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Referat von Gemeinderätin Marieke Kruit anlässlich der ersten Fernwärmelieferung von ewb

17. Oktober 2022

Referat von Gemeinderätin Marieke Kruit, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, anlässlich der ersten Fernwärmelieferung von ewb, 17. Oktober 2022

(Es gilt das gesprochene Wort)

Geschätzte Damen und Herren, liebe Medienschaffende

«Dr Summer isch verbii – es isch e heisse Summer gsii – u es isch viu passiert – und d Wäut drääit sech no gäng»

Die bekannten Zeilen von Kuno Lauener sind nach diesem Sommer zutreffender denn je. So schön der Sommer mit dem ausgiebigem Baden in der Aare auch war, und auch wenn sich «d Wäut no geng drääit», ist uns eben auch wieder einmal bewusst geworden, dass die Welt immer wärmer wird, die Hitzetage zunehmen und die dicht bebauten Städte stärker davon betroffen sind als das Umland. Das gilt auch für die Stadt Bern.

Neben dem Klimaschutz, für den das Heizen mit Fernwärme eine zentrale Rolle spielt, ist es mir und dem gesamten Gemeinderat deshalb ein grosses Anliegen, dass wir unsere Stadt hitzeverträglicher machen. Und in diesem Zusammenhang sind genügend Grünräume und unversiegelte Flächen zentral.

Dank des Temperaturmessnetzes «Urban Climate Bern», das die Universität Bern zusammen mit ewb und der Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün betreibt, wissen wir, dass es an Hitzetagen überall dort besonders heiss ist, wo es grosse versiegelte Flächen, viele Häuser und wenig Grün gibt.

Deshalb sehe ich die Bauarbeiten zum Ausbau der Fernwärme als grosse Chance: Die neuen Fernwärmeleitungen werden vor allem im Untergrund von Strassen und Plätzen verlegt, was bedeutet, dass viel Asphalt aufgebrochen werden muss. Wir sprechen hier von 36 Kilometern Hauptleitungen, die bis 2035 verlegt werden.

Ziel ist es, dass wir nur dort wieder asphaltieren, wo es nötig ist, und dass wir die restlichen Flächen wieder entsiegeln und begrünen. Dadurch erwärmt sich der Boden an Hitzetagen weniger stark und wir können erst noch etwas für die Biodiversität tun.

Zum Glück wissen wir, wie das geht: Im Sommer wurde die Stadt Bern mit dem renommierten Binding Preis für Biodiversität ausgezeichnet, unter anderem auch für Entsiegelungsmassnahmen im öffentlichen Raum. Die Stadt plant mittlerweile bei allen Projekten im öffentlichen Raum Klimaanpassungsmassnahmen von Anfang an mit ein. Selbstverständlich tun wir dies auch beim Fernwärmeausbau.

Es gibt daneben aber noch weitere Synergien, die wir im Interesse der Bevölkerung nutzen wollen. Wir können die Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr verbessern. Wir können den öffentlichen Raum hindernisfrei gestalten. Wir können die Schulwege für die Kinder sicherer machen. Und wir können, wo nötig, Abwasserleitungen erneuern. Das sind alles Massnahmen, die so oder so anstehen. Jetzt haben wir die Möglichkeit, alles auf einmal zu erledigen. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass dies eine Chance ist, die wir packen müssen.

Geschätzte Damen und Herren, die Stadt will pragmatische Lösungen. Es geht nicht um Luxus. Aber es geht darum, unsere Stadt zu wappnen für die Zukunft.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Mitarbeitenden von ewb für die bisher geleistete Arbeit und die gute Zusammenarbeit bedanken und bin überzeugt, dass das Projekt mit dem Know-how des Tiefbauamts, der Verkehrsplanung und von Stadtgrün ein Gewinn wird – ein Gewinn für das Klima und ein Gewinn für alle Menschen in dieser Stadt.

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