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Point de Presse von Gemeinderat Reto Nause anlässlich des Startschusses «neue Abteilung Schutz und Rettung Bern»

10. Januar 2020

Point de Presse von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich des Startschusses «neue Abteilung Schutz und Rettung Bern», 10. Januar 2020©

(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Damen und Herren
Geschätzte Medienschaffende
Sehr geehrter Kommandant von Schutz und Rettung Bern, Lieber Simon

Wir zählen Woche 2 der operativen Existenz von Schutz und Rettung Bern.

Es erfüllt mich mit Stolz und grosser Freude dies hier heute vor der Öffentlichkeit so kundtun zu können.

Denn der Weg war nicht nur lang, er war oft auch «stotzig». Aber wir haben es geschafft und stehen heute hier vor Ihnen, geschätzte Medienschaffende, um Ihnen die neue Abteilung, die vereinten Kräfte und Kompetenz Berns in Sachen Schutz und Rettung zu präsentieren.

Kurz vor Weihnachten haben wir mit den Mitarbeitenden der neuen Abteilung auf die (fast) abgeschlossenen Fusionsarbeiten angestossen im Wissen, dass die neue Abteilung Schutz und Rettung Bern gut aufgestellt ist, um ab 01.01.2020 operativ zu sein. Es war ein schöner, freudiger und vor allem auch für alle Involvierten ein entlastender Moment. Ein Kraftakt war vollbracht.

Was in den letzten Monaten neben dem Tagesgeschäft geleistet wurde ist enorm, weshalb ich meinen Dank an alle Involvierten hier an den Anfang dieses Point de Presse stellen will. 

Ich war es, der diesen ehrgeizigen Fahrplan aufgestellt hat. Die Mitarbeitenden der ehemaligen Abteilungen Sanitätspolizei Bern und Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt waren es aber, die diesen Fahrplan trotz ein paar Unwegsamkeiten umgesetzt und schlussendlich eingehalten haben.

Danke für dieses Engagement, welches nicht nur der Stadt Bern, sondern darüber hinaus der Region, den Menschen zugutekommt!

Anlässlich besagten Fusionsabschlusses im Dezember hielt der Bereichsleiter Notrufzentralen und Einsatzdisposition fest, was wir im Grunde mit der Fusion getan haben: «zusammenbringen was zusammengehört» – Kürzer und prägnanter ist es nicht zu formulieren: Darum ging es, darum geht es bei Schutz und Rettung Bern.

Die beiden Abteilungen Sanitätspolizei und Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt agieren seit 1. Januar dieses Jahres unter einheitlicher Führung, um Artikel 57, Absatz 1 der Bundesverfassung zu erfüllen.

Gemäss diesem Artikel sorgen der Bund und die Kantone im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die Sicherheit des Landes und den Schutz der Bevölkerung. Der Kanton kann diese Aufgaben zu einem grossen Teil den Gemeinden übertragen und hat dies in Bern getan.

Eigentlich besteht eine klare Aufgabenteilung zwischen Bund, Kanton und Gemeinden – eigentlich. Denn gerade bei den Blaulichtorganisationen wird rasch ersichtlich, dass diese – egal auf welcher politischen Ebene angesiedelt – operativ maximal effizient und störungsfrei miteinander arbeiten können müssen. Mit der Fusion der Sanitätspolizei Bern und der Abteilung Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt zu «Schutz und Rettung Bern» haben wir erste / viele Barrieren abgebaut und die zwei Organisationen zu einer verwoben.

Zusammenbringen, was zusammengehört…

  • Im Juni 2018 beschloss der Gemeinderat, die beiden städtischen Blaulichtorganisationen zu fusionieren. Gleichzeitig bewilligte er für die externe Projektbegleitung einen Verpflichtungskredit mit einem Kostendach von 200'000.- Franken.
  • Der Gemeinderat hat somit nicht erst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, sondern sich direkt für die Fusion ausgesprochen. Bern folgt damit den Beispielen von Basel, Zürich und weiteren Schweizer Städten, welche diesen Schritt schon vor einiger Zeit vollzogen und gute Erfahrungen gemacht haben.
  • Aber auch das sich verändernde politische Umfeld – insbesondere auf kantonaler Ebene – waren mit ein Grund für uns, die Fusion rasch und zielführend anzugehen.
  • Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion unter Regierungsrat Schnegg – jetzt Direktion für Gesundheit, Soziales und Integration (GSI) – verfolgt eine neue Politik und einen neuen, spürbar härteren Umgang mit den Rettungsdiensten.
  • Die Stadt Bern hat sich mit dem Schritt der Fusion einerseits dazu bekannt, ihre Dienstleistungen möglichst effizient anbieten zu können, sich andererseits aber auch dafür ausgesprochen, die eigentlich kantonale Aufgabe des Rettungsdiensts weiter zu stärken und weiterhin als städtische Trägerschaft zu betreiben, um die Qualität in unserem Sinne für die Stadt Bern und ihre Bevölkerung weiterführen zu können.
  • Das Ziel der Fusion war und ist es, die Blaulichtorganisationen in unserer Hauptstadt zu stärken – qualitativ, aber auch was die finanzielle und operative Effizienz betrifft. Als «Schutz und Rettung Bern» können wir als Hauptstadt unseren Nachbargemeinden und weit darüber hinaus eine noch stärkere und zuverlässigere Partnerin sein, welche alle Blaulichtdisziplinen bis auf die Aufgaben der Kantonspolizei unter einem gemeinsamen Dach vereint. 
  • Wege werden somit kürzer, das gemeinsame Knowhow noch grösser und als Ansprechpartner für andere Einsatzorganisationen oder politische Akteure klarer adressierbar.
  •  Wir haben uns zu diesem Schritt entschieden, weil er schlicht und einfach keine Kehrseiten hat; Schutz und Rettung Bern ist folgelogisch und konsequent die bestmögliche Option für Bern.  

