Navigieren auf Stadt Bern

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

Grusswort Franziska Teuscher anlässlich des Besuchs des Sozialdepartements der Stadt Zürich im Kompetenzzentrum Arbeit

1. Oktober 2019

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des Besuchs des Sozialdepartements der Stadt Zürich im Kompetenzzentrum Arbeit, 01. Oktober 2019©

Es gilt das gesprochene Wort

Lieber Raphael
Liebe Gäste aus dem Sozialdepartement der Stadt Zürich

Es freut mich sehr, dass das Sozialdepartement Zürich für seine Retraite die Stadt Bern und insbesondere unser Kompetenzzentrum Arbeit ausgewählt hat.

Wir möchten Ihnen heute Morgen aufzeigen, wie wir in der Stadt Bern die berufliche und soziale Integration fördern. Wir hoffen, dass Sie einige gute Ideen mit nach Zürich nehmen können. Voneinander lernen und sich mit der Praxis in anderen Städten auseinandersetzen, ist in kaum einem Gebiet so wichtig wie in der Sozialhilfe. Dabei sind die grossen Städte besonders gefordert, immer wieder neue Wege zu beschreiten und neue Ansätze zu erproben.

Arbeit hat in unserer Gesellschaft einen besonderen Wert – einen materiellen und immateriellen. Arbeit macht uns finanziell unabhängig. Und sie versichert uns gegen soziale Risiken wie Arbeitslosigkeit oder Invalidität. Arbeit stiftet aber auch Lebenssinn und hat eine wichtige soziale Funktion. Alle diese positiven Aspekte von Arbeit fehlen denjenigen Personen, welche keine Stelle haben. Arbeitslosigkeit trifft den Menschen in seinem Kern. Entsprechend wichtig ist es, stellenlosen Personen neue Perspektiven zu eröffnen.

Der Kanton Bern und die Stadt Bern fördern mit verschiedensten Projekten und Massnahmen die berufliche und soziale Integration von Personen in der Sozialhilfe. Das Basisangebot wird dabei vom Kanton finanziert und gesteuert. Die Stadt Bern ergänzt dieses kantonale Grundangebot durch eigene, selbst finanzierte Massnahmen. Mit den städtischen Massnahmen sollen Lücken in der kantonalen Angebotspalette geschlossen werden.

Grundlage für die Massnahmen zur Förderung der beruflichen und sozialen Integration ist eine Strategie, welche in der Stadt Bern alle vier Jahre neu erarbeitet wird. Aktuell ist die Strategie 2018-2021 unser Wegweiser und unser Arbeitsinstrument. Sie finden sie in Ihren Unterlagen.

Im Rahmen der auf vier Jahre angelegten Strategie entwickelt die Stadt Bern auch immer wieder innovative Ansätze in der Arbeitsintegration und erprobt sie in der Praxis. Die städtische Strategie trägt somit auch zur Weiterentwicklung der Arbeitsintegration auf kantonaler Ebene bei und liefert hierfür wertvolle Impulse. Bildung und berufliche Qualifizierung sind – wem sag ich das – auch in der Sozialhilfe immer wichtiger, denn deutlich mehr als die Hälfte der Erwachsenen in der Sozialhilfe verfügt in Bern nicht über einen Berufsabschluss. Deshalb legt die aktuelle Integrationsstrategie einen besonderen Schwerpunkt bei niederschwelligen Qualifizierungsprogrammen im Gastro- und Reinigungsbereich. Diese Qualifizierungsprogramme werden zusammen mit den jeweiligen Branchen entwickelt und mit einem von der Branche anerkannten Zertifikat abgeschlossen. Gerade kürzlich konnten wir die ersten Ausbildungsdiplome vergeben. Diese Zusammenarbeit mit privaten Organisationen der Wirtschaft ist für uns ein wichtiger Erfolgsfaktor für die berufliche Integration.

Berufliche und soziale Integration kann nicht durch die Verwaltung allein sichergestellt werden. Deshalb streben wir an, in den nächsten Jahren eine «Charta Arbeitsintegration» zusammen mit der Wirtschaft zu erarbeiten. Darin sollen messbare gemeinsame Ziele festgelegt und deren Erreichung gemeinsam anvisiert werden. Ob dieser Weg erfolgreich sein wird, ist offen und hängt vor allem auch von der Bereitschaft der Wirtschaft ab, sich bei der Arbeitsintegration vermehrt und verbindlich zu engagieren.

Wir wollen aber auch, dass sich die Stadtverwaltung in diesem Bereich noch stärker engagiert. In einem «Masterplan Arbeitsintegration» wird das Sozialamt und das Kompetenzzentrum Arbeit für den Gemeinderat, für die städtische Exekutive also, noch in diesem Jahr entsprechende Massnahmen vorlegen.

Die Stadt Bern investiert bereits heute viel Geld in die Integration arbeitsloser Menschen. Lohnen sich diese Aufwendungen? Der Gemeinderat beantwortet diese Frage ganz klar mit Ja. Es ist für die Betroffenen und ihre Familien ganz wichtig, wieder berufliche Perspektiven entwickeln zu können oder eine geregelte Tagesstruktur zu haben.

Verschiedene Personengruppen sind bereits heute faktisch vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen und werden es auch in Zukunft schwer haben, eine Stelle zu finden. Ich denke dabei vor allem an all jene, welche in der Folge der verschiedenen IV-Revisionen nicht mehr rentenberechtigt sind und von der Sozialhilfe unterstützt werden müssen. Es ist eine Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass auch für diese Personen passende Integrationsangebote bereitgestellt werden.

Wir freuen uns, Ihnen heute aufzuzeigen, mit welchen Strategien und Massnahmen wir an diese Aufgabe herangehen.

Damit übergebe ich gerne das Wort an den Leiter des Sozialamts, Felix Wolffers.

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des Besuchs des Sozialdepartements der Stadt Zürich im Kompetenzzentrum Arbeit, 01. Oktober 2019©
Titel
Besuch des Sozialdepartements der Stadt Zürich im Kompetenzzentrum Arbeit, Grusswort Franziska Teuscher, 01.10.2019 (PDF, 115.1 KB)

Weitere Informationen.

Fusszeile