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24. Juni 2014 | Gemeinderat, Direktionen

Abteilung Kulturelles der Stadt Bern / Amt für Kultur des Kantons Bern

Matthias Zschokke erhält den Grossen Literaturpreis von Stadt und Kanton Bern

Der Grosse Literaturpreis 2014, den die Stadt und der Kanton Bern zum zweiten Mal gemeinsam vergeben, geht an den Berner Schriftsteller Matthias Zschokke. Mit der mit 30'000 Franken dotierten Auszeichnung würdigt die Jury Zschokkes herausragendes literarisches Gesamtwerk, das durch erzählerische Vielschichtigkeit, feine Figurenzeichnungen und abgründigen Humor überzeugt. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 20. August 2014 im Kornhausforum in Bern statt.

In diesem Jahr vergeben die Stadt und der Kanton Bern zum zweiten Mal den gemeinsamen, mit 30’000 Schweizer Franken dotierten Grossen Literaturpreis. Der Preis geht an den aus Bern stammenden und in Berlin lebenden Schriftsteller Matthias Zschokke. Damit zeichnet die Jury ein herausragendes literarisches Gesamtwerk aus, das inhaltlich durch die äusserst vielgestaltige Figurenzeichnung und den abgründigen Humor, formal durch eine erzählerische Vielschichtigkeit und eine virtuose Sprachkunst überzeugt.

Matthias Zschokke wurde 1954 in Bern geboren und wuchs in Umiken bei Brugg und in Ins auf. Nach dem Gymnasium in Biel studierte er an der Schauspielschule Zürich. Seit 1980 arbeitet und lebt er in Berlin. In den letzten 32 Jahren hat Matthias Zschokke elf Prosabände (ein weiterer Band erscheint diesen Sommer) und acht Theaterstücke veröffentlicht sowie drei Spielfilme realisiert.

Im Zentrum von Matthias Zschokkes Romanen stehen immer wieder Figuren, die wegen ihrer äusserst reichen Innenwelt in Konflikt mit den Erfordernissen einer «beschränkten» Aussenwelt geraten. Oft macht sie gerade das Leiden unter ihrer scheinbaren Normalität zu Aussenseitern. Doch dieses Abseits-Stehen eröffnet ihnen eine aufschlussreiche Perspektive auf die Welt: jene rhetorischer Überlebenskunst in dem gefeierten Debut «Max» (1982), jene liebevoller Hinwendung zum Alltäglichen in «Maurice mit Huhn» (2006) oder jene schonungsloser Sektion einer ganz gewöhnlichen Existenz in «Der Mann mit den zwei Augen» (2012). Die Auflösung traditioneller Erzählformen wird bei Zschokke zum Ausgangspunkt einer ironisch-verspielten Erzähllust, in der die erzählte Welt im ständigen Dialog mit dem Leser geschaffen wird.

Das Gegenstück zu den äusserst vielschichtigen Kunstfiguren, die Matthias Zschokke in seinem fiktionalen Werk schafft, bilden die literarischen Ich-Masken, die er sich in seinen autofiktionalen Texten aufsetzt. Eher beiläufig erfolgt dies in den humoristischen Miniaturen «Auf Reisen» (2008), mit provozierender Offenheit hingegen in dem E-Mail-Tagebuch «Lieber Niels» (2011), in dem auch Matthias Zschokkes Bezug zu Bern immer wieder Thema wird.

Durch die Auszeichnung von Matthias Zschokke mit dem Grossen Literaturpreis von Stadt und Kanton Bern wird ein Gesamtwerk gewürdigt, das im ganzen deutschen Sprachraum wie auch international grosse Anerkennung gefunden hat – und das bereits Literaturgeschichte geschrieben hat, aber noch weiterwachsen wird.

Stadt und Kanton gemeinsam
Der Grosse Literaturpreis wurde 2010 von der Stadt und dem Kanton Bern gemeinsam geschaffen und erstmals vergeben. Die Auszeichnung für ein herausragendes literarisches Gesamtwerk wird alle vier Jahre verliehen. Die Fachjury setzt sich aus Mitgliedern der städtischen und der kantonalen Literaturkommission zusammen. Der gemeinsam vergebene Grosse Literaturpreis löst die bis 2010 von Stadt und Kanton unabhängig voneinander sporadisch vergebenen Preise für ein Gesamtwerk ab und ist Teil einer koordinierten und kohärenten Förderungspolitik in der Sparte Literatur.

Öffentliche Preisverleihung am 20. August 2014 in Bern
Die Preisverleihung findet statt am Mittwoch, 20. August 2014, um 20 Uhr, im Rahmen des 5. Berner Literaturfests im Kornhausforum in Bern. Der Anlass mit anschliessendem Apéro ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Es wirken unter anderen mit: Regierungsrat und Erziehungsdirektor Bernhard Pulver, Lucas Gisi, Präsident der Literaturkommission des Kantons Bern und Literaturwissenschaftler, sowie Alexander Sury, Präsident der Literaturkommission der Stadt Bern und Journalist.

 

Informationsdienst Stadt Bern

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