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29. September 2021 | Gemeinderat, Direktionen

Veloparkierung: erster Schritt für mehr Ordnung am Bahnhof

Der Gemeinderat will die Veloparkierung beim Bahnhof Bern schrittweise verbessern. Er hat für eine zusätzliche Velostation in der Welle 7 einen Mietvertrag mit der Migros Aare abgeschlossen. Zudem will er einen Pilotversuch starten: Mit einer strikteren Bewirtschaftung der oberirdischen Veloabstellplätze und einer attraktiven Preisgestaltung der Velostationen soll der öffentliche Raum entlastet werden. Weiter hat der Gemeinderat beschlossen, auf die Realisierung einer Velostation Hirschengraben zu verzichten.

In Bern steigt die Zahl der Velofahrerinnen und Velofahrer stetig. Die Förderung des Veloverkehrs als stadtverträgliche und ressourcenschonende Mobilitätsform ist erfolgreich. Gleichzeitig bringt der Veloboom neue Herausforderungen mit sich: Vor allem im Umfeld des Bahnhofs wird der stark genutzte öffentliche Raum durch parkierte Fahrräder zusätzlich belastet. Mit einem Paket von Massnahmen will der Gemeinderat einen ersten Schritt zur Verbesserung der Situation machen. Im Fokus steht dabei das Gebiet vom Hirschengraben zum PostParc und von der Welle7 bis zur Schanzenbrücke.

Schritt 1: Zusätzliche Velostation in der Welle 7

Eine zusätzliche Velostation in der Welle 7 mit 660 Plätzen soll Anfang Februar 2022 eröffnet werden. Dieser dringend nötige Ausbau der Veloparkierung ist möglich, weil die Stadt von der Genossenschaft Migros Aare die Räumlichkeiten in der Welle 7 – vorerst bis Mitte 2025 – mieten kann. Verkehrsdirektorin Marieke Kruit freut sich über die Lösung, stellt aber gleichzeitig klar, dass die neue Velostation nur eine vorübergehende Linderung des Problems bringt. Dies auch deshalb, weil der Gemeinderat definitiv auf den Bau der Velostation Hirschengraben verzichten will (siehe Kasten). Wie im Stadtentwicklungskonzept (STEK) 2016 festgehalten, geht die Stadt von einem längerfristigen Bedarf von rund 10'000 Veloabstellplätzen im Raum Bahnhof aus. Derzeit stehen rund 4700 Plätze zur Verfügung, davon rund 2000 in den vier Velostationen.

Schritt 2: Pilotversuch für neue Velobewirtschaftung um den Bahnhof

Als langfristiges Ziel soll die Veloparkierung vermehrt in die Velostationen verlegt und der öffentliche Raum so entlastet werden. Die Eröffnung der neuen Velostation Welle 7 soll genutzt werden, um mit einem Pilotversuch Erfahrungen mit dem künftigen Bewirtschaftungssystem zu sammeln. In den Velostationen PostParc und Welle 7 testet man ab Frühjahr 2022 für ein Jahr eine 24-Stunden-Gratisparkierung. Wer länger parkieren will, muss bezahlen. «Ein attraktives Angebot in den Velostationen ist für die Veloförderung und die Erreichbarkeit des Bahnhofs zentral», sagt dazu Marieke Kruit. Gleichzeitig wolle man aber Erkenntnisse für die konsequentere Bewirtschaftung der Oberflächenparkierung gewinnen. Dazu soll im Rahmen des Pilotversuchs im Raum Hirschengraben-Schanzenbrücke die maximale Parkierdauer für Velos festgelegt werden.  

Vom Pilotversuch erhofft sich der Gemeinderat wichtige Erkenntnisse für die künftige Lösung. Das neue Regime wird rechtzeitig auf den Baustart der ZBB-Verkehrsmassnahmen greifen müssen: Ab diesem Zeitpunkt werden aufgrund der Grossbaustelle die oberirdischen Veloabstellmöglichkeiten im Umfeld des Bahnhofs stark eingeschränkt sein. «Ich bin zuversichtlich, dass wir mit den nun beschlossenen Massnahmen einen ersten Schritt zu einer Verbesserung für Velofahrende, aber auch für alle anderen Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Raums machen können», sagt Marieke Kruit.

Kredite für Miete und Betrieb der neuen Velostation beantragt

Damit die neue Velostation in der Welle 7 realisiert werden kann, beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat einen Verpflichtungskredit von 1,46 Millionen Franken für die Miete der Räumlichkeiten sowie Kredite für den Betrieb (289'300 Franken), für die Einrichtung (525'000 Franken) und die Erschliessung der Velostation (155'000 Franken). Die Kosten für den Pilotversuch, welche der Gemeinderat auf rund 150'000 Franken schätzt, hat der Gemeinderat in eigener Kompetenz bewilligt.

Verzicht auf Velostation Hirschengraben

Der Gemeinderat hat für die Veloparkierung rund um den Bahnhof einen weiteren Grundsatzentscheid gefällt: Er verzichtet auf den Bau der Velostation Hirschengraben und stellt die Planung ein. Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat folglich, den für die Projektierung der Velostation Hirschengraben gesprochenen Kredit von 870'000 Franken abzurechnen und abzuschreiben. Im Gesamtkonzept zu den Veloabstellplätzen am Bahnhof Bern war eine neue Velostation Hirschengraben für die Zufahrt aus dem Westen und Südwesten als beste Option evaluiert worden. Es wurden aber aus denkmalpflegerischen und archäologischen Kreisen grosse Bedenken zur Bewilligungsfähigkeit angebracht. Auch politisch ist die Idee umstritten. Eine erste Entlastung für den Wegfall der Velostation Hirschengraben bringt die neue Velostation Welle 7. Langfristig braucht es jedoch weitere Angebote. Die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün prüft in einer Machbarkeitsstudie mehrere Optionen vertieft. Die entsprechenden Resultate sollen dem Stadtrat 2022 unterbreitet werden.

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Titel
Vortrag an den Stadtrat (PDF, 390.7 KB)

Gemeinderat der Stadt Bern

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