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14. Februar 2007 | Gemeinderat, Direktionen

Stadtverwaltung Bern: Lohngleichheit gewährleistet

Die Stadt Bern respektiert das Gebot „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“. Das geht aus einer Studie des Büros BASS hervor, die von der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben wurde und die erstmals die Lohngleichheit in einer Verwaltung der Schweiz unter die Lupe nimmt. Demnach verdienen die städtischen Mitarbeiterinnen bei gleichen Voraussetzungen 2,8 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Differenz liegt damit deutlich unter der Toleranzschwelle von 5 Prozent, wie sie für die Analyse festgelegt wurde.

In der Schweizer Privatwirtschaft verdienen Frauen im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer. Das hat allerdings nur zum Teil mit Faktoren wie Ausbildung, Erwerbserfahrung und Dienstalter zu tun. Rund 60 Prozent der Unterschiede bleiben ungeklärt.

 

Die Stadt Bern hat nun als erste Verwaltung in der Schweiz aufgrund einer Motion aus dem Stadtrat die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern mit einer so genannten Regressionsanalyse untersuchen lassen. Das Verfahren wurde vom Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien (BASS) im Rahmen der „Überprüfung der Einhaltung von Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern bei Beschaffungen des Bundes“ entwickelt. Dabei wird anhand der konkreten Lohndaten eine standardisierte ökonomisch-statistische Analyse durchgeführt. Demnach gilt die Lohngleichheit als verwirklicht, wenn die geschlechtsspezifische Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern nicht signifikant über einer Toleranzschwelle von 5 Prozent liegt.

 

In ihrer Studie kommt das Büro BASS zu folgendem Schluss: „In der Stadt Bern verdienen Frauen im Durchschnitt 8,6 Prozent weniger als Männer (..). Die statistische Analyse zeigt, dass 68 Prozent der Lohndifferenz auf Unterschiede in den standardisierten Erklärungsgrössen zurückgeführt werden kann. Frauen verdienen unter Berücksichtigung der Unterschiede in den objektiven Qualifikationsmerkmalen (Ausbildungsjahre, potenzielle Erwerbsjahre und Dienstjahre) und den arbeitsplatzbezogenen Merkmalen (berufliche Stellung, Anforderungsniveau gemäss Lohnstrukturerhebung) 2,8 Prozent weniger als Männer mit sonst gleichen Voraussetzungen. Diese Differenz ist statistisch signifikant von Null verschieden. Sie liegt aber innerhalb der «Toleranzschwelle» von 5 Prozent wie sie im Beschaffungswesen des Bundes gilt.“

 

Mit anderen Worten: Der nicht erklärbare Lohnunterschied von 2,8 Prozent zu Ungunsten der Frauen ist gering. Mit der BASS-Analyse wird somit wissenschaftlich das erhärtet, was die alljährlichen verwaltungsinternen Controllingauswertungen ergeben: die Stadt Bern respektiert das Gebot „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“. Vor diesem Hintergrund hat sich für den Gemeinderat der zusätzliche Aufwand, den die Regressionsanalyse verursacht hat, gelohnt. Denn damit ist klar: Die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern in der Stadtverwaltung Bern ist gewährleistet.

 

Gleichzeitig hat die Studie weitere neue Erkenntnisse gebracht, die Anhaltspunkte für die künftige Gleichstellungspolitik geben. So sind Frauen in der Stadtverwaltung im Durchschnitt leicht besser ausgebildet als ihre Kollegen, im Kader aber dennoch deutlich untervertreten. Der Gemeinderat hält darum unvermindert an seinem Ziel fest, im Rahmen seiner Möglichkeiten den Frauenanteil in Kaderfunktionen zu erhöhen.

 

Auch private Unternehmen können die Lohngleichheit einem Praxistest unterziehen. Mit dem kostenlosen Instrument logib (www.logib.ch), welches das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Mann und Frau und die Beschaffungskommission des Bundes entwickelt haben, ist dies insbesondere für Betriebe ab 50 Mitarbeitende ohne grossen Aufwand möglich.

 

Gemeinderat der Stadt Bern

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