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30. Januar 2015 | Gemeinderat, Direktionen

Abstimmungsvorlage verabschiedet

«Dr nöi Breitsch»: Aufwertung des Breitenrainquartiers

Das Breitenrainquartier soll in den nächsten Jahren vom Kursaal bis vor den Guisanplatz aufgewertet werden. Kernstück ist die Umgestaltung des Breitenrainplatzes in einen Begegnungsort. Weiter soll der Viktoriaplatz zu einem Knoten mit Kreisverkehr werden und auf fast der ganzen Achse soll Tempo 30 gelten. Zudem werden Gleisanlagen, Werkleitungen und Strassen saniert. Für das Gesamtprojekt «Dr nöi Breitsch» hat der Gemeinderat eine Kreditvorlage über 56,1 Millionen Franken zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Stimmt das Parlament zu, kommt das Geschäft am 14. Juni 2015 vors Volk.

Im Breitenrainquartier sind in den kommenden Jahren entlang der zentralen Achse vom Kursaal bis vor den Guisanplatz umfangreiche Umgestaltungs- und Sanierungsarbeiten an Plätzen, Strassen, Gleisanlagen sowie Abwasser- und Werkleitungen geplant. Kernstück des Gesamtprojekts «Dr nöi Breitsch» ist die Umgestaltung des Breitenrainplatzes: Er soll grüner werden und grössere Gemeinschaftsflächen für die Quartierbevölkerung bieten. Dazu wird die Verkehrsfläche im Vergleich zu heute markant verkleinert. Es ist vorgesehen, den nördlichen Teil des Platzes in eine Begegnungszone mit Tempo 20 umzuwandeln. Gänzlich verkehrsfrei soll der Abschnitt der Breitenrainstrasse vom Vorplatz der Migros bis Höhe Breitenrainplatz Nummer 40 (Lokal Barbière) werden.

Die Umgestaltung des Breitenrainplatzes ist aber nur eines von sieben Teilprojekten des Gesamtprojekts «Dr nöi Breitsch». Weiter wird der Viktoriaplatz in einen Knoten mit Kreisverkehr umgebaut. Ausserdem werden die Rodtmattstrasse, die Moserstrasse und die Kornhausstrasse saniert, wobei auch die Gleisanlagen erneuert werden. Fast auf der gesamten zentralen Achse vom Viktoriaplatz zum Guisanplatz ist Tempo 30 vorgesehen. In der Rodtmattstrasse werden zudem Verbesserungen für den Veloverkehr realisiert.

Aufgrund zahlreicher Einsprachen im Rahmen der öffentlichen Auflage im Juni 2013 wurde das Teilprojekt Moserstrasse unter Einbezug von Quartierbevölkerung, Einsprechenden, Planern und Bauherrschaft neu überarbeitet und im Sinne aller Beteiligten verbessert. «Die nun vorliegende Lösung stösst im betroffenen Breitenrain-Quartier auf breite Zustimmung. Wir können dabei sowohl die boulevard-breiten Trottoirs erhalten als auch das Tempo durchgehend auf quartierverträgliche 30 Stundenkilometer reduzieren, die Strassen behindertengerecht und velofreundlicher ausgestalten und die Schulwege sicherer machen», sagte Ursula Wyss, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün an der heutigen Medienkonferenz.

Einige Massnahmen unabdingbar
Die Erneuerung der Abwasserinfrastruktur im Breitenrainquartier ist in den nächsten Jahren zwingend nötig – unabhängig davon, ob das Gesamtprojekt «Dr nöi Breitsch» umgesetzt wird. Die Abwasserkanäle im Breitenrainquartier sind zu einem grossen Teil über 100 Jahre alt. Der älteste Abschnitt zwischen Kaserne und Breitenrainplatz ist sogar bereits 135 Jahre alt – bei einer technischen Lebensdauer von eigentlich nur 80 Jahren. Die Gleisanlage der Tramlinie 9 ihrerseits ist in so schlechtem Zustand, dass bereits im Sommer 2012 Teile davon als Sofortmassnahme ersetzt werden mussten. Auf dem gesamten Abschnitt ist auch die Strasse in einem mässigen bis schlechten Zustand. Der Strassenbelag ist rund 30 Jahre alt.

