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25. Juni 2007 | Gemeinderat, Direktionen

Grosses Interesse an energiesparendem und autofreiem Wohnen

Für das Wohnen in nachhaltigen Siedlungen, die energiesparende und ökologische Bauweisen mit qualitativ hochstehenden Mobilitätsangeboten als valable Alternativen zum eigenen Autobesitz vereinen, besteht in der Region Bern reges Interesse. Eine von der Stadt Bern, der Gemeinde Ostermundigen, dem Kanton Bern (beco – Berner Wirtschaft), der IG Oberfeld Ostermundigen und dem VCS (Regionalgruppe Bern) in Auftrag gegebene Marktstudie weist nach, dass rund 12'000 Haushalte auf den Autobesitz vertraglich verzichten würden, wenn ihre Mobilitätsbedürfnisse durch andere Angebote abgedeckt wären.

 

Energiesparende Bauweisen, bedürfnisgerechte Mobilitätsangebote sowie alters-, behinderten-, kindergerechte und gemeinschaftsfördernde Architektur und Siedlungsgestaltung bilden die Eckpunkte nachhaltigen Wohnens. In der Stadt Bern stehen mit dem Viererfeld Süd, der Brückenstrasse/Marzili, der Mutachstrasse/Holligen und in der Agglomeration mit dem Oberfeld in Ostermundigen zur Zeit mehrere Standorte für nachhaltige Siedlungen in der Diskussion. Eine Marktstudie liefert nun als Entscheidgrundlage für Investoren und Behörden repräsentative Ergebnisse zum Marktpotenzial, zu gewünschten Wohnformen und dabei insbesondere zum autofreien Wohnen, zur Wohnumfeldgestaltung sowie zur Attraktivität der verschiedenen Standorte.

 

Alternative Mobilitätsformen erwünscht

Gemäss Studie sind in der Stadt Bern 32% (21'000 von 67'000 Haushalten) und in der Region Bern (Gemeinden Verein Region Bern VRB ohne Stadt Bern) 25% (20'000 von 80'000 Haushalten) an einer nachhaltigen Wohnform sehr interessiert. Davon wären in der Stadt 57% (12'000 Haushalte) und in der Region 39% (7'800 Haushalte) bereit, in eine Siedlung mit einem dezentralen Sammel-Parkplatz zu ziehen. In eine autofreie Siedlung (ohne eigenes Auto) würden „auf jeden Fall“ in der Stadt noch immer 52% (10'900 Haushalte) ziehen, in der Region 31% (6'200 Haushalte). Dabei sind die Interessenten durchaus bereit, weitgehende Spielregeln vertraglich zu vereinbaren, wenn eine Siedlung ein autofreies Wohnumfeld garantiert. So wären 42% der Haushalte in der Stadt (8'800) und 18% der Haushalte in der Region (3'600 Haushalte) vertraglich bereit, auf ein Auto zu verzichten, wenn gleichzeitig Dienstleistungen wie Hauslieferdienst oder Veloanhängerverleih in der Nähe zur Verfügung stehen.

 

Vorteile des autofreien Wohnens

Vorteile einer autofreien Siedlung sehen die interessierten und vertragsbereiten Haushalte insbesondere in der geringen Lärm- und Abgasbelästigung, den entstehenden Grün- und Spielflächen anstelle von flächenintensiven Parkflächen, das gefahrlose Spielen für Kinder und der Beitrag an den Umweltschutz. Gleichzeitig versprechen sich Interessenten viel von alternativen Mobilitätsangeboten. 40% der interessierten Haushalte sind bereits heute autofrei. Aber auch über 10 % der autobesitzenden Haushalte würden auf jeden Fall ihr Auto abschaffen, um in ein autofreies Wohngebiet zu ziehen. Weitere 20 % würden dies vermutlich tun.

 

Soziale und ökologische Anforderungen an das Wohnumfeld

Die Wünsche an die Ausgestaltung des Wohnumfeldes sind sowohl ökologischer als auch sozialer Natur. So wird eine besonders fortschrittliche Bauweise bezüglich Energie und ökologischer Baustoffe als Standard gesehen. Senioren- und behindertengerechtes Bauen, Kinderbetreuungsangebote, Gemeinschaftsräume und, etwas weniger bedeutend, gemeinsame Grünflächen und Familiengärten sind wichtige Anforderungen.

 

Viererfeld, Brückenstrasse und Oberfeld werden favorisiert

Alle vier im Raum Bern zur Diskussion stehenden Standorte werden überwiegend positiv beurteilt. Viererfeld Süd und Brückenstrasse/Marzili werden dabei am attraktivsten beurteilt. Das Marktpotenzial für autofreie Haushalte ist jedoch bei jedem Standort ausreichend gross (1'500 bis 4'900 Haushalte, die auf ein eigenes Auto verzichten würden), so dass eine Realisierung an jedem Standort realistisch erscheint. Von den vier untersuchten Standorten ist zur Zeit nur das Oberfeld in Ostermundigen in einem baureifen Zustand. Hier arbeitet die Wohnbaugenossenschaft Oberfeld konkret an der Realisierung einer nachhaltigen Siedlung.

 

Breit abgestütztes Vorgehen

Den Ergebnissen der Studie liegen telefonische Interviews von 800 zufällig ausgewählten Haushalten (Stadt Bern: 40%, Region Bern: 60%) sowie eine schriftliche Befragung von 447 interessierten Haushalten (Stadt Bern: 43%, Region Bern: 57%) zu Grunde. Die Marktstudie wurde im Auftrag der Stadt Bern (Liegenschaftsverwaltung), der Gemeinde Ostermundigen, dem Kanton Bern (beco – Berner Wirtschaft), der IG Oberfeld Ostermundigen und dem VCS (Regionalgruppe Bern) von der Arbeitsgemeinschaft Büro für Mobilität AG Bern / Burgdorf (Projektleitung), Polyquest AG Bern und Masciadri communication & design AG Bern realisiert.

 

 

Direktion für Finanzen, Personal und Informatik

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