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Referat von Franziska Teuscher zum Verbot von Atomwaffen

28. November 2022

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, an der Medienkonferenz anlässlich der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons, 28. November 2022.

Es gilt das gesprochene Wort.

Werte Medienschaffende, liebe Anwesende

Ich bin froh, heute diese Pressekonferenz als Vertreterin des GR der Stadt Bern eröffnen zu dürfen und den Beitritt der Schweiz zum UNO-Atomwaffenverbotsvertrag zu fordern.

Für Bern ist es heute ein besonderer Tag: der Zibelemärit ist rund um den Käfigturm in vollem Gang. Umso besonderer ist es für mich, heute ein so zentrales Anliegen wie das Verbot der Atomwaffen vertreten zu dürfen.

Der Appell, dem Vertrag über das Verbot von Atomwaffen beizutreten, richtet sich an den Bundesrat, der hier in der Hauptstadt sitzt. Bern ist aber auch eine internationale Stadt. Hunderte Diplomat*innen wohnen und arbeiten hier. Mit dem Weltpostverein beheimatet Bern die älteste UNO-Organisation. Die Klimaforschung der Uni Bern hat in der internationalen Forschung einen wichtigen Stellenwert.

Unsere Stadt nimmt nun die Rolle einer Botschafterin ein: für eine Welt ohne Nuklearwaffen. Gemeinsam mit ehemaligen Schweizer Botschafter*innen, Organisationen und zwei ehemaligen Bundesrätinnen hat die Stadt Bern den Appell an die Bundesbehörden unter-schrieben.

Unsere Stadt ist nicht die einzige – auch Zürich, Winterthur, Basel, Genf, St. Gallen und Luzern sind unter den Unterzeichnenden.

Warum sind die Städte so wichtig in dieser Diskussion? In erster Li-nie wären Städte Ziel eines nuklearen Angriffs und für die medizinische Versorgung verantwortlich. Letzteres wäre nicht möglich, da ein Nuklearangriff Städte dem Erdboden gleichmachen würde und unermessliches menschliches Leid zur Folge hätte. Innerhalb weniger Stunden wäre unsere Infrastruktur zerstört. Und die Gefahr eine solchen Angriffs ist leider nicht so abwegig, wie das Säbelrasseln von Wladimir Putin uns täglich vor Augen führt.

Übrigens sind nicht nur Schweizer Städte aktiv – auf der ganzen Welt sind Städte wie Paris, Berlin, Oslo, Washington D.C. oder Hiroshima einem früheren Aufruf der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) gefolgt.

Ich war 28 Jahre alt, als sich 1986 im Kernkraftwerk Tschernobyl ein Unfall ereignete. Damals habe ich zum ersten Mal bewusst wahr-nehmen können, wie gefährlich die Atomenergie ist und wie lange die Folgen anhalten. Als Grüne Politikerin hat der Kampf gegen die Atomkraftwerke immer zu meinen Prioritäten gehört. Als sich 2011 die Katastrophe in Fukushima ereignete, war ich Nationalrätin und habe mich dort für den Atomausstieg der Schweiz engagiert.

Auch die Folgen von Atomwaffen bleiben für Jahrzehnte bestehen. Es ist mir daher als Vertreterin der Stadt Bern, als Grüne Politikerin und als privater Mensch einfach unerträglich unerklärlich, dass solche Waffen immer noch produziert werden. Wir müssen alles dafür tun, dass diese Waffen von der Welt verschwinden.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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