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Hochwasserschutz Aare Bern – «Gebietsschutz Quartiere an der Aare»

Führt die Aare Hochwasser, sind die Quartiere am Fluss heute ungenügend geschützt. Allein die bei-den Hochwasser von 1999 und 2005 verursachten in den betroffenen Gebieten der Stadt Bern Schäden im Umfang von rund 90 Millionen Franken – trotz kurzfristig ergriffener Schutzmassnahmen. Künftig sollen die aarenahen Quartiere vor solchen Ereignissen besser geschützt sein. Das Projekt «Gebietsschutz Quartiere an der Aare» sieht Massnahmen entlang des Aarelaufs vom Dählhölzli bis zum Engehalde-Kraftwerk vor. Auf einer Uferlänge von insgesamt sechs Kilometern soll das dicht besiedelte Gebiet der Quartiere Dalmazi, Marzili, Matte und Altenberg mit unterschiedlichen Massnahmen vor Hochwasser geschützt werden.

Bild Legende:
Hochwasser 2005, Überflutung Gerberngasse, Mattequartier, © Tiefbauamt Stadt Bern

Bauherrschaft

  • Stadt Bern, Tiefbauamt

Partner

  • Energie Wasser Bern (EWB)
  • Tiefbauamt Kanton Bern

Kosten

Gesamtkosten Fr. 132.5 Mio. Franken (+/- 10 %; Kostenschätzung Auflageprojekt 2018), finanziert mit Beiträgen von Bund, Kanton und EWB. Bisher genehmigter Projektierungskredit: Fr. 11.8 Mio. (Volksabstimmung 3. März 2013).

Meilensteine

  • 3. März 2013: Volksabstimmung Projektierungskredit
  • 15. Dezember 2014 – 6. März 2015: öffentliche Mitwirkung
  • 22. Mai – 6. Juli 2018: öffentliche Auflage
  • voraussichtlich 2021/2022: Volksabstimmung zum Ausführungskredit
  • voraussichtlich Winter 2023/2024: frühester Baubeginn

Projektbeschrieb

Gemäss Auflageprojekt sind in den Teilgebieten entlang der Aare folgende Massnahmen vorgesehen:

Bild Legende:
Projektperimeter mit Teilgebieten, © Team Aarebogen, c/o Emch + Berger

Teilgebiet Marzili (ab Gemeindegrenze beim Eichholz, Gaswerk-Areal, Marzilibad)

Die parkartige Fläche entlang der Aare wird bei hohen Wasserständen überflutet. Das Aareufer wird oberhalb der Monbijoubrücke abgeflacht und aufgewertet. Auf dem Gaswerk-Areal wird der Hochwasserschutz weitgehend im rückwärtigen Raum entlang des bestehenden Velowegs durch Geländemodellierungen erstellt.

Im Marzilibad ist eine Sitzmauer beziehungsweise eine Mauer mit Pritschen geplant, die Bad und Quartier vor Überflutung schützt. Sie wird von der Liegewiese aus kaum wahrnehmbar sein, weil das Terrain auf der Badseite der Mauer leicht erhöht wird.

Teilgebiet Dalmazi

Im Quartier ist entlang der Aare eine Sitzmauer vorgesehen. Bei der Dalmazibrücke wird an der Unterseite eine Metallverschalung angebracht, mit der verhindert werden kann, dass sich bei Hochwasser Schwemmholz an der Brücke verkeilt.

Teilgebiet Matte (Tych, rechtes und linkes Aareufer)

Das in die Aare hinausragende Trottoir der Aarstrasse wird zurückgebaut und die alte Uferschutzmauer wiederhergestellt.

Die Mauern um den Tych werden abgedichtet und erhöht, der Tychsteg wird angehoben. Entlang der Aare ist eine Sandsteinmauer geplant. Gemäss Stadtratsentscheid wird die über dem Normal-Wasserspiegel liegende Mauer auf der Aareseite (sogenanntes Freibord) bei Hochwasser mit vor Ort gelagerten Balken gesichert. Wenn Hochwasser droht, müssen die Dammbalken durch die Interventionskräfte (Feuerwehr, Zivildienst, Militär) eingebaut werden.

Wegen des sehr durchlässigen Untergrunds sind in der Matte zusätzliche Massnahmen notwendig: Eine unterirdische Dichtwand soll dafür sorgen, dass Aarewasser nicht durch den Boden in die Häuser und ins Quartier eindringen kann. Hang- und Regenwasser, das sich innerhalb der Dichtwand anstaut, wird bei Hochwasser über Drainageleitungen mit Pumpen abgeführt.

Teilgebiete Altenberg und Langmauer

In diesem Teilgebiet wurden das Schutzziel und die ursprünglich geplanten Schutzmassnahmen aufgrund des Widerstands der betroffenen Bevölkerung angepasst. Im Altenberg sah das Auflageprojekt ursprünglich eine Ufermauer von der Untertorbrücke bis zum Altenbergsteg vor, die das Quartier auch bei einem Jahrhunderthochwasser (600 m³/s) geschützt hätte. Nun wurde das Schutzziel für das Quartier leicht reduziert: Die neu vorgesehenen Massnahmen – tiefere Ufermauer, dafür zusätzlicher Einsatz mobiler Elemente – sichern das Quartier bis zu einer Abflussmenge von 550 m³/s. Dies entspricht dem gleichen Schutzziel wie jenem im Dalmaziquartier. Zudem soll der Uferweg weniger abgesenkt und weniger breit ausgestaltet werden, als ursprünglich geplant. Zudem wird der Grundwasserspiegel mit Drainageleitungen und Pumpen geregelt.

Auf die am Klösterlistutz ursprünglich geplante fixe Schutzmauer wird verzichtet; stattdessen sollen bei Hochwasser durch die Notfalldienste mobile Elemente eingebaut werden.

In der Langmauer ist eine Kombination von Abdichtungen am Gebäuden und Ufermauern vorgesehen. Unterhalb des Kinderspielplatzes sind keine Hochwasserschutzmassnahmen geplant.

Weitere Informationen.

Zuständige Stelle

Tiefbauamt Telefon +41 31 321 64 75

Ansprechpersonen Medien

Rebekka Brönnimann
Christoph Bussard
Martin Lehmann

+41 31 321 64 80

kommunikation-tab@bern.ch

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