„… sie ist die schönste, die wir gesehen haben“, schrieb Goethe an Charlotte von Stein, nachdem er auf seiner zweiten Schweizerreise 1779 die Stadt Bern durchstreift hatte. Seither hat sich Bern das prominente Lob zunutze gemacht, um Gäste aus nah und fern anzulocken. In den 1990er-Jahren lautete der Werbeslogan von Bern Tourismus denn auch schlicht „Bern is beautiful“.

Hauptsächlicher Träger der visuellen Kommunikation im öffentlichen Raum ist seit über hundert Jahren das Plakat. Zunächst prägte das Künstlerplakat das neue Medium. Verbesserte Reproduktionstechniken ermöglichten es, Grossformate in hohen Auflagen zu drucken. Heute sind Plakate die Aushängeschilder des grafischen Gewerbes.

30 Plakate ausgestellt

Die Ausstellung des Stadtarchivs vereinigt 30 Plakate, die zwischen 1899 und 1990 entstanden sind und in verschiedenen bernischen Sammlungen aufbewahrt werden. Farbenprächtig und dekorativ werben sie für die Stadt Bern als Ganzes, für einzelne ihrer Facetten, für touristische, sportliche oder politische Zwecke. Typographie und Gestaltung spiegeln den Zeitgeist und die vorherrschenden ästhetischen Strömungen wider.

Ein Gang durch die Galerie der Plakate vermittelt Déjà-vu-Erlebnisse und weckt nostalgische Gefühle. Ein Beitrag von Michelle Heule, Lernende im Stadtarchiv, dokumentiert die Geschichte des bernischen Plakatwesens. Die Ausstellung ist bis 13. Mai 2011 jeweils zu den Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, 13.30 bis 17.00 Uhr, im Stadtarchiv Bern, Helvetiastrasse 6, 3005 Bern, zu besichtigen.