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22. Dezember 2016 | Gemeinderat, Direktionen

Stadtentwicklungskonzept Bern «STEK 2016» verabschiedet

Die öffentliche Mitwirkung zum Berner Stadtentwicklungskonzept «STEK 2016» ist auf grosses Interesse gestossen. Sämtliche Eingaben wurden sorgfältig geprüft und in einem Mitwirkungsbericht beantwortet. Gestützt darauf hat der Gemeinderat das «STEK 2016» verabschiedet. Bern soll damit seine Position als attraktive, grüne Wohn- und Arbeitsstadt in den kommenden Jahren weiter stärken. Der Gemeinderat hat zudem erste prioritäre Arbeiten ausgelöst.

Das Stadtentwicklungskonzept Bern 2016 – kurz «STEK 2016» – hält fest, wie sich die Stadt Bern in den kommenden rund 15 Jahren räumlich entwickeln soll. Der Fokus liegt auf einem dynamischen Wachstum, der Stärkung der Quartierqualität und Quartieridentität, der optimalen Nutzung des Freiraumpotenzials sowie einer stadtverträglichen und langfristig klimaneutralen Mobilität.

Breite Mitwirkung

Die öffentliche Mitwirkung des «STEK 2016» dauerte vom 25. August bis 27. Oktober 2016. Gegenstand waren der «Gesamtbericht STEK», der als behördenverbindlich beschlossen wurde, sowie die beiden Vertiefungsberichte «Siedlung und Freiraum» und «Mobilität». Diese enthalten konkrete Aussagen, Ziele und Massnahmenbeschriebe und dienen der vertieften Erläuterung des STEK-Gesamtberichts. Weiter sind sie Grundlage für die Umsetzung der STEK-Folgeprojekte.

Die öffentliche Mitwirkung stiess auf grosses Interesse: 11 Quartierorganisationen und -gemeinschaften, 15 politische Parteien und Sektionen, 38 Verbände und Interessensgemeinschaften sowie 25 Privatpersonen und Behörden haben sich in 89 Stellungnahmen eingebracht. Der Grundtenor der Eingaben fiel positiv aus. Die Mehrheit der Mitwirkenden begrüsst das «STEK 2016» sowie dessen Struktur, Detailtiefe und Schlüssigkeit.

Viel Resonanz bezüglich der Wachstumspläne

Einige Themenbereiche stiessen bei der Mitwirkung auf besonders starke Resonanz. So wurde das gemäss «STEK 2016» angestrebte Wachstum bis 2030 und darüber hinaus kontrovers aufgenommen. Das beabsichtigte Bevölkerungswachstum wird mehrheitlich unterstützt. Das angestrebte Arbeitsplatzwachstum wird von einigen Eingebenden als zu niedrig, von anderen als zu hoch beurteilt. Weiter betrafen Eingaben vor allem zeitliche Abfolge und räumliche Abgrenzung der langfristig im Westen und Osten von Bern angedachten Stadterweiterungen. Der frühzeitige Einbezug aller Anspruchsgruppen in den Planungsprozess und das gestaffelte Vorgehen innerhalb der beiden Potenzialgebiete werden begrüsst.

In der Mitwirkung wurde zudem auf die Wichtigkeit hingewiesen, das Stadtentwicklungskonzept und dessen Folgearbeiten mit den Nachbargemeinden und der Region inhaltlich abzustimmen, was auch vom Gemeinderat gestützt wird.

Freiräume trotz Verdichtung beibehalten

Das «STEK 2016» hält fest, dass Bern dynamisch und primär über Verdichtung nach innen wachsen will, was ausführlich kommentiert wurde. Viele Mitwirkende fordern, dass die Freiräume, wie im STEK festgehalten, trotz der Verdichtungsabsichten bewahrt werden müssen. Zahlreiche Eingaben beinhalteten soziodemografische Hinweise zur Wohnstadtpolitik, die aber mehrheitlich nicht auf Bearbeitungsebene des «STEK 2016» anzusiedeln sind. Viele Eingaben wurden zu den Zentrumsfunktionen der Quartiere und den entsprechenden Infrastrukturen eingereicht.

Mobilitätsstrategie setzt auf stadtverträgliche Verkehrsträger

Bei der Mobilitätsstrategie stiessen vor allem das Geschwindigkeitsregime sowie der geplante Modal-Split bei den Verkehrsträgern auf unterschiedliche Resonanz. Gemäss «STEK 2016» ist verstärkt auf stadtverträgliche Verkehrsträger zu setzen. Dabei soll aber immer ein besonderes Augenmerk auf einen funktionierenden Wirtschaftsverkehr gelegt werden. Weiter wurde die Routenführung des Velorings thematisiert.