Unsere Ziele sind:

  • Ein unmissverständlicher Führungsanspruch der Stadt Bern als Hauptstadt und die Erfüllung unseres Legislaturziels «Die Stadt Bern sorgt für die Sicherheit der Bevölkerung».

  • Etablierung der neuen Organisation «Schutz und Rettung Bern» als DAS Kompetenzzentrum und die kompetente Ansprechpartnerin in sämtlichen Blaulichtbelangen für die Stadt selbst, den Kanton und weitere Partnerinnen und Partner durch

  1. hohe Kompetenz (professionelle Ausbildung und permanentes Training sowie Einsatzerfahrung),
  2. breite und langjährige Erfahrung und
  3. hoher Durchhaltefähigkeit aufgrund der Organisationsgrösse.
  4. Finanzierung
  • Stärkung im Markt und sich für die Zukunft fit machen

  • Sicherung der Marktkompetenzen

  • Nutzung von Synergieeffekten um zusätzliche Mittel zur Marktstärkung freizusetzen (nicht um zu sparen).

  • Erhalt und Schaffung attraktiver Arbeitsplätze in der Stadt Bern

  • Bewahrung von Kompetenzen und Handlungsspielräumen bei der Steuerung und Einflussnahme hinsichtlich aller Leistungen im Bereich Schutz und Rettung auf dem Platz Bern.

  • Optimale Voraussetzungen, um allfällige Katastrophen und Notlagen noch konsolidierter aus einer Hand zu bewältigen.

  • Höhere Effizienz und Flexibilität aufgrund zusätzlicher Aufgaben, weniger Ressourcen, mehr Reportings und zunehmender Digitalisierung.

  • Mehr Kundenorientierung hinsichtlich des gesellschaftlichen Wandels (mehr Individualität, zunehmende Ansprüche, mehr Wettbewerb).

Sie dürfen mich an diesen Zielen messen und als Hinweis vorneweg: Einige Ziele haben wir bereits vor Fusionsabschluss erreicht. Zum Beispiel das kürzlich vorgestellte Feuerwehrmodell Region Bern und die dadurch engere Zusammenarbeit und Synergienutzung mit den Nachbarfeuerwehren.

Wie eingangs erwähnt beschloss der Gemeinderat vor anderthalb Jahren die Fusion der beiden Abteilungen. Gemäss den städtischen Vorgaben zum Beschaffungsverfahren wurde per Ausschreibung eine externe Projektbegleitung gesucht. Die Fusionsarbeiten konnten zu Beginn des letzten Jahres aufgenommen werden und innert zeitlich gesetzter Frist bis Anfang 2020 erfolgen. 

Ich danke an dieser Stelle Herr Wigger, der uns als externer Projektleiter erfolgreich durch das Projekt begleitet und bestens mit den Mitarbeitenden und der internen Projektleitung zusammengearbeitet hat.
Sie haben uns nach der ärgerlichen Extraschlaufe auf Kurs gebracht und den Fahrplan für die Fusion im Anschluss erfolgreich umgesetzt – ein riesiger Job, den Sie erfolgreich, zielgenau und hoch professionell geleitet haben, während ich in meiner Rolle als Direktor und Vorsitzender des Projekt-Lenkungsausschusses jederzeit von einer einwandfreien Informationslage profitieren und aufgrund derselben die notwendigen Entscheide treffen konnte. Danke!

Meine eigene Rolle als Vorsitzender des Lenkungsausschusses bringt mich auch gleich wieder zurück zu den eigentlichen Erschafferinnen und Erschaffern von «Schutz und Rettung Bern».

