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Begrüssung durch Franziska Teuscher anlässlich des Kick-Off der 8. Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus

20. März 2018

Begrüssung durch Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des Kick-Off der 8. Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus, 20. März 2018©

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Partnerinnen und Partner der Aktionswoche, liebe Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Köniz, Muri und
Ostermundigen

Eine Welt ohne Rassismus, das wäre schön, aber das ist wahrscheinlich eine Utopie. Da stellt sich die Frage, macht es Sinn an einer Utopie festzuhalten? In den Worten des verstorbenen uruguayischen Schriftstellers Eduardo Galeano (1940-2015), der einen interessanten Gedanken seines Freundes Fernando Birri wiedergibt, lautet die Antwort so:

Die Utopie liegt am Horizont

Wenn ich ihr zwei Schritten näherkomme, zieht sich die Utopie zwei Schritte zurück. Wenn ich zehn Schritte vorwärtsgehe, dann rutscht sie schnell zehn Schritte vorwärts. Egal wie weit ich gehe, ich kann sie nie erreichen. Was ist dann der Zweck der Utopie? Der Sinn ist: Sie soll uns voranbringen.

Die grosse Skulptur, das «X» mit der Botschaft «Jetzt gegen Rassismus», das auf dem Bahnhofplatz steht, sagt: «Halt, Stopp, in Bern dulden wir keinen Rassismus.» Die Skulptur steht auf dem zentralsten Platz der Stadt Bern, da, wo täglich Tausende Menschen vorbeikommen und wo die Vielfalt unserer Gesellschaft als Normalität rund um die Uhr sichtbar und präsent ist. Das diesjährige Motto der Aktionswoche lautet «hier.jetzt.unbedingt. Nein zu Rassismus». Wir wollen damit die Dringlichkeit des Themas Rassismus unterstreichen. Auch diese Skulptur steht ein Stück weit für eine Utopie. Es ist die Utopie einer Gesellschaft, wo Fremdenfeindlichkeit und Rassismus unbekannt sind. Und gleichzeitig soll die Skulptur uns den Horizont erweitern und uns dazu auffordern, unbeirrt weiter an diese Utopie zu glauben, dafür einzustehen und auf diesem Weg immer weiter zu gehen.

Weitergehen, auch wenn es für alle, die an eine gerechte Gesellschaft, an eine Gesellschaft für alle glauben, immer wieder entmutigende Situationen und Signale gibt. Diskriminierung, fremdenfeindliche Botschaften sowie alltägliche rassistische Äusserungen, die sich viele in Bern lebende Menschen immer wieder anhören müssen, sind eine Realität. Eine inakzeptable Realität. Wenn man dagegen etwas unternehmen will, fühlt «Mann» und «Frau» sich oft machtlos und klein.

Trotzdem verspüre ich heute an dieser Kick-Off-Veranstaltung Optimismus. Optimistisch bin ich deshalb, weil sich viel mehr Menschen gegen Rassismus einsetzen, als man im ersten Moment meint. So haben die Gemeinden Köniz und Muri die Plakatkampagne der Aktionswoche zum ersten Mal unterstützt und weitere Nachbargemeinden wie Ostermundigen, Ittigen und Belp haben die Plakate ausgehängt. Auch Bernmobil unterstützt die Aktionswoche. Seit dem 13. März flimmert die Botschaft «Jetzt gegen Rassismus» in den Trams und Bussen über die Bildschirme. Wenn ich hier in die Runde schaue, sehe ich Sie alle, also die Menschen, die der Grund für meinen Optimismus sind. Mehr als 30 Organisationen und Gruppen haben am Programm der Aktionswoche teilgenommen. Einige engagieren sich seit Langem für die Aktionswochen gegen Rassismus, andere nehmen dieses Jahr das erste Mal daran teil. Sie alle teilen miteinander die Überzeugung, dass es sich lohnt, gegen Diskriminierung und Rassismus einzustehen.

Ab morgen haben wir die Gelegenheit, unsere Botschaften nach aussen zu tragen. Wir haben sieben Tage Zeit, um dieses «Nein zu Rassismus», dieses grosse «X», noch grösser, noch stärker und aussagekräftiger zu machen.

Dafür danke ich Ihnen von Herzen. Gerne stosse ich nun mit Ihnen beim Apéro auf eine wirkungsvolle Aktionswoche an!

Kick-Off der 8. Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus, Begrüssung durch Franziska Teuscher, 20.03.2018
Titel
Kick-Off der 8. Aktionswoche der Stadt Bern gegen Rassismus, Begrüssung, Franziska Teuscher, 20.03.2018 (PDF, 18.5 KB)

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