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Verkehrsmanagement-Massnahmen Zentrale Verkehrsachse

Mit den Verkehrsmanagement-Massnahmen Zentrale Verkehrsachse (ZVA) soll der Verkehr auf der Achse Forsthaus, Bahnhof Bern und Wankdorf/Neufeld effizient gesteuert werden. Im Fokus steht die Priorisierung des klimaverträglichen ÖV, Fuss- und Veloverkehrs. Davon profitiert insbesondere auch das Grossprojekt «Zukunft Bahnhof Bern» (ZBB).

Das Verkehrsnetz der Stadt Bern ist stark ausgelastet und gelangt mit den zunehmenden Mobilitätsbedürfnissen an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Zu Spitzenzeiten nehmen die Staudauer und Staulängen zu, die Fahrzeiten – insbesondere für den ÖV – werden zunehmend unberechenbar. Damit die Kapazität des städtischen Verkehrsnetzes effizient und nachhaltig genutzt werden kann, sind verschiedene Massnahmen notwendig.

Die Stadt Bern baut einerseits die Infrastruktur für den flächeneffizienten und klimafreundlichen ÖV, Velo- und Fussverkehr konsequent mit Drittprojekten aus. Zum anderen wird der Gesamtverkehr auf dem Stadtgebiet gezielt gesteuert und dosiert. Der ÖV sowie der Veloverkehr werden priorisiert, und der motorisierte Individualverkehr (MIV) wird mit Hilfe von Lichtsignalanlagen so dosiert, dass nur so viele Autos in die Stadt gelangen, wie der städtische Raum verarbeiten kann. Der Stau wird dorthin verlagert, wo er verträglich abgewickelt werden kann und wo der nötige Stauraum vorhanden ist. Dadurch kann der Gesamtverkehr innerhalb des Stadtgebietes flüssiger zirkulieren.

Dosierung und Priorisierung durch Lichtsignalanlagen

Die ZVA umfasst die durchgehende Strassenachse ab Autobahnausfahrt Forsthaus über Inselplatz und Bahnhof zum Bollwerk – und von dort einerseits via Nordring zum Anschluss Wankdorf, anderseits via Tiefenaustrasse zum Zubringer Neufeld. Mit Dosierungen an strategischen Lichtsignalanlagen soll diese Achse – insbesondere das Bahnhofgebiet – vom motorisierten Individualverkehr entlastet werden; gleichzeitig sollen dem ÖV sowie dem Fuss- und Veloverkehr zusätzliche Grünzeiten eingeräumt werden. Zu diesem Zweck werden bestehende Lichtsignalanlagen aufgerüstet und neu programmiert, ausserdem werden zwei zusätzliche Anlagen installiert. Gleichzeitig sind Massnahmen in Planung, die verhindern sollen, dass der MIV ins verkehrsberuhigte Länggassquartier ausweicht.

Der neue Bahnhof profitiert

Auch das Grossprojekt «Zukunft Bahnhof Bern» profitiert von den Verkehrsmanagement-Massnahmen ZVA. Der Fussverkehr beim Bubenbergplatz wird mit dem neuen Bahnhofzugang deutlich zunehmen. Die Stadt Bern stellt mit den, von den Stimmberechtigten genehmigten, Bau- und Verkehrsmassnahmen (ZBBS) sicher, dass die wachsenden Passantenströme dereinst schnell und sicher von den Zügen auf den städtischen ÖV und das Velo umsteigen können oder zu Fuss in die Stadt gelangen. Die ZVA-Massnahmen sollen die Verkehrsstabilität im Bahnhofbereich gewährleisten. Oberste Priorität wird dem ÖV, dem Fuss- und dem Veloverkehr eingeräumt. Damit dies möglich ist, wird der motorisierte Individualverkehr durch gezielte Dosierung reduziert.

Die Verkehrsmanagement-Massnahmen ZVA sollen rechtzeitig zu Baubeginn der städtischen Bau- und Verkehrsmassnahmen (ZBBS) greifen. So kann das Risiko verringert werden, dass es aufgrund des Baustellenbetriebs zu einer massiven Verkehrsüberlastung kommt. Während der Bauarbeiten im Bereich Bubenbergplatz wird die Durchfahrt vom Bubenbergplatz zum Bahnhofplatz für den MIV sogar komplett gesperrt (Zulieferverkehr ausgenommen).

