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Grusswort Franziska Teuscher anlässlich der Jubiläumsfeier 20 Jahre «toj»

17. November 2017

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Jubiläumsfeier 20 Jahre «toj» im Kino Rex, 17. November 2017©

Es gilt das gesprochene Wort

Liebe Anwesende, liebe Lis Füglister, lieber Stephan Wyder

Die Zukunft ist voller Fragen. Und die Zukunft ist voller Chancen. Das ist wohl für alle Menschen wahr, darin liegt aber gerade für Jugendliche und die Jugendarbeit eine besondere Dynamik. Wenn irgendwo kein Stillstand möglich ist, dann ist es in der Jugendarbeit: Das macht sie zu einer permanenten Herausforderung und macht sie ungebrochen interessant. Im Fall des Trägervereins für die offene Jugendarbeit der Stadt Bern «toj» sind Sie seit 20 Jahren in diesem lebendigen Métier unterwegs: Ich gratuliere Ihnen herzlich zum Jubiläum und bedanke mich bei Ihnen für Ihre Energie, Ihre Offenheit und Ihr Engagement.

Der Trägerverein für die offene Jugendarbeit der Stadt Bern «toj» wurde 1997 gegründet, zehn Jahre nach der Besetzung der Reithalle. Der «toj» orientierte sich, wie es der Name schon sagt, an einem neuen Modell in der Jugendarbeit und dieses neue Modell einer offenen Jugendarbeit wurde von der Stadt unterstützt und mitfinanziert. Vorher gab es in mehreren Stadtteilen für die Jugendarbeit eigene Trägervereine, teils mit starker Beteiligung der lokalen Kirchgemeinden. Teils waren es auch Trägervereine, die als Abspaltung der noch älteren Quartierzentren entstanden sind, wie dies beispielsweise im «Tscharni» der Fall war. Die Jugendtreffs hatten sich allmählich überlebt und sahen gegen Ende der 90er-Jahre oft etwas schäbig aus. Die Jugendarbeit war damals im Begriff, sich vom althergebrachten Treffbetrieb mit Billardtisch, Töggelikasten und Discobetrieb am Samstagabend zu emanzipieren. Dazu gehörten auch ein neues professionelles Selbstverständnis und eine professionelle Gesamtorganisation.

Die Geschäftsleitung des neu gegründeten Trägervereins für die offene Jugendarbeit hatte seine erste Adresse in einer alten, schlecht geheizten, üblen Gerüchen ausgesetzten Baracke am Rande des Bahndamms in Ausserholligen. Notabene am heutigen schicken Standort Europaplatz. Als ernst zu nehmende Organisation stand der «toj» damals noch ganz am Anfang.

Vor 20 Jahren war auch das fachliche Verständnis innerhalb der Jugendarbeit im Wandel begriffen. In der Gründungsphase waren noch verschiedene Strömungen und deutliche Unterschiede in den Einschätzungen spürbar. Eine wichtige Leistung der «toj» war die Erarbeitung und Sicherstellung gemeinsamer Haltungen in der Jugendarbeit und eines klaren Berufsbildes. So hat der «toj» sich auch an der Gründung und Steuerung des «Verbands offene Kinder- und Jugendarbeit Kanton Bern» (voja) und im «Dachverband Kinder- und Jugendarbeit Schweiz» (DOJ) beteiligt und sich in Netzwerken mit anderen Schweizer Städten engagiert. Im Zuge der Auseinandersetzung und Entwicklung gemeinsamer Standards entstand in der Jugendarbeit, zumindest in der Deutschschweiz, eine zunehmend stärke Fokussierung auf die Stadtteile und Quartiere. In dieser Zeit wurden auch die Quartierorganisationen aufgebaut, die im städtischen Reglement über die politischen Rechte als offizielle Organe der Stadtteile vorgesehen sind. Der «toj» hat auch an dieser Dynamik aktiv mitgewirkt, sich sozialräumlich orientiert und neue Beziehungen aufgebaut bis hin zu Bürogemeinschaften mit Quartiersekretariaten.

In den vergangenen 20 Jahren hat den Trägerverein wohl jede wichtige gesellschaftliche Veränderung beschäftigt. Hier nur ganz wenige Beispiele: Das Aufkommen des Internets, Hiphop als nachhaltige Jugendkultur, viele Lehrstellenabbrüche bei Jugendlichen, die nach neuen Massnahmen verlangten, das Entstehen eines Kinder- und Jugendparlaments und vieles andere mehr. All diese Einflüsse und Veränderungen haben nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Jugendarbeit immer wieder mitverändert.

Der «toj» hat sich diesen und weiteren Themen angenommen, neue Wege und verständliche Antworten auf immer wieder neue Fragen gesucht. Für mich war dabei die Partnerschaft zwischen der Stadt und dem «toj» und die gute Zusammenarbeit mit allen weiteren Beteiligten in der Jugendarbeit das Zeichen einer wichtigen, nötigen und gelingenden Rollenteilung.

Ich freue mich, weiter gemeinsame Wege zu gehen und ein Gegenüber zu haben, das sich mit den Jugendlichen für eine jugendfreundliche Stadt mit viel Selbstenfaltungsmöglichkeiten einsetzt. Wir wollen die Stadt Bern zusammen mit den Jugendlichen weiterentwickeln und ganz sicher nicht über ihre Köpfe hinweg. Auch hier gilt das Legislaturziel des Gemeinderats: «Bern ist die Stadt der Beteiligung.»

Nun freue ich mich, zusammen mit Ihnen den Dokumentarfilm «du warst mal jung» anzuschauen. Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, denn auch ich «war mal jung».

Vielen Dank und alles Gute für die kommenden 20 Jahre!

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Jubiläumsfeier 20 Jahre «toj» im Kino Rex, 17. November 2017©
Titel
20 Jahre «toj», Grusswort Franziska Teuscher, 17.11.2017 (PDF, 17.7 KB)

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