«Zusammenbringen was zusammengehört»… nicht in allen Ohren klang diese Aussage von Anfang an logisch. Deshalb war es mir wie auch der Projektleitung ein Anliegen die Mitarbeitenden eng einzubinden auch gerade die Entscheidungsprozesse im Fusionsprozess transparent und nachvollziehbar zu machen.

Anlässlich der Fusionsarbeiten mit den klassischen Schritten von Grob- über Detailkonzept, Realisierung und Einführung wurde jeder einzelne Prozess durchleuchtet, auseinandergenommen und für das künftige Gemeinsame neu formuliert.

Jede Rolle, jede Stelle, jede Stellenbeschreibung und jede Aufgabe per se wurde hinterfragt und vor dem Hintergrund der neuen Organisation analysiert und wenn nötig neu definiert.

Gerade bei Blaulichtorganisationen, die nebst dieser Herkulesaufgabe parallel das nie normale Tagesgeschäft nicht nur bewältigen, sondern auch zu jedem Zeitpunkt professionell und organisiert funktionieren müssen, ist das eine fast schon krasse Aufgabe, welche eine harte Belastungsprobe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war.

Ups and Downs haben selbstredend auch diesen Veränderungsprozess begleitet. Niemand hat sich aber gänzlich verweigert und niemand hat gegen das eigentliche Ziel gearbeitet. Und das rechne ich allen sehr hoch an! Mein Dank geht an die internen Macherinnen und Macher, welche auch viel in das neue Zugehörigkeitsgefühl von Schutz und Rettung Bern investiert haben.

Nein – die Kulturen sind noch nicht verschmolzen, das ist nach so kurzer Zeit gar nicht möglich und wird auch nicht verlangt. Aber wir sehen und spüren allseits die Offenheit, sich auf Augenhöhe zu begegnen, sich besser kennenzulernen und zusammen als Einheit den Weg einzuschlagen und weitergehen zu wollen. Die neu gestartete Zusammenarbeit, welche nun aktiv gelebt werden soll, hat somit auch zwischenmenschlich die besten Voraussetzungen.

Sollten Sie einmal Ihren Betrieb, Ihre Kolleginnen und Kollegen je bis ins kleinste Detail kennenlernen wollen, kann ich Ihnen nur sagen: Mit einer Fusion ist das mehr als möglich sondern auch unumgänglich; Führen Sie ein Projekt in der Dimension einer Fusion durch – Sie werden kaum je so tiefe Einblicke gewinnen…

In diesem Sinne waren auch für mich einige Erkenntnisse neu. Positive wie negative. Aber eine Fusion und die damit verbundenen Aufgaben bieten eben die Chance, mit Festgefahrenem oder lange nicht Hinterfragtem aufzuräumen. Das haben auch wir gemacht, weshalb ich heute sagen kann, dass wir mit Schutz und Rettung Bern besser denn je gerüstet sind, um die anstehenden und künftigen Herausforderungen zu meistern.

Gerne und auch mit grossem Respekt vor dem im vergangenen Jahr Geleisteten leite ich nun an den Mann weiter, welcher die Fusion intern geleitet und mit Bravour über die Bühne gebracht hat: Simon Zumstein. Ich habe mich ab und an gefragt, ob sein Tag mehr Stunden hat als meiner und kann meinen Dank an ihn nur wiederholen. Quasi einem Stresstest unterzogen, habe ich ihn aber gleichzeitig auch mit einer der aktuell spannendsten Aufgaben im Bereich Sicherheit der Stadt Bern betraut. Simon Zumstein, ehemaliger Leiter der Abteilung Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt war als interner Projektleiter für die Fusion zuständig. Neben dem normalen Arbeitspensum und ohne zusätzliches Budget eine Fusion dieser Grössenordnung zu stemmen, verdient Respekt, meinen hast Du auf jeden Fall.

Simon: Danke für alles! Ich freue mich auf die neue Ära mit Schutz und Rettung Bern, dass wir mit Dir einen fähigen und engagierten Leiter für die neue Organisation haben und ich freue mich auch auf die gemeinsame Bewältigung aller noch kommenden Herausforderungen mit dir und dem gesamten Team von Schutz und Rettung Bern.

Als passionierter Segler ist er sich gewohnt, zu neuen Ufern aufzubrechen und kann rasch von halbem Wind auf Segeln hart am Wind wechseln. Die fachlich hoch qualifizierte und leistungsorientierte Crew dazu hat er bereits. Ich vertraue dieser Crew und wünsche Ihnen gute Fahrt und möglichst sturmfreie Wetterlage.

Vielen Dank!

Point de Presse von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich des Startschusses «neue Abteilung Schutz und Rettung Bern», 10. Januar 2020©
Titel
Start «Schutz und Rettung Bern», Point de Presse Reto Nause, 10.01.2020 (PDF, 213.4 KB)

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