Übersicht der Verkehrsmanagement-Massnahmen ZVA

Bild Legende:
Massnahme Beschrieb Umsetzungstermine

1 Dosierung Ausfahrt Forsthaus

Neuprogrammierung bestehende Lichtsignalanlage zur Bewirtschaftung der Ausfahrt Forsthaus Sommer 2023 (zusammen mit Projekt Inselplatz Optimierung ÖV und Velo)
2 Quartierschutz Länggassquartier

Erste Priorität: Einschränkungen wie Abbiege- und Fahrverbote.

Zweite Priorität: Einrichtung von grossflächigen Begegnungszonen, Ausweitung Poller-System etc.

Sommer 2023

(zusammen mit Projekt Inselplatz Optimierung ÖV und Velo)
3 Dosierung Turnier-/ Weissensteinstrasse Neuprogrammierung bestehende Lichtsignalanlage: Dosierung MIV auf den Achsen Turnier- und Weissensteinstrasse zugunsten eines besseren Verkehrsflusses auf den stadteinwärts gelegenen Folgeknoten 

2024

(Nach Sanierung Autobahnanschluss Bümpliz Süd)
4 Dosierung Schwarzenburg-strasse Neuprogrammierung bestehende Lichtsignalanlage: Dosierung MIV im Bereich des bestehenden Buseigentrassees Schwarzenburgstrasse stadteinwärts  bereits umgesetzt
5 ÖV-Bevorzugung Monbijoubrücke Ummarkierung des stadteinwärts führenden Fahrstreifens auf der Monbijoubrücke zum Busstreifen; Neuprogrammierung bestehende Lichtsignalanlage: Dosierung MIV Richtung Eigerplatz  bereits umgesetzt
6 Dosierung Monbijoubrücke/ Aegertenstrasse Umsetzung eines stadtauswärts führenden separaten Busstreifens; Neuprogrammierung bestehende Lichtsignalanlage: Dosierung MIV Richtung Helvetiaplatz und Thunplatz  Frühling 2023
7 Dosierung Kleine Westtangente Neue temporäre Lichtsignalanlage: Dosierung des Verkehrsflusses Richtung Schanzenstrasse   Noch in Abklärung mit Drittprojekten
8 Dosierung Hodler-strasse Neuprogrammierung bestehende Lichtsignalanlage: Dosierung MIV auf der Hodlerstrasse Richtung Schützenmattstrasse  Noch in Abklärung mit Drittprojekten

9 Dosierung Nordring

Neuprogrammierung bestehende Lichtsignalanlage zur Dosierung des MIV auf dem Nordring Richtung Lorrainebrücke Noch in Abklärung mit Drittprojekten

10 Dosierung Tiefenaustrasse

Neue temporäre Lichtsignalanlage: Dosierung MIV Richtung Henkerbrünnli  Noch in Abklärung mit Drittprojekten

11 Dosierung Winkelriedstrasse

Neuprogrammierung bestehende Lichtsignalanlage: Dosierung MIV auf der Winkelriedstrasse in Richtung Wankdorf im Bereich des Buseigentrassees  Noch in Abklärung mit Drittprojekten

Zusammenwirken mit Drittprojekten

Eine nachhaltige Entlastung der Zentralen Verkehrsachse durch den motorisierten Individualverkehr kann nur erreicht werden, wenn die Dosierungsmassnahmen mit weiteren strategischen Verkehrsmassnahmen im städtischen Netz zusammenwirken. Es handelt sich dabei um sogenannte Drittprojekte, die ebenfalls Auswirkungen auf den Verkehrsfluss im städtischen Netz zur Folge haben. Zu den Drittprojekten zählen beispielsweise die Optimierung des Veloverkehrs und des ÖV im Bereich Inselplatz/Murtenstrasse und die Verkehrsmassnahmen zur Verbesserung des Fuss- und Veloverkehrs im Bereich Bollwerk-Bahnhofplatz.

