Navigieren auf Mediencenter

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

15. Juni 2016 | Gemeinderat, Direktionen

Pilotprojekt für Fahrradstrassen in der Stadt Bern

Die Stadt Bern beteiligt sich an einem nationalen Pilotprojekt des Bundesamts für Strassen (ASTRA), mit dem ein neues Verkehrsregime für Velos eingeführt werden soll. Ab September 2016 werden auf zwei Strecken in der Länggasse sowie im Breitenrainquartier sogenannte Fahrradstrassen eingeführt, auf denen Velofahrende gegenüber einmündenden Strassen vortrittsberechtigt sind.

Fahrradstrassen sind ein bisher in der Schweiz nicht vorgesehenes Verkehrsregime. Dieses wird seit den 1980er Jahren in den Niederlanden angewendet, wo landesweit bereits über 1‘000 Fahrradstrassen bestehen. Inzwischen wurden Fahrradstrassen auch in Deutschland, Belgien und Österreich eingeführt. In der Schweiz werden Fahrradstrassen in Fachkreisen und Gemeinden ebenfalls seit längerem diskutiert, um auf Quartierstrassen mit schwacher Autoverkehr-Belastung durch eine gebündelte Veloführung einen hohen Sicherheits- und Komfortlevel für den Veloverkehr zu erreichen und damit einen Beitrag an die Veloförderung leisten zu können.

Pilotversuche mit Fahrradstrassen

Um die Wirkung von Fahrradstrassen abschliessend beurteilen zu können, führt das ASTRA in verschiedenen Schweizer Städten in bestehenden Tempo-30-Zonen Pilotversuche durch. Dabei wird der Einfluss dieses neuen Verkehrsregimes auf die Verkehrssicherheit, auf die Qualität und den Komfort für den Veloverkehr sowie auf dessen Akzeptanz untersucht. Bewähren sich die Pilotversuche, werden die relevanten Gesetzesbestimmungen auf Bundesebene entsprechend angepasst. Neben der Stadt Bern beteiligen sich auch die Städte Basel, Zürich, St. Gallen, Luzern und La Chaux-de-Fonds an diesem Projekt.

Zwei Pilotstrecken für die Stadt Bern

Die Verkehrsplanung hat in der Stadt Bern elf verschiedene Strassenabschnitte auf ihre Eignung als Fahrradstrasse evaluiert. Die vom ASTRA definierten Voraussetzungen haben letztlich zwei Abschnitte am besten erfüllen können. Zum einen die rund 750 Meter lange Strecke Erlachstrasse-Freiestrasse im Länggass-Quartier und zum anderen die rund ein Kilometer lange Strecke Beundenfeldstrasse-Militärstrasse im Breitenrain-Quartier. Auf diesen Strassen wurden erste Vorerhebungen gemacht, die aufgezeigt haben, dass dort mit einem Anteil von deutlich über 50 Prozent schon heute sehr viele Velofahrerinnen und -fahrer unterwegs sind. Während den kommenden Monaten sind weitere Erhebungen geplant.

Die beiden Fahrradstrassen können voraussichtlich im September 2016 in Betrieb genommen werden und werden von den betroffenen Quartierorganisationen unterstützt. Für ihre Einführung und die vom ASTRA geforderte fachliche Begleitung hat der Gemeinderat einen Kredit von 200'000 Franken gesprochen.

Mehr Komfort für Berner Velofahrende

Für die Realisierung der beiden Pilotstrecken in der Stadt Bern sind Signalisations- und Markierungsmassnahmen vorgesehen. Konkret wird am Anfang jeder Fahrradstrasse das Signal «Fahrradstrasse» aufgestellt und die Fahrbahn mit gelben Fahrradsymbolen markiert. Den einmündenden Strassen wird der Vortritt entzogen, so dass die Velofahrerinnen und Velofahrer auf den Fahrradstrassen gegenüber den einmündenden Strassen konsequent vortrittsberechtigt sind. Zudem werden in der Beundenfeld-, Militär- sowie in der Freistrasse die Parkplätze anders angeordnet. Parkraum geht dabei aber keiner verloren.

Die Berner Fahrradstrassen sollen ihren Nutzerinnen und Nutzern in erster Linie als «Velo-Komfortrouten» dienen, auf denen auch das Nebeneinanderfahren möglich ist. Sie sind aber weder Radschnellverbindungen – Tempo 30 gilt auch für Velofahrerinnen und Velofahrer – noch Velobahnen. Auch bleiben auf den Fahrradstrassen die markierten Fussgängerstreifen bestehen.

Informationsdienst Stadt Bern

Weitere Informationen.

Archiv

Fusszeile