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23. Februar 2009 | Gemeinderat, Direktionen

Hochwasserschutz Aare Bern: Gemeinderat entscheidet sich für Objektschutz-Variante

Der Gemeinderat der Stadt Bern hat über das weitere Vorgehen beim langfristigen Hochwasserschutz entschieden: Er spricht sich dafür aus, einen Wasserbauplan in der Variante „Objektschutz Quartiere an der Aare“ zu realisieren. Diese Variante sieht bauliche Massnahmen zur Erhöhung gefährdeter Uferabschnitte vom Dählhölzli bis zum Engehalde-Kraftwerk vor. Die Quartiere Dalmazi, Marzili, Matte und Altenberg sollen damit einen umfassenden, auf ein so genanntes Jahrhundert-Hochwasser ausgerichteten Schutz erhalten.

Seit dem Hochwasserereignis 2005 haben die Stadtbehörden eine Reihe von kurz- und mittelfristigen Massnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes umgesetzt. Im Vordergrund standen dabei Massnahmen zum Schutz vor einer erneuten Durchströmung des Mattequartiers, wie sie im August 2005 geschehen war. Für den nachhaltigen Schutz vor Hochwasser sind aber weitere Massnahmen nötig.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Hochwasserereignisse mit ausserordentlichen Abflussmengen häufiger werden. Die Kapazität der Aare reicht heute nicht aus, um solche Wassermengen ohne Schäden durch die Stadt Bern hindurchzuleiten. Dies kann nur mit grösseren baulichen Massnahmen erreicht werden. Ein weiteres Problem ist die Durchlässigkeit des Untergrunds im Bereich der Aare. Steigt das Wasser in der Aare, so steigt auch das Wasser im Boden in den angrenzenden Quartieren. So kann es in den Quartieren zu Hochwasserschäden und überfluteten Kellern kommen, ohne dass die Aare über die Ufer tritt.

Zur Lösung der beiden Probleme – zu geringe Abflusskapazität und Durchlässigkeit des Untergrunds – wurden seit Sommer 2006 zwei Projektvarianten bearbeitet, die sich in einer Nutzwertanalyse als die beiden besten Varianten erwiesen hatten: die Variante „Objektschutz Quartiere an der Aare“ und die Variante „Stollen Dalmazi–Seftau“. Nach einem ausgedehnten partizipativen Planungsprozess, in den auch die betroffene Bevölkerung einbezogen wurde, hat sich nun der Gemeinderat an seiner jüngsten Sitzung für die Variante Objektschutz entschieden.

Grössere Wirkung, tiefere Kosten

Für die Variante Objektschutz sprechen vor allem zwei Gründe: Die Schutzwirkung beim Objektschutz ist grösser – eine Tatsache, welche von städtischen, kantonalen und eidgenössischen Fachstellen unisono bestätigt wird. Und die Objektschutzvariante ist kostengünstiger: Die Kosten für ihre Umsetzung werden auf rund 93 Mio. Franken veranschlagt, wogegen die Stollenlösung rund 128 Mio. Franken kosten würde.

Das Funktionsprinzip der Objektschutz-Variante basiert auf Ufererhöhungen und Ufermauern, welche die Abflusskapazität der Aare erhöhen und Schutz vor Überflutung bieten. Unterirdische Dichtwände und Drainagen schützen vor eindringendem Grundwasser. Das Gestaltungskonzept wurde aufgrund einer Analyse der Stadtgeschichte entwickelt: In Anlehnung an die alte Stadtmauer werden die Ufererhöhungen grundsätzlich als Ufermauer realisiert, wobei alle sichtbaren Mauerelemente aus Sandstein gebaut werden. Die Gestaltung der Mauer wird dem jeweiligen Charakter des Quartiers angepasst: Im Bereich des Marzilibads zum Beispiel wird sie in der Pritschenanlage verschwinden. Im Mattequartier dagegen soll eine begehbare Quaianlage erstellt werden, so dass ein Zusatznutzen auch ausserhalb von Hochwasserereignissen entsteht. Von der Stadtseite aus betrachtet wird die Mauer an keiner Stelle höher sein als ein Meter.

Vom Vorprojekt zum Wasserbauplan

Die vom Gemeinderat gewählte Variante „Objektschutz Quartiere an der Aare“ befindet sich heute auf dem Stand eines Vorprojekts. Im nächsten Schritt muss nun ein konkreter Wasserbauplan erarbeitet werden. Der dafür nötige Projektierungskredit soll dem Stadtrat noch vor den Sommerferien und den Stimmberechtigten im Herbst 2009 zum Entscheid unterbreitet werden.

 

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Titel Bearbeitet Grösse
Referat A. Tschäppät (PDF, 19.6 KB) 23.02.2009 19.6 KB
Referat H.-P. Wyss (PDF, 22.7 KB) 23.02.2009 22.7 KB
Referat R. Rytz (PDF, 27.5 KB) 23.02.2009 27.5 KB

Informationsdienst der Stadt Bern

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