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Input von Franziska Teuscher anlässlich der Mitgliederversammlung FDP.Die Liberalen

25. Oktober 2021

Input von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Mitgliederversammlung FDP.Die Liberalen, 25. Oktober 2021

Es gilt das gesprochene Wort.

Geschätzte Anwesende  

Ganz herzlichen Dank, dass wir Sie heute aus erster Hand über unsere Schulraumplanung informieren dürfen. Wir – der stellvertretende Leiter des Schulamtes, Jörg Moor, und ich – werden Ihnen aufzeigen, wo die Herausforderungen in der Schulraumplanung liegen und was wir dafür tun, dass der Stadt Bern der Schulraum eben nicht ausgeht.

Das Thema Schulraumplanung beschäftigt die Stadt Bern in den letzten 10 Jahren stark: Politik, Verwaltung, die Öffentlichkeit und teilweise auch das Regierungsstatthalteramt resp. die Gerichte. Dies zeigt: Die Schulraumplanung ist anspruchsvoll.

Nun, wo liegen die Herausforderungen in der Schulraumplanung:

  • Die Stadt Bern ist zu einem attraktiven Wohnort für Familien geworden. Insbesondere junge Familien haben erkannt, welchen Wert kurze Arbeitswege, ein gut ausgebautes Betreuungsangebot mit Kitas und Tagesschulen, ein reichhaltiges kulturelles und Freizeitangebot sowie wertvolle Nachbarschaftsbeziehungen haben. Das führte in den letzten Jahren dazu, dass junge Familien weniger in die Agglomeration ziehen, sobald sie Kinder haben. Sie nehmen dafür auch in Kauf, in einer vielleicht etwas zu kleinen Wohnung zu bleiben. Wenn Familien zuziehen, zeigt sich das nicht nur in steigenden Bevölkerungszahlen, sondern auch in stark steigenden Schüler*innenzahlen. Sprich: Die Stadt braucht mehr und mehr zeitgemässen Schulraum.
  • In einer Stadt, die gegen innen verdichtet und Areale neu überbaut, nimmt der Druck auf die Freiflächen zu: Mehr Einwohnerinnen und Einwohner in den Quartieren haben berechtigte Ansprüche an Freiräume, Spielplätze, Sportmöglichkeiten oder Kitas. Zudem erwarten die Eltern, dass Kinder im Quartier zu Schule gehen können und einen sicheren Schulweg haben. Die Schulen müssen also dort sein, wo die Leute wohnen, und nicht an der Peripherie. Das erzeugt Nutzungskonflikte, die auch in rechtlichen Auseinandersetzungen enden – und das ist sogar wortwörtlich so gemeint: Einsprachen führen immer zu Verzögerungen (etwa bei der VS Depotstrasse, VS Kirchenfeld, Modulbau Munzinger), aber bei dringend benötigtem Schulraum führen Einsprachen teilweise auch zum Ende oder Stopp eines Bauprojektes, so etwa bei der VS Wyssloch oder bei der Aula in der Länggasse.
  • Ein weiteres Problem ist, dass bestehende Schulanlagen teilweise nicht erweitert werden können, sei dies wegen Zonen- und Bauvorschriften, sei dies aus denkmalschützerischen Überlegungen oder sei dies auch auf Grund des fehlenden Platzes auf der Schulanlage.

Und wie sieht die Lösung des Problems aus? Es gibt verschiedene Lösungsansätze, je nach Situation stehen jeweils andere Lösungen im Vordergrund: Modulbauten, Oberstufenzentren, Schulraum in Gewerbeliegenschaften und Zukauf oder Zumiete von Liegenschaften (z.B. Kirchgemeindehäuser). Mit diesem Instrumentarium, das ihnen Jörg Moor gleich noch detaillierter vorstellen wird, können wir flexibel, auf die jeweilige Situation angepasste Lösungen für fehlenden Schulraum finden.

Die Schulraumplanung ist ein Prozess, in den viele Akteure involviert sind: verwaltungsinterne und -externe Akteure. Das macht den Prozess anspruchsvoll und komplex. Wenn Sie von aussen den Eindruck haben, die Schulraumplanung in der Stadt Bern sei chaotisch, dann muss ich Ihnen sagen: Der Weg vom «Erkennen eines Bedarfs an zusätzlichem Schulraum» bis zu dessen Realisierung ist lang und steinig und viele Akteure sind an Bord zu holen. Ich hoffe, dass wir heute Abend einen Beitrag dazu leisten können, das Verständnis für die Komplexität der Schulraumplanung zu verbessern. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

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