Umfassender partizipativer Prozess über drei Jahre

Alle Eingaben wurden ausgewertet, geprüft und im Mitwirkungsbericht ausführlich beantwortet. Viele Mitwirkungseingaben waren sehr konkret und lokal verortet. Diese wertvollen Eingaben, insbesondere der Quartierorganisationen, werden vor allem für die anfallenden Folgeprojekte aus dem «STEK 2016» von Wichtigkeit sein und in die weiteren Planungen einfliessen. Mit der öffentlichen Mitwirkung fand ein umfassender partizipativer Prozess zur Erarbeitung des «STEK 2016» seinen vorläufigen Abschluss.

«STEK 2016» per sofort in Kraft – erste prioritäre Massnahmen ausgelöst

Der Gesamtbericht des «STEK 2016» wurde vom Gemeinderat als behördenverbindlich erklärt. Zusammen mit den beiden Vertiefungsberichten löst er das «STEK 95» per sofort ab und dient als neues Führungsinstrument für die Stadtentwicklung. Die Umsetzung des Konzepts mit den entsprechenden Folgearbeiten sieht ab dem kommenden Jahr ein regelmässiges Controlling mit periodischer Berichterstattung gegenüber dem Gemeinderat vor. Gleichzeitig hat der Gemeinderat bereits erste prioritäre Massnahmen beschlossen und die zuständigen Direktionen beauftragt, diese Arbeiten auszulösen (siehe Kasten).

«STEK 2016» in Kürze

Das neue Stadtentwicklungskonzept will Bern als attraktive, grüne Wohn- und Arbeitsstadt stärken. Sieben Leitideen zeichnen die Vision von Bern als Stadt für alle, Zentrum der Region und charmante Hauptstadt, mit vielfältigen grünen Quartieren und kurzen, sicheren Wegen, wachsend und prosperierend, wirtschaftlich innovativ und mit starken Quartieridentitäten und Versorgungsqualitäten. Das STEK 2016 beschreibt drei zentrale Handlungsfelder:

  • Bern wächst dynamisch: Bern will dynamisch wachsen, primär über Verdichtung nach innen. Zudem soll die Planung einer angemessenen Stadterweiterung zusammen mit den Nachbargemeinden geprüft werden. Für das geplante Wachstum werden die notwendigen Infrastrukturen geschaffen oder weiterentwickelt, um dieses nachhaltig zu gestalten.
  • Bern ist grün und vernetzt: Das Freiraumpotenzial soll stärker genutzt sowie Grünräume erhalten und weiterentwickelt werden. Stadtraumprägende Strassen sollen weiterentwickelt und hochwertig gestaltet werden. Angestrebt wird eine stadtverträgliche und langfristig klimaneutrale Mobilität. Der Verkehr soll zugunsten des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs umgelagert werden.
  • Bern lebt in Quartieren: Bern lebt von der Qualität seiner Quartiere. Das «STEK 2016» will die Quartierqualität und -identität individuell stärken und für eine funktionierende Quartierversorgung sorgen. Plätze und Quartierzentren sollen punktuell aufgewertet werden. Die Verbindungen in den Quartieren sowie untereinander werden weiter verbessert. Zudem will das «STEK 2016» die Erreichbarkeit der wichtigsten Versorgungseinrichtungen innerhalb der Quartiere weiter verkürzen.

Für die Umsetzung hat der Gemeinderat bereits prioritäre Massnahmen beschlossen und die zuständigen Direktionen beauftragt, die entsprechenden Arbeiten auszulösen.

Um bauliche Verdichtung zu begünstigen, soll die Revision bau- und zonenrechtlicher Vorschriften geprüft werden. Weiter sollen Verdichtungsdefizite im Stadtgebiet aufgezeigt und Strategien für deren Reduktion ausgearbeitet werden. Die Entwicklung der im STEK definierten strategisch bedeutsamen Chantiers, die sich durch besondere Aufwertungs- und Entwicklungspotenziale auszeichnen, wird priorisiert. Das Freiraumkonzept wird mit dem STEK 2016 abgeglichen. Weiter wird eine Wohn- und Arealstrategie unter besonderer Berücksichtigung des gemeinnützigen und preisgünstigen Wohnungsbaus erarbeitet.

Bezüglich Verkehrskonzeption wird eine interregionale Koordination etabliert und zur Velo-Offensive werden ein Routenkonzept und ein Masterplan Veloinfrastruktur erarbeitet. Zudem wird ein regionales Tram- und Bus-Konzept erstellt, in dem auch die Anforderungen bezüglich Bus und Tram an den Raum Bahnhof geklärt wird. Die Neuorganisation und Gestaltung des Gebiets Bahnhof ist qualitativ zu sichern. 

Weiter wird mittels Mitwirkung ein Parkierungskonzept erstellt. Für den Wirtschaftsstandort Innenstadt (untere und obere Altstadt) und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität wird zudem ein Verkehrskonzept erstellt.

Weiter Informationen unter: www.bern.ch/stek2016

Informationsdienst Stadt Bern

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