätten - nach bejahender Beschlussfassung im Stadtrat - auch das Kundgebungs- und das Videoreglement positiven Einfluss auf die Arbeit der Polizei.

Polizeikommando der Stadt Bern

fm

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