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Grusswort Franziska Teuscher anlässlich der Konferenz der Schweizerschulen im Ausland vom 9. bis 11. Juli 2018; Tagung «Auf den Spuren der Swissness»

11. Juli 2018

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Konferenz der Schweizerschulen im Ausland vom 9. bis 11. Juli 2018; Tagung «Auf den Spuren der Swissness», 11. Juli 2018©

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich freue mich sehr, dass Sie sich für Ihre diesjährige Konferenz für die Stadt Bern entschieden haben. Ich begrüsse Sie deshalb ganz herzlich in unserer schönen Stadt. Ihre Konferenz steht unter dem Motto «Swissness in der Bildung». Was ist damit gemeint?

«Swissness» meint ja: «Wo Schweiz draufsteht, ist auch Schweiz drin». Ein Marketing-Begriff, der vor allem in der Wirtschaft oder im Tourismus angewandt wird. Produkte tragen das Label «Swissness» als international verstandene Qualitätsbezeichnung.

Sie führen in Barcelona, Bogota, in China, in Italien oder Chile, in Hongkong
oder in Singapur etc. Schulen, die das Label «Swissness» tragen können. Sie orientieren sich an kantonalen Lehrplänen. Bei Ihren Schulen steht Schweiz drauf und ist also Schweiz drin. Was macht denn diese «Swissness» im Zusammenhang mit Volksschule aus und inwiefern ist dies auch ein Gütesiegel?

Ich bin nun seit sechs Jahre Bildungsdirektorin in der Stadt Bern und kann sagen, in unserer Volksschule wird Herausragendes geleistet und ich bin stolz auf unsere Schulen. Warum? Vielleicht mag es etwas traditionell scheinen, aber für mich ist es doch wichtig. Unsere Volksschule baut auf den bekannten Werten von Heinrich Pestalozzi auf: Bildung basiert auf «Kopf, Herz und Hand» oder anders gesagt auf «Körper, Seele und Geist». Heute wird in diesem Zusammenhang eher von ganzheitlicher Bildung oder umfassender Bildung gesprochen. Beispielsweise, dass die Volksschule nicht nur Wissensvermittlung betreibt, sondern die Kinder und Jugendlichen auch in ihrer Entwicklung und Selbstfindung unterstützt und begleitet. Hierfür arbeitet die Schule eng mit den Eltern zusammen und pflegt mit ihnen eine Partnerschaft. Dies ist gerade für Eltern aus anderen Ländern und Kulturen oft etwas Neues und Unbekanntes. Für mich ist diese Zusammenarbeit sehr wichtig, denn sie gibt gegenseitig Sicherheit und bietet Verlässlichkeit.

Weitere Werte unserer Volksschule sind die Partizipation der Schülerinnen und Schüler sowie die Förderung der Selbstkompetenz. Ich denke, dass wir auch hier sehr gut unterwegs sind. Einerseits wollen wir den Kindern Mitwirkung ermöglichen. Dafür gibt es zum Beispiel die Schülerinnen- und Schülerräte, aber auch die Möglichkeit, dass die Kinder und Jugendlichen an Bauprojekten mitwirken können. Schliesslich fördert die Schule die Selbstkompetenz der Kinder. Stichworte dafür sind «selbstorganisiertes Lernen» oder selbständiges Arbeiten in Gruppen wie auch die Selbstbeurteilung. Kinder können das schon sehr gut, sie haben ein gutes Gefühl dafür, wo sie leistungsmässig stehen. Sich selber einschätzen lernen, ist eine wichtige Fähigkeit fürs ganze Leben.

Ein weiterer Faktor unseres Gütesiegels für die Volksschule ist die Fächervielfalt und der grosse Stellenwert der musischen Bildung. In der Stadt Bern legen wir grossen Wert auf die Kulturvermittlung. In der neuen Kulturstrategie der Stadt Bern wird der Kinder- und Jugendkultur ein hoher Stellenwert eingeräumt. Unsere Schülerinnen und Schüler erhalten so einen vielfältigen Zugang zu Kultur und können selber kreativ sein. Für mich ist die musische Bildung wichtig für die Integration, für die Förderung der Toleranz untereinander, für die Stärkung der Sozialkompetenz und des Selbstbewusstseins und als Grundlage für das Schul- und Klassenklima.

Schliesslich ist mir wichtig, den Begriff der Bildung in einem umfassenden Sinn zu interpretieren. Bildung in der Schule ist nur eine Form von Bildung, nämlich die formale Bildung. Wir wollen aber Bildung umfassender begreifen. Kinder bilden sich überall, nicht nur in der Schule, sondern auch in der Freizeit, beim Spielen, in der Tagesschule und im Fussballtraining. Umfassende Bildung meint deshalb auch, dass Schulen auch gut mit dem Quartier und Quartierangeboten vernetzt sind und da ein aktives Zusammengehen pflegen.

Das alles bedeutet für uns «Swissness in der Bildung». Nun bin ich natürlich gespannt zu hören, wie Sie «Swissness» in Ihren Schulen interpretieren.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und alles Gute.

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Konferenz der Schwei-zerschulen im Ausland vom 9. bis 11. Juli 2018; Tagung «Auf den Spuren der Swissness», 11. Juli 2018©
Titel
Konferenz der CH Schulen im Ausland, Grusswort Franziska Teuscher, 11.07.2018 (PDF, 17.3 KB)

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