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9. Juni 2010 | Gemeinderat, Direktionen

Neue Verkehrslösungen für die Achse Thunplatz-Ostring

Mit dem für 2011 geplanten Wegzug des Tramdepots Burgernziel entsteht im Herzen des Kirchenfeldquartiers Raum für eine Wohnüberbauung. Die Stadt Bern nimmt dies zum Anlass, die Verkehrssituation zwischen Thunplatz und Ostring zu klären und prüft neue Lösungen, um den Verkehr quartierverträglicher zu machen. Erste Ideen wurden mit Vertreterinnen und Vertretern der Quartierkommission Quav4, Anwohnenden und Gewerbetreibenden im Quartier diskutiert.

Im Kirchenfeld-Schosshalde-Quartier werden verschiedene Stadtentwicklungsprojekte vorangetrieben. So ist etwa geplant, das Tramdepot Burgernziel 2011 in den Entwicklungsschwerpunkt Wankdorf zu verschieben. Zur Frage der Aufwertung des frei werdenden Areals ist ein Wettbewerb des städtischen Wohnbaufonds in Vorbereitung. Da die Erschliessung und Gestaltung der neuen Siedlung stark von der zukünftigen Verkehrsentwicklung zwischen Thunplatz, Burgernziel und Ostring abhängig ist, gilt es vor dem Wettbewerb zu klären, wie diese Hauptverkehrsachse quartierverträglicher gestaltet werden kann. Zudem sind Abstimmungen auf Werterhaltungsmassnahmen von Bernmobil und ewb nötig.

Achse Thunplatz-Burgernziel-Ostring verträglicher gestalten

Die Achse Thunplatz-Burgernziel-Ostring ist eine Basisnetzstrasse von regionaler Bedeutung. Vor allem in den Hauptverkehrszeiten bleiben Autos, aber auch Trams und Busse im Stau stecken. Die Verhältnisse an der Thunstrasse sind für Velofahrende unbefriedigend. Dies gilt auch für Quartierbewohnerinnen und -bewohner, die zu Fuss unterwegs sind, an der Strasse wohnen oder dort einkaufen möchten. Zusammen mit Bernmobil und Energie Wasser Bern plant die Stadt deshalb eine Umgestaltung dieser stark belasteten Verkehrsachse. Dabei soll die Chance genutzt werden, den Strassenraum für alle Verkehrsteilnehmenden, die Anwohnenden und Gewerbetreibenden
attraktiver und sicherer zu gestalten. Das Projekt soll zudem einer im Stadtrat überwiesenen Motion zum Thema „Koexistenz auf der Achse Thunstrasse-Ostring“ Rechnung tragen.

Burgernziel: Ampeln statt Kreisel?

Erste Lösungsvorschläge für die Umgestaltung haben Gemeinderätin Regula Rytz sowie Vertreter von ewb, Bernmobil und der städtischen Verkehrsplaner im Rahmen eines Workshops am 7. Juni 2010 mit Vertreterinnen und Vertretern der Quav4 sowie mit Anwohnenden und Gewerbevertretern aus dem Quartier diskutiert. Regula Rytz bedauerte die beschränkten Handlungsmöglichkeiten: „Die starke, regional verursachte Verkehrsbelastung können wir durch unser Projekt leider nicht ändern“, sagte sie. „Aber wir wollen versuchen, den Verkehrsfluss quartierverträglicher und sicherer zu gestalten.“

Zu diesem Zweck steht die Einführung eines grossräumigen Betriebskonzepts zur Diskussion, das der Thunstrasse in den Spitzenstunden eine Verkehrsreduktion von rund 15 Prozent bringen würde. Weitere Möglichkeiten sind, den Veloweg auf das Trottoir zu verlagern oder die Thunstrasse zugunsten von Radstreifen zu verbreitern, was Eingriffe in die Baumrabatten bedingen würde. Der Fokus des Projekts liegt klar beim Knoten Burgernziel: Die heutige Kreiselanlage ist unfallträchtig und wird den heutigen Verkehrs- und Sicherheitsanforderungen nicht mehr gerecht. Deshalb zieht die Stadt den Umbau in eine lichtsignalgesteuerte Kreuzung in Erwägung. Verbesserungsbedarf besteht aber auch bei der behindertengerechten Ausgestaltung der ÖV-Haltestellen.

Impulse für die Planung

Die Quartiervertreterinnen und -vertreter unterstützten den Vorschlag, die Verkehrsbelastung rund um das Burgenziel durch ein grossräumiges Betriebskonzept zu reduzieren und damit Platz zu schaffen für den Langsamverkehr. Positiv bewertet wurde aus Gründen der Verkehrssicherheit auch die Idee, den Burgerzielkreisel in eine Kreuzung mit Ampelsteuerung umzubauen. Damit der Verkehr nicht in die Quartierstrassen ausweicht, sollen flankierende Massnahmen umgesetzt werden. Ein grosses Anliegen ist dem Quartier auch der Erhalt des lokalen Gewerbes, das an den heutigen Standorten oder in der neuen Überbauung Tramdepot eine Zukunft haben soll. Auch die Gestaltung der Aussenräume und die bessere Querung der Thunstrasse sollen in der weiteren Planung berücksichtigt werden.

Weiteres Vorgehen

Die Stadt wird die Impulse und Anregungen aus dem Workshop in der weiteren Bearbeitung so gut als möglich berücksichtigen und das Quartier im Herbst über den Stand der Planung informieren. Als erstes Projekt wird das ewb ebenfalls im kommenden Herbst die Sanierung der Gas- und Wasserleitungen beim Burgernziel auslösen. Die Umgestaltung der Achse Thunplatz-Burgernziel-Ostring und die Wohnüberbauung Tramdepot sollten gemäss heutigem Planungsstand 2013/2014 gestartet werden können. Dazu sind umfassende Planungs-, Kredit- und Baubewilligungsverfahren nötig.

 

Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün

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