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Referat Franziska Teuscher anlässlich des «Neujahrsapéro und der Mitgliederversammlung der CVP der Stadt Bern im Ganztageskindergarten Altenberg»

24. Januar 2019

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des «Neujahrsapéro und der Mitgliederversammlung der CVP der Stadt Bern im Ganztageskindergarten Altenberg», 24. Januar 2019©

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich freue mich sehr, dass Sie sich für Ihre Mitgliederversammlung den Ganztageskindergarten Altenberg ausgewählt haben. Ich bin froh, dass wir mit dem im Sommer 2018 eröffneten Ganztageskindergarten einen weiteren Mosaikstein gelegt haben, der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt. Mehr noch: aus meiner Sicht haben Ganztagesstrukturen einen grossen pädagogischen Nutzen.

Um darlegen zu können, was denn an diesem Kindergarten so speziell ist, muss ich wohl ein wenig ausholen. Es ist der erste öffentliche und damit auch unentgeltliche Ganztageskindergarten in der Stadt Bern. Dadurch, dass er in einer Kita geführt wird, können wir Synergien zwischen einer Kita und einem Kindergarten nutzen und Betreuung und Bildung als Einheit ausgestalten.

Wie alle Eltern aus eigener Erfahrung wissen, ist der Eintritt der Kinder in den Kindergarten ein grosses Ereignis. Es bedeutet für sie im wahrsten Sinn des Wortes eine Horizonterweiterung: Mehr Gspänli, länger von Zuhause weg, mehr Selbständigkeit. Auch die Eltern müssen sich neu organisieren und den ungewohnten neuen Rhythmus, der durch den Kindergarten-Stundenplan getaktet ist, in den Griff bekommen.

Unter anderem aus diesen Gründen haben wir in der Bildungsstrategie der Stadt Bern das Ziel festgelegt, Ganztagesstrukturen aufzubauen. Und der Gemeinderat hat in seinen Legislaturrichtlinien das Ziel verankert, dass er die familienergänzende Betreuung für Familien attraktiver machen will. Wir wollen eine Wohnstadt sein, die für Familien mit Kindern attraktiv ist. Frauen und Männer sollen sich nicht zwischen Familie oder beruflicher Karriere entscheiden müssen. Für sie ist eine bedürfnisgerechte familienergänzende Betreuung eine wichtige Rahmenbedingung, um die beruflichen Möglichkeiten ausschöpfen zu können.

In diesem wichtigen Bereich ist in den letzten Monaten einiges in Bewegung gekommen: Wie Sie wahrscheinlich wissen, bauen wir Ganztagesschulen auf. Wir legen voraussichtlich ab Sommer 2020 Tagis und Tagesschulen zusammen und wollen für Schulkinder ein vielfältiges Betreuungsangebot erstellen. Wichtig dabei ist mir, dass wir auf eine gute soziale Durchmischung achten, auf die Integration von fremdsprachigen Kindern und auf eine heterogene Gruppenzusammensetzung. Ich will, dass wir ein «Betreuungsangebot für alle» haben, wo es keine Ausgrenzungen gibt, wo wir die Heterogenität positiv wahrnehmen und alle Kinder mit ihren individuellen Besonderheiten in unseren Betreuungsangeboten willkommen sind.

Dieses Projekt ist anspruchsvoll, es wird die familienergänzende Betreuung für Schulkinder in der Stadt Bern verändern. Tagileitungen und ihre Betreuerinnen und Betreuer, Tagesschulleitungen und deren Betreuungspersonen, aber auch die Schulleitungen und Schulkommissionen wie auch die Verwaltung werden von dieser Reform betroffen sein. Dieses Projekt ist notwendig, weil der Kanton seine gesetzlichen Grundlagen ändert und die Gemeinden die entsprechenden Anpassungen vornehmen müssen. Es ist aber auch eine Chance, die beiden Betreuungsangebote, die zum Teil recht weit auseinanderliegen, einander näher zu bringen. Wir wollen dafür sorgen, dass die
Kinder ihren Bedürfnissen entsprechend eine optimale Förderung und Betreuung in der familienergänzenden Tageseinrichtung erhalten.

Zu diesen Veränderungen gehört eben auch der neue Ganztageskindergarten hier im Altenberg. Hier haben wir einen öffentlichen Kindergarten in die bestehende Kita integriert. Mit der Kombination von Kita-Betreuung und Kindergarten schaffen wir einen Ganztageskindergarten, in dem Bildung und Betreuung flexibler gestaltet und gut aufeinander abgestimmt werden. Übergänge finden in der gleichen Institution statt. Die Kindergartenlehrerin ist Teil des Kita-Teams, welches gemeinsam für die Bildung und Betreuung verantwortlich ist.

Der Kindergarten gehört als Teil der öffentlichen Volksschule zum Schulstandort
Altstadt / Schosshalde. Als öffentlicher Kindergarten war es eine Bedingung, dass er auch für Kinder im Quartier zur Verfügung steht, welche nebst dem Kindergarten keine zusätzlichen Betreuungseinheiten beanspruchen. Er ist unentgeltlich und das Betreuungsangebot klammert die Schulferien nicht aus.

Nun, wie sieht ein Tag im Ganztageskindergarten aus: Zu Beginn werden die Kindergartenkinder gemeinsam als Klasse beschäftigt. Jeweils ab Mitte Vormittag bis am Mittag steht es dann allen Kindern frei, irgendwo im Haus oder im Garten ganz nach Interesse geschäftig zu sein. Kindergartenkinder können die Kleinsten in der Kita besuchen und jüngere Kitakinder dürfen in den Kindergartenräumen spielen. In den vielfältigen Lern- und Spielbereichen finden alle Kinder die Möglichkeit, sich in ein Thema zu vertiefen, das sie aktuell besonders reizt und sie können voneinander lernen.

Wir haben mit diesen Angeboten Neuland betreten. Ich bin zuversichtlich, dass wir damit den Bedürfnissen der Eltern entsprechen. Ich bin aber auch überzeugt, dass wir pädagogisch auf dem richtigen Weg sind. Ich freue mich sehr, dass wir auch die öffentliche Volksschule mit solchen Innovationen weiterentwickeln können.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Jetzt bin ich gerne bereit, Ihre Fragen zu beantworten.

Ergänzende Infos (auf entsprechende Fragen)

Im Ganztageskindergarten Altenberg besuchen die Kindergartenkinder den unentgeltlichen Kindergarten regelmässig von Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 12.00 Uhr.
Ergänzend dazu müssen die Kinder zwei Wahlmodule besuchen, bei denen die Eltern aber entscheiden können, wann dies sein soll. Zur Auswahl stehen Montag- und Dienstagnachmittag oder Freitagmorgen oder Freitagnachmittag. Zugang zum Ganztageskindergarten Altenberg haben alle Eltern aus der ganzen Stadt Bern, unabhängig von ihrem Wohnort, sofern sie ihr Kind mindestens zwei Tage pro Woche in der Kita betreuen lassen wollen. Als öffentlicher Kindergarten hat sich der Ganztageskindergarten Altenberg an den Lehrplan des Kantons Bern zu halten. Dieser macht auch Vorgaben zum Umfang des Unterrichts – also zur formalen Bildung.

Weitere Informationen.

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