Kosten werden aufgeteilt
Der Kostenanteil der Stadt Bern am Gesamtprojekt beträgt 56,1 Millionen Franken. Davon entfallen 24,3 Millionen Franken auf die steuerfinanzierte Investitionsrechnung und 31,8 Millionen Franken auf die gebührenfinanzierte Sonderrechnung Siedlungsentwässerung. Bernmobil kommt für den Ersatz der Gleisanlagen auf (28,9 Millionen Franken), Energie Wasser Bern für die Sanierung der Werkleitungen der Strom-, Gas- und Wasserversorgung (8,2 Millionen Franken). Ein kleiner Restbetrag (0,8 Millionen Franken) entfällt auf Dritte (Swisscom, Cablecom). Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 94 Millionen Franken.

Sofern der Stadtrat der Vorlage zustimmt, wird den Stadtberner Stimmberechtigten voraussichtlich am 14. Juni 2015 der Kredit von 56,1 Millionen Franken für die Ausführung des Gesamtprojekts «Dr nöi Breitsch» zur Abstimmung unterbreitet. Es handelt sich dabei um einen Bruttokredit: Voraussichtlich erhält die Stadt Bern von Bund und Kanton Beiträge über 7,44 Millionen Franken.

Geplanter Baubeginn gegen Ende 2015
Wird der Baukredit bewilligt und liegen die nötigen Baubewilligungen rechtzeitig vor, soll gegen Ende 2015 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Als erstes wird die Sanierung der Abwasseranlagen im Abschnitt Viktoriarain-Moserstrasse in Angriff genommen. Dabei wird ein grabenloses Verfahren angewandt, das so genannte «Microtunneling». Es hat den grossen Vorteil, dass das öffentliche Leben wesentlich weniger beeinträchtigt wird als mit einer konventionellen Bauweise; insbesondere kann der Trambetrieb aufrechterhalten werden.

Die Umgestaltung des Breitenrainplatzes und der Rodtmattstrasse ist zusammen mit der Sanierung der Abwasseranlagen in diesem Gebiet ab Frühjahr 2017 vorgesehen. Zu Beginn der Sommerferien 2017 soll mit der Intensivphase des Gleisbaus begonnen werden. In dieser rund acht Wochen dauernden Bauphase ist eine Gesamtsperre nötig. Während dieser Zeit ist die Durchfahrt für den motorisierten Individualverkehr gesperrt und die Tramlinie 9 wird auf Busbetrieb umgestellt. Der motorisierte Verkehr wird grossräumig und lokal umgeleitet. Die Umleitungsrouten für den öffentlichen Verkehr werden möglichst kleinräumig angelegt. Für Fussgängerinnen und Fussgänger bleiben die Hauseingänge und Geschäfte jederzeit zugänglich.

Viktoriaplatz: Tramoption bleibt offen
Die Sanierung der Moserstrasse und der Kornhausstrasse sowie die Umgestaltung des Viktoriaplatzes werden gemeinsam ab Frühjahr 2018 ausgeführt. Im Sommer 2019 ist die voraussichtlich acht Wochen dauernde Intensivphase des Gleisbaus vorgesehen. Nach der Ablehnung des Trams Region Bern wird bei der Umgestaltung des Viktoriaplatzes auf die ursprünglich geplante Gleisabzweigung in die Viktoriastrasse verzichtet. Es wird aber darauf geachtet, dass die Möglichkeit eines allfälligen späteren Tramprojekts in Richtung Ostermundigen weiterhin besteht.

Umfangreiche und stetig aktualisierte Informationen zum Gesamtprojekt «Dr nöi Breitsch» und zu den Teilprojekten sind im Internet unter www.drnoeibreitsch.ch zu finden.

Informationsdienst Stadt Bern

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