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3. Dezember 2008 | Gemeinderat, Direktionen

Der Dr. Jost Hartmann-Preis ist zum 11. Mal verliehen worden

Heute haben Stadtpräsident Alexander Tschäppät und Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross den Jost Hartmann-Preis an sechs Einzelpersonen, eine Bauherren- und drei Architektengemeinschaften übergeben dürfen. Diese haben sich um die besonders sorgfältige Renovation von Altstadthäusern verdient gemacht.

Dr. jur. Jost Hartmann hat mit letztwilliger Verfügung vom 27. Juni 1985 ein Legat ausgesetzt, "mit der Auflage, eine Stiftung zu errichten, aus der jeweils die am besten renovierten Häuser in der Altstadt von Bern prämiert werden". Der Gemeinderat hat das Wertschriftenlegat angenommen; mit dem der Gemeinde Bern zugewiesenen Betrag wurde der "Dr. Jost Hartmann-Fonds" geschaffen. Der Dr. Jost Hartmann-Preis wird in Intervallen von zwei Jahren vergeben, so dass aus dem Vermögensertrag jeweils rund 30 000 Franken zur Verfügung gestellt werden können. Die Verleihung steht nach 1988 dieses Jahr zum 11. Mal an.

 

Als Jury ist die Denkmalpflege-Kommission der Stadt Bern eingesetzt, die von Denkmalpfleger Jean-Daniel Gross präsidiert wird. Weitere Mitglieder sind: Franziska Kaiser (Kunsthistorikerin), Silvia Müller (Betriebsinhaberin/Geschäftsführerin), Enrico Riva (Fürsprecher), Jürg Schweizer (kantonaler Denkmalpfleger), Jutta Strasser (Architektin), Rolf Suter (Architekt).

 

Aufgrund der öffentlichen Ausschreibung im März diesen Jahres gingen von Bauherrschaften, Architektinnen und Architekten sowie von Dritten zahlreiche Anmeldungen ein, die ergänzt wurden durch Vorschläge aus dem Kreis der Jury. All diese Objekte wurden an einer ganztägigen Zusammenkunft besichtigt.

 

Die Grundsätze der Beurteilung, wie sie von der Jury festgelegt wurden, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

-       Neben Fassadenrestaurierungen sollen auch Innenrestaurierungen sowie die Förderung einer belebten Altstadt ausgezeichnet werden.

-       Es sollen nicht Lösungen, welche lediglich die gesetzlichen Bestimmungen der Bauordnung erfüllen, sondern in erster Linie zukunftsweisende Beispiele, welche deutlich über dem üblichen Durchschnitt liegen, ausgezeichnet werden.

-       Neben Bauherrschaften oder Architektinnen und Architekten sollen auch Handwerkerinnen und Handwerker berücksichtigt werden.

-       Bauten öffentlicher Bauträgerschaften sollen ebenfalls ausgezeichnet, nicht aber mit einem Geldpreis bedacht werden können.

 

Aufgrund dieser Kriterien wurden die Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt. Die Auszeichnungen werden in Form der 1988 vom Künstler Daniel de Quervain gestalteten Urkunde übergeben, welche in einem knappen Text die besondere Leistung der Ausgezeichneten aufführt.

 

Urkundentexte:

DER DR. JOST HARTMANN-PREIS 2008 wird

 

Herrn André Born

verliehen für die überaus sorgfältige Projektierung und die mit grossem persönlichem Einsatz realisierte Restaurierung der Liegenschaft Münstergasse 1. Die mit letzter Sorgfalt durchgeführten Arbeiten, bei denen kein Detail vernachlässigt wurde, sind ein herausragendes Beispiel für den Umgang mit historischer Bausubstanz.

 

Herrn Andreas Gosteli

verliehen für die exzellente Neuanfertigung komplizierter Parkettmuster nach historischer Vorlage sowie die bemerkenswerten Reparatur- und Ergänzungsarbeiten an den erhaltenen Parkettböden an der Münstergasse 1.

 

Frau Dr. Barbara Hegner-von Stockar

verliehen für die kooperative Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Renovationsarbeiten an der Herrengasse 4. Die Bereitschaft zur Durchführung einer Substanz erhaltenden Fassadenrestaurierung, zur Instandstellung des bei einer früheren Renovation beeinträchtigten Treppenhauses und der wertvollen spätbarocken Wohnräume verdient besondere Anerkennung. 

 

Herrn Willi Leuenberger und Herrn Franz Schöpfer

verliehen für die sorgfältige Planung und Begleitung der Restaurierungsarbeiten an der Fassade und der Intérieurs der Liegenschaft Herrengasse 4.

 

Herrn Urs Bridevaux

verliehen für die hervorragende Rekonstruktions- und Restaurierungsarbeiten am reichen Skulpturenschmuck und an der architektonischen Gliederung der Fassade Herrengasse 4. Die vorzügliche Arbeit ermöglichte es, den Originalbestand einer der bedeutendsten Barockfassaden der Altstadt ohne Abstriche zu erhalten, im Detail zu ergänzen und für die Zukunft zu sichern.

 

Herrn Mirko Beetschen und Herrn Stéphane Houlmann

verliehen für die Renovation der Liegenschaft Herrengasse 10. Die Bereitschaft, die historischen Strukturen zu respektieren und sinnvoll für das Umbaukonzept nutzbar zu machen, verdient besondere Anerkennung.

 

 

Architektengemeinschaft

 

Andreas von Almen / Andreas Maeschi

verliehen für den mit grosser Umsicht durchgeführten Umbau an der Herrengasse 10. Besonders hervorzuheben ist der überlegte, sorgfältige und daher auch schonende Umgang mit der Altbausubstanz. Die Zurückhaltung bei den Eingriffen lassen die Renovation als besonders gelungen hervortreten.

 

Herrn Dr. Fritz Gyger

verliehen für die Bereitschaft und den Einsatz um die Erhaltung und Weiterführung des traditionsreichen historischen Restaurants „Harmonie“. Von modischen Trends unbeeindruckt wurden die Räumlichkeiten zurückhaltend renoviert und der stimmungsvolle Charakter des in seiner Art einzigartigen Altstadtrestaurants beibehalten.

 

Rykart Architekten AG

verliehen für die sorgfältige Planung und Realisierung der Gesamtsanierung Speichergasse 6. Der Umbau ist ein gutes Beispiel für schonenden Umgang mit historischer Substanz bei gleichzeitiger Aufwertung vorhandener historischer Strukturen.

 

Herrn Urs Schenkel

verliehen für die Initiative um die Wiederherstellung der historischen Raumdimensionen im Erdgeschoss der Liegenschaft Aarbergergasse 60. Es ist sein persönliches Verdienst, dass die historischen Gebäudestrukturen und qualitätvollen Stuckaturen im Empfangsbereich des einstigen Hotels und späteren Cafés Simplon wieder sichtbar sind.

 

Präsidialdirektion der Stadt Bern

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