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Rede von Gemeinderat Reto Nause anlässlich der Medienkonferenz zum Controllingbericht «Energie- und Klimastrategie 2025»

22. September 2020

Rede von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich der Medienkonferenz zum Controllingbericht «Energie- und Klimastrategie 2025», 22. September 2020 ©

(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Damen und Herren
Geschätzte Medienschaffende

Es freut mich sehr, Sie heute auch von meiner Seite zu dieser Medienkonferenz begrüssen zu dürfen. 

Die Stadt Bern hat in den letzten Jahren wichtige Grundlagen für eine fortschrittliche Energie- und Klimapolitik geschaffen. Im nun vorliegenden Controllingbericht haben wir analysiert und systematisch festgehalten, wo und wie wir das tun. 

Controllingbericht – mag etwas trocken klingen, hat es aber in sich. Denn hier sehen wir nun, was von den Reden und Beschlüssen des Gemeinderats, was von der Energie- und Klimastrategie der Stadt Bern tatsächlich übrigbleibt, wie diese in die Tat umgesetzt wird. 

Wir stellen euch heute hier vor, wie gut unsere Massnahmen zum Schutz des Klimas greifen, wie wir zur Reduktion des CO2-Ausstosses in der Stadt Bern effektiv beitragen.

Die Energie- und Klimastrategie 2025 der Stadt Bern steht nicht für sich alleine. Sie definiert Massnahmen und Ziele, die nötig sind, um die Ziele der Energiestrategie des Bundes oder der UNO-Klimakonferenz von Paris 2015 zu erreichen.

Zum einen messen wir unseren Erfolg hierin am Grad der Zielerreichung der gesteckten Ziele. Der Controllingbericht zeigt, wie viele davon bis heute umgesetzt sind.

Sowohl für die Stadtverwaltung als auch für das Stadtgebiet wurden Reduktionsziele in den Bereichen Wärme, Strom, Mobilität und bei den totalen CO2-Emissionen definiert.

Der Bericht zeigt: Wir sind auf Kurs! Neun von insgesamt 18 gesteckten Zielen wurden zwischenzeitlich erreicht. Beispielsweise ging der Wärmeverbrauch im Stadtgebiet über die letzten Jahre kontinuierlich zurück.

Aber das Potenzial ist nach wie vor noch nicht ausgeschöpft. Bei der Wärme nicht und bei allen anderen Bereichen nicht. 

Aus dem Grad der jeweiligen Zielerreichung leiten wir weiteren Handlungsbedarf ab.

Zum anderen messen wir den Erfolg unserer Strategie an den laufenden Massnahmen und wie ihre Umsetzung voranschreitet.  

Die Strategie dient schliesslich zur Umsetzung des städtischen Richtplans Energie 2035 und sie berücksichtigt neue Entwicklungen und Vorgaben auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene.

So wurden die vom Gemeinderat im Mai 2019 auf dem Münsterturm vorgestellten zusätzlichen 22 Massnahmen direkt in die Energie- und Klimastrategie implementiert. 

Um das Ziel von einer Tonne CO2 pro Kopf bis 2035 aber tatsächlich zu erreichen, muss der Anteil fossiler Brennstoffe zum Beispiel weiterhin noch stark reduziert werden.

Diese vor einem Jahr getroffenen zusätzlichen Massnahmen sind enorm wichtig für uns und befinden sich zu einem grossen Teil ebenfalls bereits in Umsetzung.

Wie Sie gleich sehen werden haben wir die Massnahmen in 8 Handlungsfelder unterteilt. Auch bei den Massnahmen zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Zielen.

Viele der insgesamt 52 in der EKS festgelegten Massnahmen sind auf Kurs: Fernwärme wird ausgebaut, Gebäude werden energetisch saniert, der motorisierte Individualverkehr geht zurück und Klimafragen werden bei Planungstätigkeiten von Anfang an berücksichtigt.

Aber es gibt es natürlich auch Felder, in denen wir nicht wie gewünscht vorankommen. 

