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7. November 2012 | Gemeinderat, Direktionen

Massnahmen gegen Brückensuizide: Kosten von 8,3 Millionen Franken

Gemeinderat will Brücken erst später definitiv sichern

Gestützt auf eine überwiesene Motion und einen vom Stadtrat bewilligten Projektierungskredit hat der Gemeinderat in den vergangenen Monaten eine Kreditvorlage für die bauliche Sicherung der Kirchenfeld-, Kornhaus- und Lorrainebrücke erarbeiten lassen. Die Vorlage rechnet mit Gesamtkosten von rund 8,3 Millionen Franken. Mit Blick auf die hohen Kosten, die schwierige finanzielle Lage und den durch die provisorischen Netze gewährleisteten Schutz hat der Gemeinderat beschlossen, eine definitive Sicherung zu verschieben. Er wird dem Stadtrat deshalb beantragen, die Frist für die Erfüllung der Motion um zwei Jahre zu verlängern.

Am 15. Oktober 2009 hat der Stadtrat den Gemeinderat damit beauftragt, die fünf Berner Hochbrücken mit Suizid-Auffangnetzen zu sichern. Im Dezember 2009 liess der Gemeinderat sodann die Kornhaus- und die Kirchenfeldbrücke mit provisorischen Sicherungsnetzen sichern. Dank diesen Netzen konnte ein markanter Rückgang der Brückensuizide erreicht werden. Im Juni 2011 bewilligte der Stadtrat schliesslich einen Projektierungskredit von 725‘000 Franken für die Ausarbeitung von definitiven baulichen Massnahmen an der Kirchenfeld-, der Kornhaus- und der Lorrainebrücke. Auf die Sicherung der Monbijou- und der Nydeggbrücke wurde verzichtet.

8,3 Millionen für definitive Sicherung der Brücken
Die Berner Hochbrücken haben eine grosse Bedeutung für das Stadtbild, stehen unter Denkmalschutz und sind ein wichtiger Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes. Bauliche Sicherungsmassnahmen müssen daher hohen gestalterischen Ansprüchen genügen. Weil die Brücken zudem starken Verkehrsbelastungen ausgesetzt sind, bedarf es besonderer statischer Vorkehrungen für die Installation von dauerhaften Sicherungsnetzen. Dies gilt insbesondere für die Kirchenfeld- und die Kornhausbrücke, wo eine Verankerung der Sicherungsseile im Erdreich erforderlich wird. Die genaue Überprüfung im Rahmen der Projektierungsarbeiten hat deshalb gezeigt, dass die Sicherung der drei Brücken deutlich höhere Kosten verursacht als die ursprünglich geschätzten 6 Millionen Franken. Das von der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün ausgearbeitete Bauprojekt zeigt auf, dass für die Sanierung der drei Brücken mit Gesamtkosten von rund 8,3 Millionen Franken gerechnet werden muss. Für die Umsetzung ist deshalb eine Volksabstimmung erforderlich.

Schutz auch ohne definitive Netze gewährleistet
Aktuelle Prognosen haben gezeigt, dass der städtische Finanzhaushalt in den kommenden Jahren stark unter Druck kommt und aller Voraussicht nach ein neues Sparpaket geschnürt werden muss. Vor diesem Hintergrund will der Gemeinderat die Investitionen in den kommenden Jahren auf das Notwendigste und Dringendste beschränken. Weil die 2009 installierten provisorischen Netze glücklicherweise zu einem starken Rückgang der Brückensuizide geführt haben, erachtet es der Gemeinderat aus heutiger Optik als vertretbar, das Projekt zur Sicherung der drei Berner Hochbrücken vorderhand zu verschieben. Er hat deshalb beschlossen, dem Stadtrat in den kommenden Wochen zu beantragen, die Frist zur Erfüllung der 2009 überwiesenen Motion um zwei Jahre zu verlängern.

Die öffentliche Berichterstattung über das Thema Brückensuizide beinhaltet laut Fachleuten die latente Gefahr von Nachfolgesuiziden (siehe dazu den Leitfaden für Medienschaffende der „Initiative zur Prävention von Suizid in der Schweiz“; www.ipsilon.ch, sowie die Empfehlungen des Schweizer Presserates). Dem Gemeinderat ist es daher ein wichtiges Anliegen, die an der öffentlichen Diskussion beteiligten Partnerinnen und Partner auf diesen speziellen Umstand aufmerksam zu machen.

 

Informationsdienst der Stadt Bern

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