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16. August 2006 | Schutz und Rettung Bern
Medienmitteilungsnummer 319

Die Stadtpolizei Bern teilt mit:

Unfallstatistik in der Gemeinde Bern – 1. Halbjahr 2006

Strassenverkehrsunfälle – weiterhin positiver Trend in der Stadt Bern

pid. Die Unfallzahlen im ersten Halbjahr 2006 sind gegenüber der Vorjahresperiode weiterhin rückläufig. Damit nahmen auch die Unfälle mit Personenschaden (- 17 %) und folglich der bei Verkehrunfällen verletzten Personen (- 20 %) ab.

Die Unfälle mit leichten Zweirädern und mit zu Fuss Gehenden waren ebenfalls leicht rückläufig.

 

Allgemein

1. Halbjahr

 

2006

2005

Unfälle mit Personenschaden

176

213

Unfälle gesamt

545

624

Total Verletzte

210

263

Total Getötete

0

3

Sachschaden in Franken

3'684'500

4'556'800

 

 

 

Unfälle mit leichten Zweirädern (Velo, Mofa)

56

68

Unfälle mit Kindern

8

6

 

 

1. Einige Schwerpunkte aus der Unfallstatistik

1.a) Unfallhäufigkeit und Unfalltyp

Der Unfallgrund "Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die Strassen- und Verkehrsverhältnisse" ist sowohl bei den Auffahrunfällen wie auch bei den Selbst- und Schleuderunfällen klar rückläufig.

 

1. Halbjahr

 

2006

2005

Auffahrunfälle

145

151

·    Unachtsames Fahren

20

23

·    Nichtanpassen der Geschwindigkeit

12

21

     - davon an die Verkehrsverhältnisse

       (z.B. reger Verkehr)

7

14

Unfälle mit Richtungswechsel (beim Abbiegen)

112

112

·    Missachten des Vortritts beim Linksabbiegen

     (LSA / Vollgrün)

5

6

·    Missachten des Vortritts

59

60

     - davon "Kein Vortritt / STOP"

24

32

     - davon Rechtsvortritt

13

9

     - davon Vortritt beim Linsabbiegen ohne LSA

13

9

Selbst- / Schleuderunfälle

78

111

·    Zustand des Lenkers (Alkohol, Drogen, Krankheit)

27

34

     - davon Alkohol

22

19

     - davon Drogen

1

4

·    Nichtanpassen der Geschwindigkeit

17

33

     - davon an die Linienführung (z.B. Kurve)

7

6

     - davon an die Strassenverhältnisse

       (z.B. nasse Fahrbahn)

9

26

·    Überschreiten der signalisierten Geschwindigkeit

8

3

 

1.b) Unfälle mit Fussgängerinnen und Fussgängern

Die Unfälle mit zu Fuss Gehenden nahmen im 1. Halbjahr 2006 leicht ab. Die Unfälle nach Missachtung der Anhaltepflicht durch die Fahrzeuglenkenden nahmen deutlich ab (- 7 Unfälle, total 4 Unfälle). Das Springen über die Fahrbahn führte zu 5 Unfällen (+ 4 Unfälle), was leider auch zu einer leichten Zunahme der Unfälle mit Kinderbeteiligung führte. Das "Warte-Luege-Lose" vor dem "Loufe" ist ein wichtiger Grundsatz für die Sicherheit aller zu Fuss Gehenden im Strassenverkehr!

 

Unfälle mit Fussgängerinnen / Fussgängern

1. Halbjahr

 

2006

2005

Total Unfälle mit Fussgänger

29

32

   Missachten Vortritt an Fussgängerstreifen durch

   Fahrzeug

4

11

   Unvorsichtiges Überqueren der Fahrbahn

4

3

   Nichtbeachten des Rotlichtes für Fussgänger

4

3

 

Unfälle mit Kindern

8

6

   Springen/Laufen über die Fahrbahn

3

1

   Missachten des Vortritts bei Fussgängerstreifen

1

3

   Unvorsichtiges Überqueren der Fahrbahn

0

0

   Missachten Vortritt allgemein durch Motorfahrzeug-

   lenker

0

0

 

1.c) Unfälle mit leichten Zweirädern (Velo / Mofa)

Die Unfälle mit leichten Zweirädern nahmen gegenüber dem Vorjahr ab (- 12 Unfälle / 56 Unfälle). 15 Unfälle wegen Missachten des Vortrittsrechtes wurden durch Motorfahrzeuglenkende verursacht (- 2 Unfälle), währenddem die durch leichte Zweiradfahrer verursachten 3 Unfälle markant weniger waren (- 11 Unfälle).

 

Unfälle mit leichten Zweirädern (Velo / Mofa)

1. Halbjahr

 

2006

2005

Total Unfälle mit leichten Zweirädern

56

68

   Zustand des leichten Zweiradfahrers

   (Alkohol, Drogen, etc.)

