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12. Mai 2010 | Gemeinderat, Direktionen

Gemeinderat will Zone für Wohnexperimente schaffen

Der Gemeinderat nimmt einen neuen Anlauf für die Schaffung einer Zone für alternatives Wohnen: Er lässt prüfen, inwieweit sich Areale an den vier Standorten Riedbach, Neubrück, Hasli und Fussacker für eine entsprechende Zone eignen. Dafür hat er einen Kredit von 60'000 Franken gesprochen. Das letzte Wort zur geplanten Realisierung einer Zone für Wohnexperimente werden die Stimmberechtigten haben. Die Vorlage wird voraussichtlich im Herbst 2011 zur Abstimmung kommen.

Im Rahmen eines Runden Tisches im Oktober 2008 einigten sich die Burgergemeinde, die Stadtbauten Bern, das Regierungsstatthalteramt, das kantonale Amt für Grundstücke und Gebäude, EWB sowie die Stadtverwaltung darauf, den Stadtnomaden und anderen Gruppen bis auf weiteres zeitlich befristete Standplätze zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig wurde beschlossen, innerhalb der nächsten drei Jahre eine definitive und gesetzeskonforme Regelung für alternative Wohnformen zu realisieren. Inzwischen sind verschiedene Abklärungen getroffen worden. Dabei zeigte sich, dass das Problem mit der Schaffung einer speziellen Zone für Wohnexperimente auf eine sinnvolle Art und Weise gelöst werden könnte.

Gemeinderat lässt vier Standorte prüfen

Der Gemeinderat hat nun in einem ersten Schritt beschlossen, die vier Standorte Riedbach, Neubrück, Hasli und Fussacker auf ihre Eignung als Zone für Wohnexperimente zu prüfen. Es handelt sich dabei um Areale, welche der Stadt oder der Burgergemeinde gehören. Für die entsprechende Planung hat der Gemeinderat an seiner letzten Sitzung einen Kredit von 60'000 Franken gesprochen.

Vorgesehen ist, dass der Gemeinderat im Spätsommer 2010 einen Standortentscheid fällt und den Planungsentwurf anschliessend der Öffentlichkeit zur Mitwirkung unterbreitet. Nach der anschliessenden Vorprüfung durch die kantonalen Behörden kann das Auflage- und Einspracheverfahren im Frühling 2011 erfolgen, so dass die Umzonung voraussichtlich im Sommer 2011 vom Stadtrat beraten und im November 2011 den Stimmberechtigten zur Abstimmung vorgelegt werden kann.

Erster Anlauf scheiterte 1996

Die Bestrebungen der Stadt Bern zur Schaffung einer Zone für alternative Wohnformen gehen ins Jahr 1980 zurück. Nach der Räumung der Hüttensiedlung Zaffaraya auf dem Gaswerkareal erhielten deren Bewohnerinnen und Bewohner ein Terrain beim Autobahnanschluss Neufeld als Notlösung angeboten. Im Jahre 1996 schlugen Gemeinderat und Stadtrat vor, im Neufeld und in der Felsenau zwei Areale für alternatives Wohnen auszuscheiden. Die Vorlage wurde jedoch in einer Volksabstimmung abgelehnt.

Seit der Fertigstellung des Autobahnzubringers Neufeld ist das Zaffaraya am neuen Standort vom Bund als Landeigner auf Zusehen hin geduldet. Unterdessen sind zudem weitere Gruppierungen entstanden, die nach geeigneten Standorten suchen, um ihre Wohnform zu leben.

Gemeinderat für dauerhafte Lösung

Vor diesem Hintergrund ist für den Gemeinderat klar, dass die Zeit reif ist für eine breite öffentliche Debatte über die Realisierung einer speziellen Wohnzone. Für die Stadtregierung stellt eine Zone für Wohnexperimente eine pragmatische Lösung dar, zumal das Problem damit dauerhaft geregelt werden kann. Zudem ist er davon überzeugt, dass es in einer liberalen und modernen Gesellschaft auch Platz haben muss für Menschen, die unkonventionelle Wohnformen ausprobieren wollen.

 

Informationsdienst der Stadt Bern

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