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3. Mai 2001 | Gemeinderat, Direktionen

Halbzeit in der Reitschule

Die "Städtische Reitschule", gebaut von 1895 bis 1897, diente ursprünglich als Ersatz für die Reithalle am Unteren Graben, die dazumal dem Neubau des Stadttheaters weichen musste. Projektverfasser war Albert Gerster (1864-1935), einer der bekanntesten Architekten seiner Zeit. Nach einer wechselvollen Geschichte stellte im Dezember 1987 der Gemeinderat der Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IKuR) die Gebäude der Reitschule kurzfristig und provisorisch zur Nutzung als alternativer Kulturort zur Verfügung.

Ein in der Zwischenzeit von allen Seiten sichtbarer Sanierungsbedarf der Reitschule löste ein Sanierungsprojekt aus, das den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern vorgelegt wurde. Der Souverän der Stadt Bern genehmigten alsdann für eine erste Sanierungsetappe einen Kredit in Höhe von 7,74 Millionen Franken. Erste Priorität hatte die Erneuerung und vorschriftsmässigen Isolierung der Dächer, dies vor allem, damit der schützenswerte Gebäudekomplex keine irreparablen Schäden erleiden würde. Denn auch heute noch stellt die Gesamtanlage der Reitschule ein schutzwürdiges Objekt von nationaler Bedeutung dar. Dementsprechend hat die Städtische Denkmalpflege bei allen Um- und Ausbauten ein wichtiges Wort mitzureden.

Die Sanierung der Reitschule begann im Juni 2000 und wird im Herbst/Winter 2002 zum Abschluss kommen. Bis heute sind für rund 4,5 Millionen Franken Arbeit vergeben worden; die Hälfte ist ausgeführt.

Von den fünf Gebäuden der Reitschule sind inzwischen zwei vollständig und ein Drittes von aussen mehrheitlich saniert. Konkret heisst das:

  • Bei der Remise West ist das langjährige Dachprovisorium ersetzt und der Raum darunter nun endlich wieder nutzbar. Heute befindet sich dort ein Trainingsraum inkl. Sanitäreinrichtungen.

  • Die ehemaligen Stallungen sind inzwischen komplett saniert. Dach und Fassade wurden isoliert und damit auch schalltechnisch erheblich verbessert. Lüftung und Heizung entsprechen den Vorschriften. Der Zugang zum Obergeschoss wurde erneuert und damit die Fluchtwege optimiert. Der ehemals mit Beton und Sand gefüllte Vorraum ist wieder zugänglich und wird als Foyer und Café genutzt. Die Fassade der ehemaligen Stallungen wurde gegen den Vorplatz geöffnet.

  • Und auch das grösste Dach, namentlich das der Grossen Halle, ist wieder dicht und schalltechnisch isoliert. Neben den Fenstern der Grossen Halle ist ebenfalls der Sandstein erneuert worden.

 

All diese Arbeiten verleihen der Reitschule heute ein ganz neues Gesicht zur Stadtseite, welches jedoch erst mit der Vorplatzgestaltung richtig erkennbar sein wird. In der noch verbleibenden Zeit und mit den noch zur Verfügung stehenden Mitteln realisiert die Stadt noch den Innenausbau der Grossen Halle und saniert das Wohnhaus sowie die Remise Ost.

Als besonders positives Element bei den bisherigen Bauarbeiten hat sich die Mitarbeit der Benutzerschaft herausgestellt. Diese Mitarbeit ist bereits während der Submission mit den am Bau beteiligten Unternehmern vereinbart worden. Inzwischen haben aus den Reihen der Benutzer und Benutzerinnen bis zu 30 Laien, aber auch ausgebildete Handwerker bei den Sanierungsarbeiten tatkräftig Hand angelegt. Neben den sichtbaren Ergebnissen und den finanziellen Einsparungen ergeben sich weitere nicht planbare, aber ebenso wichtige Nebeneffekte – die gegenseitige Akzeptanz und die Bereitschaft, den anderen zu respektieren und von ihm zu lernen.

Auch wenn erst die Hälfte der Sanierungsarbeiten ausgeführt sind, so ist doch der sichtbare Hauptteil inzwischen fertig geworden – das Dach der Grossen Halle ist dicht und das neue Gesicht der Reitschule ist bereits von weitem erkennbar. Morgen Freitag, 4. Mai 2001, wird ab 16.30 Uhr, Aufrichte gefeiert.

Direktion für Hochbau, Stadtrgrün und Energie

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