Navigieren auf Mediencenter

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

20. Mai 2014 | Gemeinderat, Direktionen

Infopaket für Vertrauensinstitutionen

Bern geht neue Wege gegen Zwangsheirat

Zwangsheiraten finden häufig in den Sommerferien statt. Also in den kommenden Wochen. Damit Vertrauenspersonen, wie etwa Ausbildungsverantwortliche am Arbeitsplatz, die Hausärztin oder Lehrpersonen, den betroffenen Frauen und Männern helfen können, stellt die Stadt Bern ein neues Infopaket zur Verfügung. Das Infopaket setzt auf klare, aber diskrete Unterstützung.

Wer gezwungen ist, eine Person zu heiraten, ist grossem psychischem Druck ausgesetzt. Damit verbunden sind Loyalitätskonflikte. Ebenso ergeht es Frauen und Männern, die in einer Ehe leben, aus der sie sich nicht lösen können, weil ihnen mit Sanktionen gedroht wird. In beiden Fällen geht der Druck oft von der eigenen Familie aus. Betroffene sind in jedem Fall darauf angewiesen, Unterstützung von Vertrauenspersonen ausserhalb des Familienkreises zu erhalten.

Hilfe am Arbeitsplatz oder in der Arztpraxis
Personen, die von einer Zwangsheirat oder Zwangsehe betroffen sind, wenden sich am ehesten an Vertrauenspersonen am Arbeitsplatz, am Ausbildungsort oder in einer Arztpraxis. Damit die angesprochenen Institutionen und Einzelpersonen gerüstet sind, um Betroffene wirkungsvoll zu unterstützen, stellt die Stadt Bern neu ein Infopaket zur Verfügung. Die Stadt hat das Informationsmaterial für potenzielle Vertrauenspersonen und -institutionen gemeinsam mit TERRE DES FEMMES Schweiz erarbeitet.

Direkt ansprechen
Das Infopaket stellt Materialien zur Verfügung, die auf Hilfsangebote hinweisen: Flyer zum Auflegen und Kleber, die beispielsweise in einem Pausenraum oder auf einer Toilette platziert werden können. Betroffene sollen auf ansprechende und diskrete Weise ermutigt werden, bei der jeweiligen Institution aktiv Hilfe zu suchen. Ein Merkblatt und ein ausführlicher Leitfaden geben potenziellen Vertrauenspersonen Tipps, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie mit einem konkreten Fall konfrontiert sind. «Wir wollen mit diesem Infopaket neue Wege gehen, um möglichst allen Betroffenen in der Stadt Bern die nötige Unterstützung zugänglich zu machen», sagt Susanne Rebsamen, die das Projekt seitens der Stadt Bern koordiniert.

Infopaket gratis bestellen
Das Infopaket ist im Rahmen des Bundesprogrammes «Bekämpfung Zwangsheiraten» entstanden. Es wird in diesen Tagen zahlreichen Arztpraxen, Schulen und weiteren Institutionen in der Stadt Bern zugestellt. Es kann auch kostenlos beim Kompetenzzentrum Integration bestellt werden. Weitere Informationen stehen unter www.bern.ch/zwangsheirat zur Verfügung.

Titel Bearbeitet Grösse
Infopaket Zwangsheirat (PDF, 3.9 MB) 20.05.2014 3.9 MB

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

Weitere Informationen.

Archiv

Fusszeile