Monitoring

Ein wichtiger Bestandteil der Massnahmen ZVA ist das Monitoring. Es hält die Veränderungen der Verkehrsbelastungen und die Rückstausituationen fest und ermöglicht die Wirkungskontrolle der Massnahmen. Zudem wird untersucht, ob die Auswirkungen der Massnahmen ZVA für den Gesamtverkehr verträglich sind. Die geplanten Massnahmen können anhand dieser Erkenntnisse bei Bedarf optimiert oder angepasst werden. 

Ziele im Überblick

  • Das städtische Verkehrsnetz wird dank der ZVA-Massnahmen effizient und nachhaltig genutzt, sodass der Gesamtverkehr innerhalb des Stadtgebietes flüssiger zirkulieren kann. Zu diesem Zweck wird das städtische Netz – insbesondere die Achse Forsthaus, Bahnhof Bern und Wankdorf/Neufeld – vom motorisierten Individualverkehr entlastet, ohne dass es im Vergleich zu heute (2022) zu grösseren Rückstaus auf der Autobahn und auf den Kantonsstrassen in den Nachbargemeinden kommt.
  • Der ÖV sowie der Fuss- und Veloverkehr werden priorisiert; deren Verbindungen werden sicherer und attraktiver gestaltet. Die Fahrplanstabilität und effiziente ÖV-Abwicklung werden auch in den Spitzenzeiten sichergestellt.
  • Die Verkehrsmanagement-Massnahmen sollen den MIV steuern und so private MIV-Teilnehmer*innen zum Umsteigen auf flächeneffiziente und klimaschonende Verkehrsmittel motivieren.
  • Die Fahrzeiten des Wirtschaftsverkehrs werden durch die Reduktion des privaten MIV berechenbarer.
  • Das MIV-Aufkommen am Bubenbergplatz und Bahnhofplatz wird reduziert. Damit wird einerseits das Risiko einer massiven Verkehrsüberlastung während der Bauphase ZBBS geschmälert und eine ausreichende Verkehrsqualität – insbesondere für den ÖV sowie Fuss- und Veloverkehr – im Bahnhofsumfeld sichergestellt. Zum anderen wird die zukünftige Anbindung des neuen Bahnhofs Bern an die Stadt gewährleistet.

Die Mobilität in Bern soll möglichst stadtverträglich, flächensparend und klimaneutral sein. Dazu hat sich der Gemeinderat mit dem Stadtentwicklungskonzept (STEK), mit den Legislaturrichtlinien und mit der Energie- und Klimastrategie verpflichtet. Die Massnahmen ZVA und die zusammenwirkenden Drittprojekte tragen wesentlich zur Erreichung dieser übergeordneten Zielsetzung bei.

Resultat konstruktiver Zusammenarbeit

Die Verkehrsmanagement-Massnahmen zur Verringerung des MIV auf der Zentralen Verkehrsachse (ZVA) sind von substanzieller Bedeutung für die nachhaltige Weiterentwicklung des städtischen Verkehrssystems. Weil sie sich auch auf das übergeordnete Strassennetz auswirken (erhöhter Verkehrsdruck auf nationale und regionale Routen), hat die Stadt Bern das ZVA-Konzept zusammen mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), dem Kanton Bern (Tiefbauamt), der Regionalkonferenz Bern-Mittelland sowie den Transportunternehmungen BERNMOBIL und PostAuto entwickelt. Die ZVA-Massnahmen sind das Resultat einer zukunftsweisenden, konstruktiven Zusammenarbeit; sie werden von allen Kooperationspartnern einvernehmlich getragen.

Eckdaten

  • Partner: Stadt Bern, Bundesamt für Strassen, Kanton Bern, Regionalkonferenz Bern-Mittelland, BERNMOBIL und Postauto
  • Kosten: CHF 1,845 Millionen (Stadt Bern)
  • Kreditfreigabe Stadtrat mit 49 zu 6 Stimmen am 7. Juli 2022
  • Realisierung: ab 2022 bis voraussichtlich 2024

Weitere Informationen.

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