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Elisabeth Schmid-Frey

1917-2012, Stadträtin FDP, 1972-1980

Wahlfoto von Elisabeth Schmid-Frey
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Wahlfoto: Stadtarchiv Bern

Elisabeth Schmid-Frey wird 1917 im Kanton Aargau geboren. Die Grundschule und das Gymnasium besucht sie in Solothurn. Sie ist Mitgründerin und Leiterin der Pfadfinderinnen in Solothurn. 1942 schliesst sie ihr Rechtsstudium an der Universität Bern ab und dissertiert zum Thema «Über das Bürgerrecht der Ehefrau». Ab 1939 leistet sie als Pfadfinderin und Militärsanitäterin Aktivdienst.

Anschliessend absolviert sie als erste Frau ihr Gerichtspraktikum am solothurnischen Obergericht. «Als ich zum ersten Mal scheu ins Sitzungszimmer kam, begrüssten mich die Herren mit 'Guten Tag, Frau Collega'. Ich war stolz. Ich hatte das Protokoll zu führen und durfte Urteile begründen. Ich durfte aber nichts unterzeichnen, da ich als Frau nicht in bürgerlichen Ehren und Rechten lebte. Ich wäre gerne Richterin geworden. Aber das war damals nicht möglich.» (Franziska Rogger, Kinder, Krieg und Karriere, 2016)

Bis in die frühen 1960er-Jahre ist Elisabeth Schmid-Frey im Vorstand des Schweizer Frauenblatts und geht verschiedenen Tätigkeiten nach. Bis zu ihrer Heirat arbeitet sie beim Schweizer Verband Volksdienst, einer Non-Profit-Organisation in der Gastronomie. «Vor meiner Verheiratung erkundigte ich mich, wie es mit der Teilzeitarbeit sei. Kaderfrauen bekämen keine Teilzeitjobs, beschied man mir und riet mir, nach der Heirat (1947) zu kündigen. Ich sah keinen Grund dazu. So wurde ich vertragsgemäss gekündigt.» (Rogger, 2016)

Foto von Elisabeth Schmid-Frey
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Elisabeth Schmid-Frey, Bild: Gosteli-Stiftung n.k.

Von 1953 bis 1965 ist sie Präsidentin der jungen kantonal-bernischen Vereinigung für die Mitarbeit der Frau in der Gemeinde. Diese lanciert Initiativen zur Erlangung des Frauenstimmrechts auf Gemeindeebene und verhilft ihm 1968 schliesslich zum Durchbruch. «Wir mussten die Hausfrauen gewinnen und ihnen klar machen, dass die Politik in den Alltag hineinspielt, zum Beispiel beim Thema Schule.» (Berner Zeitung, 07.02.2001)

Sie tritt der Frauengruppe der freisinnigen Partei der Stadt Bern bei und präsidiert von 1965 bis 1977 den Berner Frauenbund, die spätere Frauenzentrale des Kantons Bern. Dank ihrem Einfluss stellt sich der Frauenbund nach anfänglicher Ablehnung hinter die Abstimmungsvorlage über das Frauenstimmrecht auf Gemeindeebene 1968.

Elisabeth Schmid-Frey ist von 1972 bis 1980 für die freisinnige Partei Mitglied des Stadtrats.

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