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3. Juni 2021 | Gemeinderat, Direktionen

Zwischenbilanz zur Umsetzung der Klimaziele der Stadt Bern

Der Gemeinderat der Stadt Bern hat in den vergangenen Wochen rund ein Dutzend Vorstösse aus dem Stadtrat zum Thema Klimaschutz beantwortet. In seinen Antworten bekräftigt der Gemeinderat, dass die Stadt Bern ihre CO2-Emissionen weiter deutlich reduzieren und ihre gesetzten Ziele erreichen will. Im Rahmen eines Mediengesprächs mit Besichtigung der Baustelle zur Fernwärme-Quartierzentrale Länggasse zog die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie Zwischenbilanz.

Der Gemeinderat räumt dem Klimaschutz hohe Priorität ein. Dies bekräftigt der Gemeinderat in seinen aktuellen Antworten auf rund ein Dutzend Vorstösse aus dem Stadtrat, von welchen viele im Jahr 2019 im Zusammenhang mit dem Aufkommen der Klimabewegung eingereicht wurden.

Mit dem behördenverbindlichen Richtplan Energie von 2014 und der Energie- und Klimastrategie 2025 von 2015 hat die Stadt Bern wichtige Grundlagen geschaffen, um das Klima effizienter zu schützen. Aufgrund der konsequenten Umsetzung dieser Ziele und Massnahmen konnten viele der in diesen Vorstössen gestellten Fragen positiv beantwortet werden. Weiter wurden in den letzten beiden Jahren zusätzliche Grundlagen erarbeitet, um das Ziel der Stadt Bern, die CO2-Emissionen auf 1 Tonne pro Kopf und Jahr bis 2035 zu reduzieren, erreichen zu können. Mitentscheidend ist hierfür auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.

Aktueller Stand CO2-Ausstoss

Der territoriale CO2-Ausstoss pro Kopf liegt in der Stadt Bern aktuell bei 4,42 Tonnen CO2 Äquivalent pro Jahr, während der Schweizer Durchschnitt bei 5.5 Tonnen CO2 Äquivalent pro Jahr beträgt. Bern schneidet also im Vergleich mit anderen Regionen etwas besser ab, verfügt aber im Vergleich auch über wenig Industrie auf dem Stadtgebiet. Um die Ziele zu erreichen und den CO2—Ausstoss bis 2035 auf 1 Tonne pro Kopf zu senken, braucht es daher weiterhin grosse Anstrengungen.

Die Massnahmen der Energie- und Klimastrategie zum Klimaschutz decken die drei Bereiche Mobilität, Wärmeversorgung und Strom ab und werden von Informations- und Sensibilisierungskampagnen begleitet. Neben den Klimaschutzmassnahmen erarbeitet der Gemeinderat aktuell auch Massnahmen, die Bern zu einer klimaangepassten Stadt machen sollen. Die entsprechenden Massnahmen werden in die Energie- und Klimastrategie 2035 integriert werden.

Drei Beispiele neu erarbeiteter Grundlagen

  • Rahmenstrategie Nachhaltige Entwicklung der Stadt Bern

Die Rahmenstrategie Nachhaltige Entwicklung wird im Sommer 2021 fertiggestellt und zeigt auf, wie Bern einen möglichst grossen Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals der UNO leisten kann. Neben dem Handlungsschwerpunkt Klimaschutz und der Klimaanpassung sind fünf weitere fachübergreifende Handlungsschwerpunkte in Ausarbeitung. Für jeden Handlungsschwerpunkt wird definiert, welcher konkrete Handlungsbedarf für die Stadt Bern noch besteht. Bei der Entwicklung der Strategie haben auch die Stadtratsfraktionen wie auch Vertretende aus der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft mitgewirkt.

  • Reglement über Klimaschutz und Klimaanpassung (Klimareglement)

Mit dem Klimareglement möchte der Gemeinderat noch im Jahr 2021 einen verbindlichen Absenkpfad für die Stadt Bern definieren und die Rahmenbedingungen hierfür festschreiben. Der Absenkpfad hat zum Ziel, die territorialen CO2-Emissionen der Stadt Bern auf 1 Tonne CO2-Emissionen pro Kopf und Jahr bis ins Jahr 2035 zu senken und hält hierfür je einen konkreten Absenkpfad für die Bereiche Wärme und Mobilität fest. Aktuell werden die konstruktiven Vernehmlassungsantworten ausgewertet, um das Reglement im Anschluss dem Stadtrat vorlegen zu können.

  • Konzept Stadtlogistik Bern

Der Gemeinderat verabschiedete im Juni 2020 das «Konzept Stadtlogistik Bern», in welchem ganzheitliche Optimierungsmöglichkeiten für den städtischen Güterwirtschaftsverkehr definiert werden. Da diese Massnahmen nur in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen externen Partnern umgesetzt werden können, lancierte die Stadt Ende April 2021 mit der «Berner Güterverkehrsrunde» ein dauerhaftes Dialoggefäss. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem lokalen Gewerbe, der Logistikbranche und Mobilitäts- sowie Wirtschaftsverbänden sollen so konkrete und umsetzbare Pilotbetriebe erarbeitet werden.

Weitere Beispiele von Klimaschutzmassnahmen zur CO2-Reduktion in Bern

  • Nachhaltige Wärme durch Fernwärmeausbau

ewb ist ein wichtiger Umsetzungspartner der Stadt, wenn es um Klimafragen geht. Fernwärme ist in Bern nicht neu: Bern verfügt bereits über rund 50 km Fernwärmenetz. Mit dem Ausbau des Netzes werden bis 2035 mehrere Stadtteile neu mit Fernwärme erschlossen. Eine der aktuell grössten Baustellen der Stadt wird in den nächsten Jahren zu einer grossen Reduktion der wärmebedingten CO2-Emissionen führen. Im Moment werden viele der Liegenschaften im Ausbauperimeter noch mit Öl beheizt. Zum Vergleich: Allein der Anschluss des Tscharnerguts an die Fernwärme spart auf einen Schlag so viele CO2-Emissionen ein, wie die gesamte Stadtverwaltung verursacht.

Weitere Informationen: www.ausbau-fernwaerme.be

  • Elektrifizierung der Fahrzeugflotte

Die Mobilitätspolicy der Stadt Bern hält fest, dass Verbrennungsmotoren wo immer möglich ersetzt werden sollen. Mit der zentralen Beschaffung von Fahrzeugen hat das Flottenmanagement einen Überblick über alle durch sie erfassten Fahrzeuge der Verwaltung. Im März 2021 war bereits rund ein Viertel dieser Personen- und Lieferwagen elektrifiziert – nämlich 27 Fahrzeuge. Im Juni 2021 werden weitere zwei Verbrennungsfahrzeuge durch Elektrofahrzeuge ersetzt.

  • Solarstrom vom eigenen Dach

Die Solarstromproduktion über das eigene Hausdach soll weiter beschleunigt werden. Um den Zubau von Fotovoltaikanlagen voranzutreiben gibt es zusätzliche Unterstützung seitens des Ökofonds. Liegenschaftsbesitzende können sich bei der Energieberatung Stadt Bern beraten lassen, um geeignete individuelle Lösungen zu finden.

Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie

Weitere Informationen.

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