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9. April 2018 | Gemeinderat, Direktionen

Gemeinderat genehmigt die Wasserstrategie der Stadt Bern

Dem Bau der 50m-Schwimmhalle kommt höchste Priorität zu und die Sanierung sämtlicher Eis- und Wasseranlagen der Stadt Bern wird zügig vorangetrieben: Das sind die Hauptziele der Wasserstrategie, welche der Gemeinderat verabschiedet hat und nun dem Stadtrat zur Kenntnisnahme vorlegt. Zur Umsetzung der Strategie wird mit einem Finanzbedarf von 250 bis 300 Millionen Franken gerechnet.

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Die Wasserstrategie der Stadt Bern gibt die Richtung für die generelle Entwicklung der Wasseranlagen in den nächsten 15 bis 20 Jahren vor. Die Strategie zeigt auf, wie die Frei- und Hallenbäder bedürfnisgerecht, hindernisfrei, attraktiv und nachhaltig saniert werden können und wie der Kostendeckungsgrad der Anlagen verbessert werden kann. Sanierungen sind kostenbewusst vorzunehmen. Bei den Sanierungen sollen nicht nur bauliche, sondern auch betriebliche Mängel behoben werden.

Die Bäder der Stadt Bern sind in den vergangenen 50 Jahren nicht wesentlich verändert worden und weisen allesamt einen erheblichen Sanierungsrückstand auf. Die Sanierungen müssen mit Hochdruck vorangetrieben werden. Dies umso mehr, als ein Gesamtsanierungsprozess pro Bad durchschnittlich fünf Jahre in Anspruch nehmen wird.

Hohe Energieeffizienz

Mit der Sanierung der Freibäder Lorraine, Marzili, Ka-We-De, Wyler und Weyermannshaus sowie der Hallenbäder Wyler und Weyermannshaus soll ein uneingeschränkter Betrieb der Bäder sichergestellt werden. Dabei wird in allen Bädern ein hoher Energieeffizienzstandard angestrebt. Die Energieversorgung wird durch erneuerbare Energien oder, falls möglich, durch Fernwärme abgedeckt. Es werden wo immer möglich Photovoltaik-Anlagen oder Sonnenkollektoren eingesetzt. Eine Wärmerückgewinnung wird ermöglicht und energetisch optimiert. Alle angestrebten energetischen Massnahmen sollen der Umwelt dienen und sich positiv auf den Kostendeckungsgrad auswirken.

Bäder behalten ihren Charakter

Die Freibäder sollen ihren eigenen, historisch geprägten Charakter und Charme behalten, denn sie spielen bezüglich Lebensqualität für die Stadtberner Bevölkerung eine grosse Rolle und sind auch für den Tourismus bedeutsam. Ziel ist es, den Stil und die Ausrichtung der Anlagen zu erhalten, zu pflegen, allfällige Mankos der Anlagen zu beheben und auf die heutigen Bedürfnisse auszurichten.

Die Freibäder sollen vor und nach der Badesaison von der Öffentlichkeit noch stärker als Parkanlagen genutzt und deshalb im Rahmen der Sanierungen entsprechend attraktiv gestaltet werden. Diese «Freibadparks» bleiben jedoch weiterhin umzäunt und nachts geschlossen. Die Gastronomie wird mit einem modernen Gastronomiekonzept belebt, verlängerte Betriebszeiten der Restaurants ermöglichen es den Mieterinnen und Mietern erfolgreich und langfristig zu agieren und eine für die Freibäder attraktive Restauration anzubieten.

Das Volumen der Garderobengebäude in den Freibädern kann reduziert werden. Dezentral auf der Anlage verteilt entstehen je nach Grösse des Bades zwei bis drei kompakte, nutzer- und betriebsfreundliche Garderoben. Die durch den Rückbau der Umkleideanlagen gewonnene Fläche kommen beispielsweise vergrösserten Liege- oder Spielflächen zugute. Auch die Kinderbereiche werden attraktiver gestaltet.

Bau der 50m-Schwimmhalle Neufeld

Mit dem Bau einer 50m-Schwimmhalle will der Gemeinderat in Bern genügend gedeckte Wasserflächen bereitstellen. Dem Bau der neuen Schwimmhalle wird höchste Priorität eingeräumt; die Eröffnung ist für 2023 geplant. Ohne die 50m-Halle ist es praktisch nicht möglich die bestehenden Hallenbäder zu sanieren, da eine längere Schliessung eines Hallenbades zu Sanierungszwecken ohne die neue Schwimmhalle nicht verkraftet werden kann.

Mit der Inbetriebnahme der 50m-Schwimmhalle können die Hallenbäder Weyermannshaus und Wyler stärker auf die Bedürfnisse der Schulen, der Familien und der allgemeinen Öffentlichkeit ausgerichtet werden.

Kleine Saunabetriebe in Hallenbädern haben keine Zukunft, was der kontinuierliche Besucherrückgang belegt. Die Stadt wird im Zuge der Sanierung der Hallenbäder die Saunas aufgeben. Allenfalls kann im Hallenbad Hirschengraben im Einklang mit den denkmalpflegerischen Ansprüchen ein grosser zentraler Wellness- und Saunabetrieb realisiert werden. Der Gemeinderat hat Immobilien Stadt Bern beauftragt, ihm Möglichkeiten einer Neunutzung des Hallenbads Hirschengraben zu unterbreiten.

Finanzielle Konsequenzen

Freibäder und Hallenbäder können nicht kostendeckend betrieben werden. Das Ziel der Stadt Bern muss ein möglichst hoher beziehungsweise dank der Sanierungen verbesserter Kostendeckungsgrad sein. Die Sanierung der Frei- und Hallenbäder ist mit sehr hohen Investitionen von 250 bis 300 Millionen Franken verbunden. Bis Ende 2022 ist gemäss den Prognosen mit einem Anstieg der Bruttoverschuldung auf über 140 Prozent zu rechnen, was im innerkantonalen Vergleich als hoch einzustufen ist.

Allerdings sind die sich aus den Investitionen ergebenden jährlichen Abschreibungen teilweise vorfinanziert. Dazu hat der Stadtrat am 27. August 2015 ein Reglement über die Spezialfinanzierung von Investitionen in Eis- und Wasseranlagen mit einem ökologischen Nutzen in Kraft gesetzt. Dank guten Rechnungsergebnissen in den vergangenen Jahren konnte diese Spezialfinanzierung auf rund 64 Mio. Franken (Stand Ende 2017) geäufnet werden. Jedoch ist die Genehmigung der Jahresrechnung und Ergebnisverwendung 2017 durch den Stadtrat derzeit noch ausstehend.

Ein Verzicht auf Sanierungsmassnahmen ist jedoch nicht realistisch und ein weiteres Hinausschieben würde zu Schliessungen von Anlagen oder Anlagenteilen führen. Der einzige Handlungsspielraum auf der Ausgabenseite liegt darin, die Frei- und Hallenbäder so kostenbewusst wie möglich zu sanieren.

Gemeinderat Stadt Bern

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