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23. Oktober 2015 | Gemeinderat, Direktionen

Zonenpläne zuhanden des Stadtrates verabschiedet

Vierer- und Mittelfeld: Lebendiges Stadtquartier mit Park

Auf dem Vierer- und dem Mittelfeld soll ein vielfältiges, lebendiges und dichtes Stadtquartier mit einem grosszügigen Stadtteilpark entstehen. Dafür will die Stadt vom Kanton Bern die zu überbauende Hälfte des Viererfelds erwerben und das Viererfeld und das Mittelfeld ein- und umzonen. Der Gemeinderat hat an seiner letzten Sitzung die entsprechenden Vorlagen zuhanden des Stadtrates verabschiedet. Das Stimmvolk wird voraussichtlich am 28. Februar 2016 über das Vorhaben abstimmen.

In der Stadt Bern herrscht seit längerem akuter Mangel an Wohnraum – trotz forciertem Wohnungsbau in den letzten Jahren. Die bestehenden Bauzonenreserven und geplanten Verdichtungsvorhaben decken die Nachfrage nach Wohnungen nur noch bis etwa im Jahre 2020. Projekte zur Innenentwicklung alleine reichen nicht aus, um danach genügend neuen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Mit dem neuen Stadtquartier auf dem Vierer- und Mittelfeld soll diese Lücke geschlossen werden.

Vielfältig, dicht und grün
Auf dem Viererfeld und dem Mittelfeld soll ein dichtes, lebhaftes und grünes Stadtquartier entstehen, das sich an den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft orientiert. Der Gemeinderat will hier neuen Wohnraum für rund 3000 Menschen schaffen. Quartierbezogene Dienstleistungen, Restaurants und Läden zur täglichen Versorgung, Schul- und Kinderbetreuungseinrichtungen sowie eine belebte Quartierstrasse mit Quartierplätzen sollen zur Attraktivität des neuen Stadtquartiers beitragen.

Die Hälfte des Viererfelds und ein Drittel des Mittelfelds bleiben unbebaut und sollen als Stadtteilpark und weiterhin als Familiengärten sowie als Spiel- und Sportflächen einen öffentlich zugänglichen städtischen Freiraum bilden. Dieser neue Naherholungsraum dient sowohl dem neuen Stadtquartier als auch dem Länggassquartier, wo es heute an Grünräumen mangelt.

Zur Erschliessung des neuen Stadtquartiers sind Taktverdichtungen auf den Buslinien 11 und 21, der Einsatz von Gelenkbussen sowie eine zusätzliche Haltestelle beim Vie-rerfeld vorgesehen. Zudem wird das Gebiet an das Fuss- und Velowegnetz angebunden. Für den motorisierten Verkehr wird es direkt vom Autobahnanschluss Neufeld her erschlossen. Dadurch entsteht in den Nachbarquartieren kaum Mehrverkehr.

Entwicklung am richtigen Ort
Beim Vierer- und Mittelfeld handelt es sich um das am zentralsten gelegene Entwicklungsgebiet der Region Bern-Mittelland. Bund, Kanton und Region begrüssen deshalb die Realisierung des neuen Stadtquartiers. Denn die bauliche Entwicklung soll möglichst in urbanen, gut erschlossenen Lagen wie dem Vierer- und Mittelfeld stattfinden. Nur so kann der Zersiedelung Einhalt geboten werden.

Einzonung und Umzonung
Damit der neue Stadtteil realisiert werden kann, muss das Viererfeld von der Landwirt-schaftszone in eine Wohnzone, gemischte Wohnzone und Zone mit Planungspflicht (ZPP) sowie in eine Zone im öffentlichen Interesse (Freifläche FA*) eingezont werden. Das Mittelfeld ist heute als Freifläche FB eingezont. Diese wird in eine ZPP umgezont. Der Gemeinderat hat die entsprechenden Zonenpläne an seiner letzten Sitzung zuhanden des Stadtrates verabschiedet.

Breite Beteiligung
Die vorliegenden Zonenpläne sind das Ergebnis eines Planungsprozesses mit vielen Beteiligten. Interne und externe Fachleute entwickelten im Rahmen einer Testplanung die planerischen Grundlagen. An drei Runden Tischen diskutierten über 20 Parteien und Quartierorganisationen die planerischen Eckpunkte und städtebaulichen Varianten. Eingeflossen sind zudem Anregungen aus der öffentlichen Mitwirkung und Vorstösse des Stadtrats.

Landkauf und Abgabe im Baurecht
Das Viererfeld gehört heute dem Kanton Bern. Es ist vorgesehen, dass der Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern die zu überbauende Hälfte des Viererfelds kauft. Den übrigen Teil kann die Stadt vom Kanton als Freifläche im unentgeltlichen Baurecht für 40 Jahre übernehmen. Das Mittelfeld gehört bereits der Stadt. Für die weitere Entwicklung wird das Land im Baurecht an verschiedene Bauträger abgegeben. 50 Prozent der Wohnfläche sind für gemeinnützige Wohnbauträger reserviert. Die anderen 50 Prozent der Wohnfläche sind für Mietwohnungen nach Marktmiete und für Eigentumswohnungen vorgesehen.

Zwei Vorlagen an den Stadtrat
Der Gemeinderat unterbreitet dem Stadtrat je eine Vorlage zum Vierer- und zum Mittelfeld. Die Vorlage zum Viererfeld umfasst dessen Einzonung sowie einen Verpflich-tungskredit über 64,4 Millionen Franken, davon 51,1 Millionen für den Landkauf. In der Vorlage zum Mittelfeld sind dessen Umzonung sowie ein Verpflichtungskredit über 7,3 Millionen Franken für die Mehrwertabgeltung und die Planungs- und Entwicklungskosten enthalten. Der Kredit zum Mittelfeld liegt gemäss Fondsreglement in der Kompetenz des Stadtrates und muss dem Volk nicht vorgelegt werden. Mit Ausnahme von Schulbauten und -anlagen und der Erneuerung weniger Verkehrswege wird die Erschliessung des Vierer- und Mittelfelds den Haushalt der Stadt Bern nicht belasten, da diese Ausgaben in Form von Baurechtszinsen wieder zurückfliessen.

Abstimmung und Ausblick
Falls der Stadtrat die beiden Vorlagen gutheisst, werden die Stimmberechtigten voraussichtlich am 28. Februar 2016 über die Vorhaben abstimmen können. Bei einem Ja an der Urne werden die nächsten Schritte der Arealentwicklung sofort an die Hand genommen. Geplant ist ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren mit einem städtebaulichen Wettbewerb über das ganze Gebiet und danach Projektwettbewerbe auf den einzelnen Baufeldern. Die Realisierung ist ab 2021 vorgesehen.

Informationsdienst Stadt Bern

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