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1. September 2011 | Gemeinderat, Direktionen

Städtische Gleichstellungspolitik im Fokus

Auf Einladung der Stadt Bern stellten verschiedene Städte Deutschlands und der Schweiz an einer Fachtagung ihre Gleichstellungsstrategien vor. Im Zentrum standen der Erfahrungsaustausch über neue Ansätze städtischer Gleichstellungspolitik und konkrete Einblicke in die praktische Umsetzung in Bern.

Rund 80 Personen aus Verwaltung und Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nahmen an der heutigen Fachtagung „Aktionspläne Gleichstellung – lokal, vernetzt, innovativ“ in Bern teil. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten neue Ansätze und tauschten Erfahrungen aus. Unter anderem zeigte sich dabei: Die Stadt Bern beschreitet mit ihrem „Aktionsplan zur Gleichstellung von Frauen und Männern 2009 – 2012“ Neuland innerhalb der Schweizer Gleichstellungspolitik – gefolgt seit kurzem von Zürich. Eine ähnliche Strategie verfolgen in Deutschland auch Berlin und Heidelberg. 

Erfahrungen in Berlin und Heidelberg

Mit dem gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm für ein geschlechtergerechtes Berlin bindet der Stadtstaat mit seinen rund dreieinhalb Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern Genderanliegen in alle politischen Vorhaben ein. Die Stadt Heidelberg hat nach einem erfolgreich abgeschlossenen Aktionsplan bereits den zweiten in Umsetzung. Im Referat der Leiterin des Amtes für Chancengleichheit in Heidelberg standen vorab die Vermittlung von Genderkompetenz und Fragen der Wirksamkeit des Aktionsplans im Zentrum.

Europäische Charta für die Gleichstellung

Wie Bern haben auch Zürich und Heidelberg die „Europäische Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“ unterzeichnet und sich damit verpflichtet, entsprechende Massnahmenpläne zu entwickeln. Die vom Rat der Gemeinden und Regionen Europas 2006 lancierte Charta richtet sich an Lokal- und Regionalregierungen. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen in Heidelberg und Bern – das zeigte die Tagung – erweist sich die Charta als sehr taugliches Instrument zur Förderung der Gleichstellung.

Konkrete Beispiele aus der Stadt Bern

In vier Foren bot sich den Teilnehmenden am Nachmittag ein breites Spektrum an Praxiseinblicken zu den Themen geschlechterbewusste Jugendarbeit, Erwerbsarbeit, Prävention vor geschlechtsspezifischer Gewalt in der Stadt Bern und zur konkreten Umsetzung der Aktionspläne in den einzelnen Städten. Im Praxisforum zur Erwerbsarbeit beispielsweise wurde die Schulprojektwoche AVANTI vorgestellt, die Jugendlichen Erfahrungen in geschlechtsuntypischen Tätigkeiten ermöglicht. Das Projekt ProfilPlus bereitet Lernende der Stadtverwaltung im letzten Lehrjahr auf den Berufseinstieg vor, indem junge Frauen beispielsweise Lohnverhandlungsgespräche üben. Im Rahmen des Mentoringprojekts des Christlichen Friedensdienstes cfd Bern begleiten Kaderleute aus der Stadtverwaltung gut qualifizierte Migrantinnen beim Einstieg ins Erwerbsleben. Schliesslich wurden die neuen Ergebnisse der städtischen Lohngleichheitsüberprüfung präsentiert (hierzu weitere Informationen in der Medienmitteilung vom 24. August 2011: https://www.bern.ch/mediencenter/aktuell_ptk_sta/2011/08/lohngleichheit).


Gleichstellungspolitik – den Kinderschuhen entwachsen

Mit der Neuausrichtung auf eine gesamtstädtische Gleichstellungsstrategie veränderte sich auch die Arbeit der Fachstelle. Damit sei sie, so Stadtpräsident Alexander Tschäppät in seiner Grussbotschaft, nach 15-jährigem Bestehen endgültig den Kinderschuhen entwachsen. Eine ähnliche Bilanz zog Gemeinderätin Regula Rytz in ihrem Schlusswort: Wie die Tagung zeige, habe sich die Gleichstellungsarbeit zu einer „ganz normalen staatlichen Tätigkeit“ entwickelt, damit aber auch „die knisternde und aneckende Pionierphase überwunden“. 

 

Präsidialdirektion der Stadt Bern

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