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14. März 2014 | Gemeinderat, Direktionen

Öffentlicher Verkehr

Gemeinderat verabschiedet Kredit für Tram Region Bern

Mit dem Projekt Tram Region Bern soll die Buslinie 10, die Bern mit Köniz und Ostermundigen verbindet, auf Trambetrieb umgestellt werden. Die Kapazität dieser wichtigen Linie wird dadurch erhöht, der Stadtraum aufgewertet und die Infrastrukturen erneuert. Vorgesehen ist, dass die Stadt Bern 10 Prozent oder 54,6 Millionen Franken der Kosten übernimmt. Der Gemeinderat hat an seiner letzten Sitzung den entsprechenden Ausführungskredit zuhanden des Stadtrates verabschiedet. Die Stimmberechtigten werden voraussichtlich am 28. September 2014 über das Projekt befinden.

Die Buslinie 10 erschliesst einen Viertel der Bevölkerung und die Hälfte aller Arbeitsplätze in Köniz, Bern und Ostermundigen. Deshalb wird sie sehr stark frequentiert. 2013 transportierte sie 16,8 Millionen Fahrgäste. Das sind 26 Prozent mehr als 2004. Zu Spitzenzeiten sind die Busse trotz Dreiminutentakt überfüllt.

Mehr Kapazität und Qualität
Damit die 10er-Linie wieder attraktiver wird, müssen ihre Kapazität erhöht und ihre Qualität verbessert werden. Wegen Wachstum bei der Wohnbevölkerung und den Arbeitsplätzen werden die Passagierzahlen in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Stadt, Region und Kanton erkannten bereits 2005 Handlungsbedarf und beurteilten den Engpass auf der Linie 10 als zentrales Problem des öffentlichen Verkehrs in der Region Bern. Zweckmässigkeitsbeurteilungen kamen zum Schluss, dass die Linie 10 am besten als Tram zu betreiben sei. Auch die vorgeschlagene Linienführung wurde als Bestvariante angesehen und in der Mitwirkung nicht in Frage gestellt. Seit 2009 wird dieses Vorhaben im Projekt Tram Region Bern umgesetzt. Projektpartner sind der Kanton Bern, die Stadt Bern, die beiden Gemeinden Köniz und Ostermundigen, Bernmobil sowie die Regionalkonferenz Bern-Mittelland.

Impuls für Verkehr, öffentlichen Raum und Umweltschutz
Im Trambetrieb kann die Linie 10 deutlich mehr Fahrgäste befördern. In einem Tram finden bis zu 2,5 Mal mehr Personen Platz als in einem Bus. Auch der Fahrkomfort ist höher. Das ÖV-Angebot wird mit dem Tram attraktiver und umweltfreundlicher. Zudem lassen verbesserte öffentliche Verkehrsmittel Pendlerinnen und Pendler vom Auto auf das Tram umsteigen. Das zeigt etwa Tram Bern West: Seit seiner Inbetriebnahme hat der motorisierte Individualverkehr zwischen der Innenstadt und dem Westen Berns um 7 Prozent abgenommen, der öffentliche Verkehr indes um 23 Prozent zugenommen. Da Bernmobil seinen Strom ganz aus erneuerbaren Quellen bezieht, verursacht der Trambetrieb kein Kohlendioxid. Wie bei Tram Bern West ist überdies mit einem deutlichen Rückgang des Energieverbrauchs von Bernmobil zu rechnen.

Der öffentliche Raum entlang der geplanten Strecke kann zudem aufgewertet werden. So ist es möglich, den Eigerplatz als attraktives Zentrum des Stadtteils Mattenhof-Weissenbühl umzugestalten. Die Verkehrsfläche wird hier zugunsten von Aufenthalts- und Grünflächen reduziert.

Bund und Kanton finanzieren drei Viertel
Der Bau der Tramlinie 10 kostet 494,9 Millionen Franken. Davon finanzieren Bund und Kanton fast drei Viertel (74,5 Prozent). Der Kostenbeitrag der Stadt Bern beträgt 9,5 Prozent. Die städtische Kreditvorlage, welche auch Projektierungskosten, Mehrwertsteuer und weitere stadtspezifische Kosten enthält, beläuft sich auf 54,6 Millionen Franken. Über diesen Betrag entscheiden die Stimmberechtigten voraussichtlich am 28. September 2014 in einer Volksabstimmung. Wegen ohnehin nötiger Sanierungen von Strassen und Werkleitungen würde rund die Hälfte dieser Kosten auch ohne Tramprojekt in den nächsten Jahren auf die Stadt zukommen.

Auch die Gemeinden Köniz und Ostermundigen stimmen am gleichen Tag wie die Stadt Bern über ihre Kostenanteile ab. Falls Tram Region Bern in der Stadt Bern angenommen, jedoch entweder in Köniz oder in Ostermundigen abgelehnt wird, ist eine Teilrealisierung des Projekts vorgesehen. Der Kanton hat seinen Beitrag bereits definitiv gesprochen, der Bund mit Ausnahme eines kleinen Teilbetrags ebenfalls.

Nächste Schritte
Im Juni 2014 wird der Stadtrat über die Vorlage Tram Region Bern befinden. Sofern er die Vorlage verabschiedet, werden die städtischen Stimmberechtigten am 28. September 2014 entscheiden.

Zweite Tramachse
Tram Region Bern kann zwar auch ohne zweite Tramachse realisiert werden, dennoch soll dieses Projekt im Anschluss an Tram Region Bern möglichst rasch umgesetzt werden. Die zweite Tramachse soll dazu beitragen, Markt- und Spitalgasse sowie den Hirschengraben vom öffentlichen Verkehr zu entlasten. Weiter soll eine zweite Achse Spielräume schaffen, um bei Betriebsstörungen oder Bauarbeiten den Trambetrieb mindestens teilweise aufrechterhalten zu können. Die zweite Tramachse soll vom Kocherpark via Laupenstrasse zum Bubenbergplatz und von dort zum Bollwerk führen und danach in die Speichergasse-Nägeligasse abzweigen. Beim Kornhausplatz würde sie ins bestehende Tramnetz einmünden.

Der Bund beurteilt das Vorhaben als wichtig und stellt seinen Beitrag ab 2019 in Aussicht. Der Kanton hat seinen Beitrag für die Projektierung der zweiten Tramachse gesprochen. Der Gemeinderat hat dem Stadtrat gleichzeitig mit der Vorlage für den Ausführungskredit Tram Region Bern einen Kreditantrag von 1,25 Millionen Franken für den städtischen Kostenanteil an der Projektierung der zweiten Tramachse gestellt. Falls der Stadtrat dem Antrag zustimmt und Tram Region Bern von den Stimmberechtigten angenommen wird, kann das Projekt im Herbst 2014 starten. Über ihre Finanzierungsanteile entscheiden Bund und Kanton nach Vorliegen des Projekts. Die Stimmberechtigten der Stadt Bern werden über den städtischen Kostenbeitrag an die Realisierung befinden.

Informationsdienst Stadt Bern

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