6

5

   Missachten Rotlicht durch leichte Zweiradfahrer

1

1

   Abbiegende Fahrzeuge vor aufholenden leichten

   Zweirädern

4

7

   Missachten Vortritt generell durch Motorfahrzeug-

   lenker

13

15

   Missachten Vortritt generell durch leichte Zweirad-

   fahrer

3

14

   Befahren eines Trottoirs

2

0

   Anderes Fehlverhalten des leichten Zweiradfahrers

5

12

 

2. Unfallhauptursachen

Die nachfolgende Analyse zeigt mögliche Ursachen, die hauptsächlich zu Unfällen führten. Der Rückgang der Unfälle ist ebenfalls bei der Auswertung nach den Ursachen und dem Fehlverhalten feststellbar.

Es zeigt sich, dass das Linksabbiegen bei Kreuzungen ohne Lichtsignalanlage für viele Verkehrsteilnehmende ein schwieriges Manöver ist. Dass dabei der vortrittsberechtigte Gegenverkehr zu wenig beachtet wurde, zeigt sich in der Zunahme der Unfälle (+ 7, total 16 Unfälle) im 1. Halbjahr.

 

 

1. Halbjahr

 

2006

2005

Unaufmerksames Fahren

30

49

Nichtanpassen der Geschwindigkeit

34

58

- davon an die Strassenverhältnisse

  (z.B. nasse Fahrbahn)

14

35

Unvorsichtiger Fahrstreifenwechsel

23

25

Missachten des Vortritts (alle)

102

104

- davon Missachten "Kein Vortritt / STOP"

39

45

- davon Missachten Vortritt beim Linksabbiegen

  (ohne LSA)

16

9

Zu nahes Aufschliessen

88

92

Missachten Rotlicht

19

22

Missbrauch von Alkohol

34

34

Missbrauch von Drogen

3

10

 

3. Fazit und Massnahmen

Der positive Trend des 1. Halbjahres 2006 erfreut. Trotz lange anhaltendem Winter und unfreundlichem Frühling mit wechselnden und schlechten Sicht- und Strassenverhältnissen scheinen die Verkehrsteilnehmenden die Fahrweise richtig gewählt zu haben. Dass der Rückgang der Unfälle mit leichten Zweirädern ebenfalls mit dem schlechten Wetter im April und Mai im Zusammenhang steht, kann lediglich vermutet werden. Aussergewöhnlich war der Monat Februar mit insgesamt sehr wenigen 51 Unfällen in der Stadt Bern (Mittelwert 88 Unfälle). Positiv wird zur Kenntnis genommen, dass Unfälle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeiten rückläufig waren.

Im Rahmen des Massnahmenplans Verkehrssicherheit der Stadt Bern wurde für 2006 das Schwerpunktthema "Fussgängerunfälle" festgelegt. Die Verkehrsplanung, Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, ist daran, die Örtlichkeiten der Unfälle mit Fussgängerbeteiligung zu analysieren, um mögliche Verbesserungsmassnahmen auszuarbeiten. Ziel ist es, die Sicherheit der Fussgänger insbesondere im Bereich der Fussgängerstreifen zu verbessern.

Begleitend werden die Massnahmen der Öffentlichkeitsarbeit unter der Kampagne "Gefahrenpunkt Strassenverkehr" weitergeführt. Mit dem Motto "nid ufpasst – schnäu passiert" werden die Verkehrsteilnehmenden darauf hingewiesen, die Aufmerksamkeit beim Lenken eines Fahrzeuges auf den Strassenverkehr zu richten. Verschiedene Plakatsujets weisen auf die bestehenden Schwerpunkte im Unfallgeschehen hin, bei welchen mit besserer Aufmerksamkeit viele gefährliche Situationen verhindert und Unfälle reduziert werden können.

Sujets der laufenden Kampagne

·    Unfälle durch Auffahren

·    Missachten des Vortritts

·    Nichtanpassen der Geschwindigkeit

·    Missachten der Anhaltepflicht bei Fussgängerstreifen

Die Plakatkampagne "nid ufpasst – schnäu passiert" wird im Herbst 2006 nochmals durchgeführt.

Ziel des Massnahmenplanes Verkehrssicherheit der Stadt Bern ist es, die Unfälle mit Personenschaden zu reduzieren. Die Stadtpolizei Bern unterstützt dabei die Nationale Kampagne "Ein Band fürs Leben" (Plakatkampagne Oktober 2006, www.bfu.ch/gurtenkampagne). Mit den Hinweisen und Informationen an die Verkehrsteilnehmenden soll die Gurtentragquote erhöht und damit die Anzahl der Verletzten und Schwerstverletzten reduziert werden. Im speziellen müssen ebenfalls die Passagiere auf den Rücksitzen motiviert werden, die Gurten zu benützen. Im Falle eines Aufpralles gefährden sie ohne Gurten Fahrer und Beifahrer in hohem Masse.

Polizeikommando der Stadt Bern

fm

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