Da wäre im Bereich Wärme das Beispiel der Ölheizungen, deren Verbot auf Stadtebene nicht möglich ist, weil auf übergeordneter, kantonaler Ebene die gesetzliche Grundlage dafür fehlt, durch die Ablehnung des neuen Kantonalen Energiegesetzes vor rund eineinhalb Jahren. 

Deshalb richtet sich unser Fokus hier darauf, was wir als Stadt tun können. Für uns hat nun der beschleunigte Ausbau der Fernwärme Priorität, damit wir rasch eine attraktive Alternative zu fossilen Heizungen anbieten können.

Noch werden jährlich rund 1,2 Millionen Megawattstunden fossile Brennstoffe verbraucht – zu viel, um die Ziele der UNO-Klimakonferenz von Paris 2015 zu erreichen. Den grössten Effekt erzielen energetische Sanierungsmassnahmen: Fensterersatz, Dämmung der Fassaden und gezielter Heizungsersatz.

Es gilt bei der Umsetzung der Massnahmen: Unbedingt am Ball bleiben!

Wir müssen weiterhin das in unserer Macht stehende tun, damit wir den eingeschlagenen Kurs halten können und unsere Ziele bis 2025 und darüber hinaus überhaupt erreichen können.

Es ist mir ein Anliegen dies in Zeiten von Corona und dem in der Stadt Bern aktuell omnipräsenten Spardruck zu betonen: Wir dürfen unsere Energie- und Klimastrategie gerade jetzt nicht vernachlässigen. Wir können nicht bei unseren Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur CO2-Reduktion kürzen. 

Das heisst:

  • Energieeffizienz wird möglichst konsequent weiter gefördert.
  • Die Weiterentwicklung und das Wachstum der Stadt soll einen grösstmöglichen Beitrag an die Erfüllung des Pariser Klimaabkommens leisten.
  • die 1-Tonne-CO2-Gesellschaft muss möglich gemacht werden.

Die Stadtverwaltung kann die Energiewende selbstverständlich nicht alleine realisieren. Schon heute arbeiten verschiedene Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft daran, diese Herausforderung zu meistern. Die Berner Klimaplattform der Wirtschaft ist bestes Beispiel.

Unsere Partner aus dem öV, Bernmobil, und der Energiebranche, ewb, sind entscheidend.

Gerade die Wirtschaft ist stark auf verlässliche Zielsetzungen, aus denen klare Rahmenbedingungen resultieren, angewiesen und hat deshalb auch ein Interesse daran, dass der Klimaschutz und konkrete Emissions-Reduktionsvorgaben verbindlich festgelegt sind. Denn nur dies bietet die notwendigen Planungs- und Investitionssicherheiten.

Tatsache ist, wir sind dran: die Stadt Bern hat die Notwendigkeit schon vor einigen Jahren erkannt und vieles bereits definiert UND auch an die Hand genommen. Schon 2015 haben wir den Totalumbau der Energieversorgung und der Mobilität beschlossen und zwar behördenverbindlich.

Der Gemeinderat stellt sich diesen Herausforderungen. Damit wir das Ziel von einer Tonne CO2 pro Kopf auch wirklich erreichen und die Klimastrategie bis 2035 nicht zur Utopie, sondern Realität wird, hat der Gemeinderat ein städtisches Klimareglement ausarbeiten lassen, mit dem der eingeschlagene Weg festgeschrieben und ein klarer Absenkpfad der CO2-Emissionen für die ganze Stadt verbindlich definiert wird. Das Reglement soll noch dieses Jahr in die öffentliche Vernehmlassung gehen.

Die aus dem Bericht gewonnenen Erkenntnisse fliessen schliesslich nun direkt auch in die Ausarbeitung der Energie- und Klimastrategie 2025 bis 2035.

Aber lassen wir doch die neusten Resultate für sich sprechen. Ich überlasse die Bühne gerne nun unserem Leiter des Amts für Umweltschutz, Adrian Stiefel, für einen genaueren Augenschein.

Vielen Dank!

Rede von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich der Medienkonferenz zum Controllingbericht «Energie- und Klimastrategie 2025», 22. September 2020 ©
Titel
Controllingbericht «Energie- und Klimastrategie 2025», Rede von Gemeinderat Reto Nause, 22.09.2020 (PDF, 139.0 KB)

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