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Für Eltern

Vielleicht wurden Sie als Eltern von der Lehrperson Ihres Kindes angesprochen, weil diese eine psychomotorische Abklärung empfiehlt. Nun möchten Sie wissen, was es damit auf sich hat. Oder Sie sind selber auf die Psychomotorik gestossen und möchten herausfinden, ob Ihr Kind davon profitieren könnte. Wir geben Ihnen Antworten auf solche und andere Fragen.

1. Was ist Psychomotorik?
2. Braucht mein Kind Psychomotorik?
3. Wo wird Psychomotorik angeboten?
4. Was muss ich tun, damit mein Kind Psychomotorik erhält?
5. Was passiert in einer Psychomotorik-Abklärung?
6. In welcher Form wird Psychomotorik angeboten?
7. Was kostet das?
8. Wie sieht eine Psychomotorik-Stunde aus?

1. Was ist Psychomotorik?

Im Spezialunterricht Psychomotorik werden Kinder auf individuelle Weise in ihrer Bewegung und Wahrnehmung  gefördert. In eigens dafür eingerichteten Räumlichkeiten hat das Kind die Möglichkeit, seine Fähigkeiten über Bewegung spielerisch zu erweitern und zu verbessern. In einer vertrauensvollen Atmosphäre kann das Kind Selbstvertrauen gewinnen. Es lernt seine Gefühle besser wahrzunehmen, sich auszudrücken und in Kontakt zu treten. Spezialunterricht Psychomotorik findet meistens in Kleingruppen oder im Einzelunterricht statt.

In den Schulen der Stadt Bern ist die Psychomotorik ein fester Bestandteil des schulischen Unterstützungsangebots (neben Heilpädagogik und Logopädie).

Weiterführende Informationen zur Psychomotorik 
Kurzdokumentation in Fremdsprachen

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2. Braucht mein Kind Psychomotorik?

Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Rhythmus. Individuelle Stärken und Schwächen sind normal und kein Grund zur Besorgnis. Mit dem Eintritt in den Kindergarten und in die Schule vergleicht sich das Kind zunehmend mit anderen Kindern und wird vermehrt von fremdbestimmten Aufgaben herausgefordert. Bei einem Kind, das sich nicht seinem Alter entsprechend bewegen und ausdrücken kann, entsteht häufig ein emotionaler oder sozialer Leidensdruck.

Beobachten Sie bei Ihrem Kind einen oder mehrere der folgenden Punkte, könnte Psychomotorik möglicherweise eine sinnvolle Unterstützung sein:

  • Das Kind bewegt sich ungeschickt und hat Schwierigkeiten im Umgang mit Schreib-/ Werkzeugen.
  • Es hat einen übermässigen Drang, sich zu bewegen. Seine Bewegungen wirken überschiessend und unkontrolliert.
  • Es ist ängstlich und unsicher und hat deshalb kaum Freude daran, neue Bewegungsspiele zu entdecken und zu lernen.
  • Es hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und zu organisieren.
  • Es fällt ihm schwer, mit anderen Kindern in Kontakt zu treten oder sich in einer Gruppe zu recht zu finden.
  • Es hat Mühe, seine Gefühle wahrzunehmen und angemessen zu reagieren.

Die Psychomotorik unterstützt Kinder, deren Eltern und andere Bezugspersonen darin, solche Schwierigkeiten zu erkennen und sie zu überwinden. Sie hilft dem Kind, Alltagsanforderungen zu bewältigen. Sie stärkt das Selbstvertrauen des Kindes, unterstützt es in seiner Bewegungsentwicklung und fördert seine Ausdrucksmöglichkeiten. Das Kind soll sich in der Gruppe  wohl fühlen und gut zurecht finden können.

Bei Fragen zu den oben genannten Themen kann eine Psychomotorik–Abklärung mehr Klarheit darüber geben.

Mehr zur Psychomotorik für Kinder und Jugendliche

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3. Wo wird Psychomotorik angeboten?

Jeder Schulkreis der Stadt Bern hat einen eigenen Psychomotorik-Standort. Der Spezialunterricht Psychomotorik wird in speziell dafür eingerichteten Räumen durchgeführt.

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4. Was muss ich tun, damit mein Kind Psychomotorik erhält?

Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Kind vom Spezialunterricht Psychomotorik profitieren könnte, wenden Sie sich an die Klassenlehrperson. Sie können auch direkt mit der zuständigen Schulärzt*in oder Ihrer Kinderärzt*in Kontakt aufnehmen. Die Anmeldung für eine Abklärung kommt bei allen Varianten via Gesundheitsdienst an die zuständige Psychomotoriktherapiestelle.  Falls bereits ein Kontakt zur Erziehungsberatung (EB) besteht, kann auch die zuständige Schulpsycholog*in direkt eine Anmeldung in die Wege leiten.

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5. Was passiert in einer Psychomotorik-Abklärung?

Eine Psychomotorik-Abklärung dauert ca. 2 Stunden und wird mit dem Einverständnis und im Beisein der Eltern durchgeführt. Durch spielerische Aufgabenstellungen schätzt die Therapeutin den psychomotorischen Entwicklungsstand des Kindes ein. Auf Basis der dabei gemachten Beobachtungen, des anschliessenden Gesprächs und Rücksprachen mit anderen Fachpersonen entscheiden Eltern und Therapeutin gemeinsam über die nächsten Ziele und Schritte.

Hier finden Sie eine detaillierte Beschreibung einer Psychomotorik-Abklärung im Kindergarten und in der Schule
Im Schulkreis Bethlehem werden die Psychomotorik-Abklärungen in zweimal jährlich stattfindenden Abklärungswochen durchgeführt (jeweils nach den Frühlings- und Herbstferien). Die Lehrpersonen melden die Kinder bis Ende Januar oder Ende Juni beim Gesundheitsdienst zur schulärtzlichen Abklärung an. Die psychomotorischen Abklärungen werden im Schulkreis Bethlehem in der Regel in Dreiergruppen durchgeführt.

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6. In welchen Formen wird Psychomotorik angeboten?

Das Angebot an den Schulen der Stadt Bern passt sich den verschiedenen Bedürfnissen an: Neben der Psychomotoriktherapie gibt es Kurzinterventionen (max. 12 Lektionen) sowie Beratungs-  und Präventionsangebote. Psychomotorik findet in Kleingruppen oder im Einzelunterricht statt.

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7. Was kostet das?

Für Kinder, die eine öffentliche Schule in der Stadt Bern besuchen, ist der Spezialunterricht Psychomotorik kostenlos. 

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8. Wie sieht eine Psychomotorik-Stunde aus?

Die Psychomotoriktherapeutin und das Kind arbeiten mit Bewegung, Spiel, Gestalten und Musik.
Zentrale Themengebiete sind dabei:

  • Grobmotorik: Koordination, Gleichgewicht, Körperspannung/Kraftdosierung, Ausdauer, Raumorientierung
  • Feinmotorik: Arm-Hand-Fingerbeweglichkeit, Koordination der Hände, Kraftanpassung
  • Grafomotorik: Sitz- und Stifthaltung, Schreibbewegung von Arm, Hand und Fingern, Strichsteuerung und Unterstützung beim Schrifterwerb
  • Wahrnehmung: Sinneseindrücke erfahren und verarbeiten beim Tasten, Sehen, Hören und Spüren des Körpers
  • Persönlichkeitsentwicklung, Selbstvertrauen und Sozialkompetenz
Mehr und Beispiele dazu

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