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Grusswort Franziska Teuscher anlässlich des «Kundenevent des Kompetenzzentrums Arbeit KA»

6. September 2018

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des «Kundenevent des Kompetenzzentrums Arbeit KA», 6. September 2018©

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Damen und Herren

Auch ich begrüsse Sie ganz herzlich zum diesjährigen Kundenevent des Kompetenzzentrums Arbeit KA der Stadt Bern. Letztes Jahr konnten wir hinter die Kulissen des Stadttheaters blicken. Und auch dieses Jahr wollen wir einen besonderen Ort kennenlernen: Das Nationale Pferdezentrum NPZ in Bern. Vielleicht fragen Sie sich, was denn die Verbindung der Stadt Bern zum NPZ ist? Das Pferdezentrum wird als Genossenschaft geführt und die Stadt Bern ist eine von insgesamt acht Genossenschafterinnen, die am NPZ beteiligt sind. Diese Beteiligung hat historische Gründe, weshalb ich Ihnen einen kurzen geschichtlichen Rückblick geben möchte: Die Wurzeln des NPZ gehen ins Jahr 1890 zurück, als hier im «Centralen Remontendepot» die ersten Pferde für die Schweizer Armee ausgebildet worden sind. Als «Remonten» bezeichnet man jüngere Pferde, die für den Reitsport oder das Militär in Ausbildung stehen. Ab 1950 wurde der Betrieb in Eidgenössische Militärpferdeanstalt (EMPFA) umbenannt und galt als die «Reitschule der Nation», wo nebst der militärischen Ausbildung von Reitern und Pferden auch Olympiasiegerinnen und -sieger sowie Weltmeisterinnen und Weltmeister gross geworden sind. Vor 21 Jahren entstand dann das heutige NPZ, das auch heute noch Dienstleistungen «rund um das Pferd in der Armee» erbringt. Mehr und Näheres wird Ihnen Simone Wägeli, die Betriebsleiterin des NPZs, gleich im Anschluss erzählen.

Dass wir uns bei unseren wichtigen Partnerinnen und Partnern des Kompetenzzentrums Arbeit (KA) mit einem etwas besonderen Anlass bedanken wollen, hat bereits Tradition. Und dass wir Sie als unsere Partnerinnen und Partner brauchen und Ihnen zu Dank verpflichtet sind, hat mehr denn je Gültigkeit. Rund 70 Prozent der Personen, welche im KA angemeldet werden, verfügen über keinen Berufsabschluss. Keinen Abschluss zu haben stellt in der Schweiz für die berufliche Integration eine sehr hohe Hürde dar. Daher hat der Gemeinderat – auf Antrag der Direktion BSS – beschlossen, mehr Mittel in die Qualifizierung fliessen zu lassen. Denn berufliche Wiedereingliederung ist nur dann erfolgreich, wenn sich stellensuchende Personen angemessen fortbilden können. Seit Mitte August bietet das KA deshalb neu Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote an.

Damit sind auch Ausbildungsangebote gemeint, die unsere Klientinnen und Klienten befähigen, sich unterhalb des Berufsbildungsniveaus Kenntnisse anzueignen. Darunter fallen etwa Angebote im Bereich der Gastronomie und der Reinigung. Diese Ausbildungen sind anschlussfähig an das eidgenössische Berufsattest (EBA) und das eidgenössisches Fähigkeitszertifikat (EFZ). Solche Qualifizierungsangebote sind in verschiedenen Branchen sehr erfolgreich. Unsere Angebote wurden zusammen mit «Gastro Bern» und «allpura» erarbeitet. An dieser Stelle diesen beiden Verbänden ein grosses Merci für die Bereitschaft, unseren Klientinnen und Klienten eine so wichtige und tolle Chance zu geben.

Nun, wie laufen diese Qualifizierungsangebote im praktischen Alltag ab? - An der Lorrainestrasse 52, am Hauptsitz des KA, bieten wir Qualifizierungsplätze für mindestens zwölf Personen an. Diese arbeiten ein Jahr lang in der Küche, im Service oder eben in der Reinigung und besuchen am Dienstag- und Donnerstagnachmittag Bildungskurse, in denen sie die fachlichen Grundkompetenzen der jeweiligen Tätigkeitsfelder erlernen.

Ab Sommer 2019 wird das KA die ehemalige Spitalküche im Zieglerspital betreiben. Damit können weitere zwölf Ausbildungsplätze pro Halbjahr für Küchenangestellte angeboten werden. Die Quartierküche Zieglerspital wird sodann ganzjährlich 17 Tagessschulen, Kitas und Tagis mit Mahlzeiten beliefert. Somit ist dies eine klassische Win-win-Situation: Wir kochen für Kinder und Jugendliche in der familienbegleitenden Kinderbetreuung und bilden gleichzeitig Menschen aus.

Für viele von der Sozialhilfe unterstützte Personen ist aber leider die berufliche Wiedereingliederung zumindest kurzfristig kein realistisches Ziel. Bei diesen oft mit gesundheitlichen Problemen belasteten Personen geht es vor allem darum, ihre Situation zu verbessern. Die Stadt will auch für diese Personen zusätzliche Angebote zur Verfügung stellen, um die soziale Integration zu fördern und sinnvolle Tagesstrukturen anzubieten. Deshalb ist das KA daran, niederschwellige Kursangebote zur Erweiterung von Grundkompetenzen aufzubauen. Ziel dieser Angebote ist es, dass die Kursteilnehmenden ihre Alltagsaufgaben selbstständiger bewältigen können. Zugleich bietet der Kursbesuch auch die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen. Vorgesehen ist zudem, dass alle städtischen Integrationsangebote vermehrt auch für Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich geöffnet werden. Denn das Ziel einer raschen beruflichen Integration muss auch im Migrationsbereich von verschiedenen Seiten unterstützt werden.

Ganz herzlichen Dank, dass Sie immer wieder bereit sind, unseren Klienten und Klientinnen aus der Sozialhilfe eine Chance zu geben. Ohne Sie wären unsere Bemühungen noch nicht einmal halb so wirksam. Vielen Dank.

Und nun übergebe ich das Wort an Frau Simone Wägeli und bin gespannt auf ihre Ausführungen. Ich freue mich, dass wir heute Nachmittag und Abend Ihre Gäste sein dürfen.

Grusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des «Kundenevent des Kompe-tenzzentrums Arbeit KA», 6. September 2018©
Titel
Kundenevent KA, Grusswort Franziska Teuscher, 06.09.2018 (PDF, 119.5 KB)

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