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8. Mai 2014 | Gemeinderat, Direktionen

Kindergesundheitsbericht

Die Gesundheitschancen der Kinder sind ungleich verteilt

Die Direktion für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern hat erstmals die Daten der Schulgesundheitsdienste zur Gesundheit der Kindergarten- und Unterstufenkinder umfassend ausgewertet. Die Daten zeigen, dass im untersuchten Schuljahr 2012/13 die meisten Kinder gesund waren. Bei 28 bis 39 Prozent der Kinder berichteten die Eltern jedoch über verschiedene Gesundheitsprobleme und Entwicklungsauffälligkeiten. Der Bericht zeigt zudem einen klaren Zusammenhang zwischen Gesundheit und sozialer Situation der Kinder.

Durch die starke gegenseitige Beeinflussung von Gesundheit und Bildung sowie durch die hohe Lebenserwartung wirken sich gesundheitliche Beeinträchtigungen in der Kindheit langfristig aus. Es ist daher wichtig, die Gesundheit der Kinder zu fördern und zu schützen. Dies umso mehr, als sie viele Jahre auf die Fürsorge und Mitverantwortung der Erwachsenen angewiesen sind.

Damit die entsprechende Unterstützung möglichst gezielt erfolgen kann, wurden die schulärztlichen, schulzahnmedizinischen und schulsozialen Daten des Schuljahres 2012/13 umfassend ausgewertet. Mit folgendem Resultat: Die Mehrheit der Kinder war in diesem Schuljahr gesund. Und doch zeigten viele Kinder gesundheitliche Probleme: sechs Prozent der untersuchten Kinder hatten eine ungenügende Sehschärfe. Sieben Prozent der Kinder im Kindergarten und 17 Prozent in der 4. Klasse litten an Allergien. Im Kindergarten waren 14 Prozent und in der 4. Klasse 19 Prozent der Kinder übergewichtig. Schwerere Entwicklungsauffälligkeiten wiesen fünf Prozent der Kindergartenkinder in der Motorik und 14 Prozent in der Sprache auf. Weitere rund 25 Prozent der Kinder zeigten leichtere motorische oder sprachliche Auffälligkeiten. Die Anzahl Kinder aus sozial und wirtschaftlich benachteiligten Familien stieg in den letzten Jahren weiter an. Und diese Kinder hatten besonders oft gesundheitliche Probleme.

Gesundheitliche Ungleichheiten reduzieren – bestehende Angebote stärken
Im Vergleich zu Kindern besser ausgebildeter Eltern hatten Kinder ungelernter Eltern zwei- bis viermal häufiger Sehfehler, Auffälligkeiten in der Feinmotorik, der Sprachentwicklung oder der Konzentrationsfähigkeit. Es sind Beeinträchtigungen, die sich auf den Bildungserfolg auswirken können. Diese Ungleichheiten gilt es zu reduzieren.

In der Stadt Bern besteht bereits ein vielfältiges Angebot an Dienstleistungen und Angeboten für Familien. Massnahmen zum besseren Schutz und zur Förderung der Gesundheit der Kinder sollen daher vor allem über die Sicherung und Weiterentwicklung bestehender Angebote erreicht werden. Handlungsbedarf gibt es auf drei Ebenen:

-Die Sicherstellung der frühen Unterstützung und Förderung von sozial oder wirtschaftlich benachteiligten Familien und ihren Kindern

-Die vermehrte Erschliessung ausserschulischer Lernmöglichkeiten für alle Kinder durch eine stärkere Vernetzung von Schule und Quartier

-Die Stärkung der Gesundheitsvorsorge sowie der Früherkennung und Frühintervention.

Die in den Schulgesundheitsdiensten vorhandenen Daten sollen zudem künftig regelmässig ausgewertet werden. Dies mit dem Ziel der Früherkennung problematischer Entwicklungen auf kollektiver Ebene. Und im Sinne von «Daten für Taten» sollen die Erhebungsresultate für die Planung nötiger Interventionen genutzt werden.

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

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