Navigieren auf Mediencenter

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

1. Februar 2002 | Schutz und Rettung Bern
Medienmitteilungsnummer 28

Die Stadtpolizei Bern teilt mit:

Sicherheitsbilanz 2001: geringfügige Zunahme der Straftaten

Allgemeine Bemerkungen pid. Im vergangenen Jahr hat die Zahl der angezeigten Straftaten - nachdem sie während 3 Jahren rückläufig war – erstmals wieder zugenommen. Sie stieg von 19'932 im Vorjahr auf 20'126, blieb aber immer noch deutlich unter dem Wert von 1999 (20'426). Der Anstieg gegenüber dem Jahr 2000 beträgt damit ca. 1%. Die Gesamtschadenssumme belief sich im Jahr 2001 auf ca. 31.3 Mio. Auf Vermögensdelikte entfielen ca. 22.65 Mio., auf Gebäudeschäden ca. 6 Mio. und auf Mobiliarschäden ca. 2.65 Mio. Die zahlenmässig grosse Zunahme von einfachen Diebstählen (+ 1'294 = 26%) - primär handelte es sich um Taschen- und Ladendiebstähle - hat die Stadtpolizei im vergangenen Jahr speziell herausgefordert: Im Sinne von "Gemeinsam für Sicherheit" wurden verschiedene Aktionen durchgeführt - auf öffentlichen Plätzen, bei Veranstaltungen, in Einkaufsgeschäften, im Bahnhof, in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit Plakataktionen und mit Aufrufen wurde die Bevölkerung sensibilisiert.

Bereich Leib und Leben
Im Jahr 2001 war erneut kein vollendetes Tötungsdelikt zu verzeichnen. Im Unterschied zum Jahr 2000 kam es auch zu keinem Tötungsversuch. Eine starke Zunahme war bei den Suiziden zu verzeichnen (41, Vorjahr 31), rückläufig war hingegen die Zahl der Körperverletzungen (177, Vorjahr 203) und Tätlichkeiten (188, Vorjahr 213). Insgesamt war im Bereich Leib und Leben ein Rückgang der Anzeigen um 15% gegenüber dem Jahr 2000 zu verzeichnen. Der zuvor anhaltende Trend zu steigender Gewaltbereitschaft hat somit – zumindest im Jahr 2001 – nicht angehalten.

Vermögensdelikte
Mit ca. 55,5% (ohne Fahrzeugdiebstähle) entfallen nach wie vor die meisten Anzeigen auf den Bereich der Vermögensdelikte. Während es bei der Gesamtzahl der Vermögensdelikte in etwa im Rahmen des Jahres 2000 blieb, war bei den einfachen Diebstählen ein Zunahme von 4996 auf 6290 und bei den Einbruchdiebstählen von 2554 auf 2574 zu beobachten. Ebenfalls leicht zugenommen haben die Entreissdiebstähle (von 118 auf 126) und die Sachbeschädigungen (von 1298 auf 1334). Die Anzeigen im Bereich Fahrzeugdiebstahl haben leicht (von 2578 auf 2551) und beim Raub markant (von 151 auf 109) abgenommen. Weniger Anzeigen gab es auch beim Betrug (159 statt 186) bei der Hehlerei (53 statt 90) und bei der Erpressung (2 statt 10).

Betäubungsmitteldelikte
Im Bereich Betäubungsmittel wurden im Jahr 2001 insgesamt 3'219 Straftaten verzeigt (Vorjahr 3'894). Auf die Betäubungsmitteldelikte entfielen damit 16,3 % aller Strafanzeigen. Rund jede dritte Anzeige betraf den Konsum von oder den Handel mit Haschisch und Marihuana.

58% der angezeigten Personen im Betäubungsmittelbereich waren ausländischer Herkunft. Der Anteil an Schweizerbürgern, die wegen Betäubungsmitteldelikten verzeigt wurden, hat im Vergleich zum vergangenen Jahr um 14% abgenommen. Die Zahl von Drogentoten war gegenüber dem Vorjahr deutlich geringer (8 statt 13).

Folgende Mengen an Drogen wurden im Jahr 2001 sichergestellt: 66,5 kg Marihuana (Vorjahr 269 kg), 599 Hanfpflanzen (36), 5 kg Haschisch (6,5 kg), 15,5 kg Heroin (9,6 kg), 4,8 kg Kokain (4 kg), 9 Trips LSD (122), 1'276 Stück Ecstasy (2'817), 274 Stück Rohypnol (940), 4 kg Amphetamine/Speed (4 kg), 67 Stück Methamphetamine (Thai-Pillen) (550) und 3,5 kg Streckmittel.

Ergänzende Anmerkungen zu einzelnen Bereichen
Im Bereich Brände und Explosionen war eine starke Zunahme der Sachbeschädigungen durch Feuer und der Fahrzeugbrände zu verzeichnen. Die Zahl der ermittelten Täter stieg von 31 (Vorjahr) auf 40, der entstandene Sachschaden war im Vergleich zum Vorjahr leicht geringer.

Der Jugenddienst leistete insgesamt 230 Stunden Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit. Schwerpunkte bildeten die Umsetzung der gesamtschweizerischen Aktion "Gemeinsam gegen Gewalt" und das Bearbeiten von Sprayereianzeigen. Die Gewalt an den Schulen hat auch im vergangenen Jahr nicht zugenommen, eine eigentliche Bildung von Jugendbanden konnte nicht festgestellt werden.

Eine vertiefte Analyse des Diebstahlbereiches ergibt, dass im Jahr 2001 zahlreiche Einbruchserien zu verzeichnen waren. Einen Schwerpunkt – vor allem in der Innenstadt – bildete die Beschaffungskriminalität. Ein weiteres, grosses Problem stellten die Taschendiebstähle in öffentlichen Verkehrsmitteln und Restaurants dar. In allen Bereichen war ein zunehmender Organisierungsgrad der Tätergruppierungen festzustellen.
Aus den Auswertungen der Kriminalanalysestelle geht hervor, dass die Stadt Bern auch im Jahr 2001 vermehrt von Zigeunergruppierungen heimgesucht wurde. Eine Zunahme war auch bei den Ladendiebstählen durch Personen aus Oststaaten, zumeist in der Schweiz lebende Asylbewerber, zu verzeichnen.

Der Drogenhandel in der Stadt Bern wurde auch im Jahr 2001 durch strukturierte und gut organisierte Albaner, Türken und Schwarzafrikaner mit Niederlassungs- oder Jahresbewilligung beherrscht. Im Zwischen- und Strassenhandel waren oft auch Asylbewerber und illegal anwesende Personen anzutreffen. Eine Ausbreitung oder Vergrösserung der Drogenszene konnte erfolgreich verhindert werden. Die Drogensituation gegenüber dem Vorjahr nicht verschlimmert. Die Preise für Heroin und Kokain bewegen sich etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Konsumenten von harten Drogen entspricht in etwa der des Vorjahres. Im Rahmen von umfangreichen Ermittlungsverfahren wurden zahlreiche Anhaltungen und Verhaftungen vorgenommen. Dabei konnten beträchtliche Mengen an Drogen sichergestellt werden.

Polizeikommando der Stadt Bern

fm

Weitere Informationen.

Archiv

Fusszeile