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Referat Franziska Teuscher anlässlich der Tagung für Schulärztinnen und Schulärzte

1. Dezember 2016

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Tagung für Schulärztinnen und Schulärzte, 1. Dezember 2016©

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Damen und Herren
Mesdames et messieurs

C’est avec grand plaisir que je vous souhaite la bienvenue pour cette journée des médecins scolaires à Berne.

Vous êtes venus des quatre coins de la Suisse, et j’espère que vous aurez l’occasion de visiter notre vieille ville qui est un magnifique site UNESCO, le marché de Noël tout près de l’hôtel Kreuz et de jouir un peu de l’ambiance de Noël qui règne ces jours dans nos rues, ruelles et places publiques.

Der Schulärztliche Dienst und Sie als Schulärztinnen und Schulärzte sind wichtige Partnerinnen und Partner für die Gesundheit und Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen. Sie arbeiten nahe bei und mit den Schulen. Und Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern können bei Ihnen offen sprechen. Denn sie wissen, dass Sie unter Schweigepflicht stehen. Und als Ärztin und Arzt aber auch als «infirmière scolaire» oder als schulärztliche Praxisassistentin geniessen Sie viel Vertrauen.

Wir haben in den letzten Wochen einen Bericht zur Gesundheit der Jugendlichen in der Stadt Bern veröffentlicht. Dieser zeigt deutlich, wie wichtig es ist, dass Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und Lehrpersonen die Möglichkeit haben, mit Ihnen als Fach- und Vertrauenspersonen das Gespräch zu suchen, wenn sie in Not sind. (Der Bericht steht übrigens auf dem Internet als Download zur Verfügung.)

Sie haben für Ihre heutige Tagung das Thema «Kinder schützen» gewählt.
Das freut mich ganz besonders:

  • Erstens liegt es mir ganz einfach als Mensch und Mutter sehr am Herzen, dass Kinder möglichst rasch und wirksam geschützt und unterstützt werden, wenn ihre Unversehrtheit oder ihr Wohl bedroht oder bereits verletzt sind.
  • Zweitens haben Kinder laut Kinderrechtskonvention Artikel 19 das Recht auf Schutz vor Misshandlung. Es ist die Pflicht des Staates, das Kind gegen jede Form von Misshandlung durch seine Eltern oder andere Betreuungspersonen zu schützen sowie entsprechende Präventions- und Behandlungsprogramme anzubieten. Als Mitglied einer Stadtregierung stehe ich in der Mitverantwortung, dafür zu sorgen, dass dieses Recht auch in unserer Stadt möglichst gut umgesetzt wird. Und dazu bin ich auf Ihre professionelle Unterstützung angewiesen.
  • Drittens möchte ich unbedingt, dass Kinder mit fairen Bildungs- und Gesundheitschancen aufwachsen können. Wenn ein  Kind Opfer von Misshandlungen wird, können  diese Chancen sehr einschneidend beeinträchtigt werden. Sei es, weil sich erlebte Gewalt negativ auf die Hirnentwicklung und ganz konkret auf die Gedächtnisfunktionen auswirkt. Oder sei es, weil die Betroffenen sozial und emotional so stark verletzt sind, dass sie das Erlebte ihr ganzes Leben als Beeinträchtigung ihrer Gesundheit und Lebensqualität mit sich tragen.

Misshandlungen und Kindeswohlgefährdungen aller Art müssen also möglichst früh erkannt werden, so dass die betroffenen Kinder, aber auch ihre Familien, möglichst gut unterstützt werden können.

Dazu müssen Betroffene und ihre Bezugspersonen einen Ort haben, wo sie sich hinwenden können. In der Stadt Bern haben wir in diesem Jahr ein Präventionskonzept erarbeitet, das Kinder insbesondere vor Übergriffen durch Mitarbeitende in Gesundheits- Sozial- und Bildungseinrichtungen schützen soll. Unter dem Motto «Bern couragiert» wollen wir es allen Betroffenen und ihren Bezugspersonen sowie Mitarbeitenden und Vorgesetzten erleichtern, die nötige Sensibilität für das Thema zu entwickeln, früh hinzuschauen und dann kompetent zu handeln. Die Aufschaltung der Webseite wird in den nächsten Wochen erfolgen.

Wir alle haben als Erwachsene eine Pflicht hinzuschauen und zu handeln, wenn wir beobachten, dass das Wohl eines Kindes gefährdet sein könnte.

Sie als Schulärztinnen und Schulärzte haben darüber hinaus eine besondere Verantwortung.

  • Ihr medizinischer Blick auf das Geschehen ist oft besonders wichtig und sie können sowohl bei der Erkennung von Kindswohlgefährdungen als auch bei der Umsetzung von Massnahmen wertvolle Dienste leisten.
  • Sie haben als Schulärztinnen und Schulärzte eine besondere Nähe zur Schule und in manchen Kantonen durch Gesetzte und Verordnungen besondere Möglichkeiten, Kinder bei einer Kindswohlgefährdung zu untersuchen. Daraus ergeben sich auch spezifische Chancen zu intervenieren, und diese gilt es zu nutzen.

Sie nehmen sich heute Zeit, sich an dieser Tagung mit der Frage zu beschäftigen, wie Sie Kinder schützen können. Sie wollen ihr Fachwissen vertiefen und erweitern und tun dies, um im Bedarfsfall möglichst kompetent handeln zu können. Dafür und auch für Ihren grossen Einsatz für das Wohl der von Ihnen begleiteten Kinder gebührt ihnen mein grosser Dank.

Merci de vous intéresser à ce sujet sensible, de vous prendre le temps pour approfondir et élargir vos connaissances et compétences dans le domaine de la protection de l’enfant. Et merci pour votre grand engagement pour le bien des enfants que vous accompagnez en tant que médecins scolaires.

Je vous souhaite une très bonne journée.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Tagung für Schulärztin-nen und Schulärzte, 1. Dezember 2016©
Titel
Schulärztinnentagung, Referat Franziska Teuscher, 01.12.2016 (PDF, 80.1 KB)

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