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«Wir machen ernst mit der Lohngleichheit»

Alec von Graffenried
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Für Stadtpräsident Alec von Graffenried ist die Lohngleichheit ein zentrales Anliegen der städtischen Gleichstellungspolitik: «Wir wollen nur mit Partnerinnen und Partnern zusammenarbeiten, welche die Lohngleichheit einhalten.»

 

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Der Grundsatz «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» ist seit 1981 in der Bundesverfassung verankert. Frauen verdienten 2016 in der Privatwirtschaft durchschnittlich 19.6 Prozent und im öffentlichen Sektor 16.7 Prozent weniger als Männer. 35 bis 40 Prozent dieser Lohndifferenz lassen sich nicht erklären.

Die Stadt Bern überprüft die Löhne ihrer Angestellten seit 2006 regelmässig. Gemäss der letzten Lohnanalyse von 2017 verdienen Frauen in der Stadtverwaltung durchschnittlich 10.4 Prozent weniger als Männer. 8.6 Prozent lassen sich auf Unterschiede bezüglich Ausbildung, Berufserfahrung oder Alter sowie Anforderungsniveau und beruflicher Stellung zurückführen. Es bleibt eine nicht erklärbare Differenz von 1.8 Prozent, die zurzeit noch vertieft analysiert wird, auch wenn sie klar unter der Toleranzschwelle des Bundes von 5 Prozent liegt.

Beratung bei Diskriminierungsverdacht

Eine Lohnanalyse im Unternehmen deckt aber lediglich eine systematische Lohndifferenz zwischen Frauen- und Männerlöhnen auf. Lohndiskriminierungen im Einzelfall werden hingegen nicht erfasst. Wer den Verdacht hat, aufgrund des Geschlechts weniger Lohn zu erhalten , kann sich bei der Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann oder bei der Schlichtungsbehörde Bern-Mittellandberaten lassen, wie dagegen vorzugehen ist. Ein guter Einblick gibt auch die Datenbank www.gleichstellungsgesetz.ch mit über 800 Fällen zum Gleichstellungsgesetz. Davon betreffen fast 300 die Lohngleichheit.

Lohngleichheit im Beschaffungswesen und bei den Leistungsverträgen

Im Aktionsplan Gleichstellung 2015–2018 hat sich die Stadt zum Ziel gesetzt, die Lohngleichheit in ihrem gesamten Einflussbereich geltend zu machen. Mit der Unterzeichnung der Charta für Lohngleichheit im öffentlichen Sektor im Jahr 2016 hat der Gemeinderat dieses Engagement bekräftigt. Die Stadt Bern verlangt von den Betrieben und Organisationen, die städtische Aufträge erhalten oder Leistungsverträge mit der Stadt abschliessen, dass sie die Lohngleichheit einhalten. In einem Pilotprojekt  werden derzeit rund 30 Betriebe einer Lohnanalyse unterzogen. «Wir machen ernst mit der Lohngleichheit» sagt Stadtpräsident Alec von Graffenried, «und sorgen dafür, dass keine öffentlichen Gelder in diskriminierende Löhne fliessen».

Positive Rückmeldung der Unternehmen

Die Fachstelle für die Gleichstellung ordnet diese Überprüfungen an und koordiniert die Prüfprozesse mit Bund und Kantonen. Sie zieht ein erstes positives Fazit: «Die Massnahmen tragen zur Sensibilisierung für das Thema Lohngleichheit bei. Die Betriebe schätzen es, dass die Überprüfungen nach einheitlichen Standards erfolgen und eine bestandene Kontrolle auch vom Bund und anderen Kantonen oder Städten anerkannt wird», sagt die Projektleiterin Anja Peter, die bei der Fachstelle für das Pilotprojekt zuständig. Die Rückmeldungen der geprüften Unternehmen seien mehrheitlich positiv. Es gebe solche, die die Überprüfung formell bestanden haben und dennoch Verbesserungen an ihrem Lohnsystem vornähmen.

Für Stadtpräsident Alec von Graffenried ist klar: «Wir setzen Standards im Umweltbereich, weshalb also nicht auch bei der Gleichstellung? Gerechte Löhne schaffen gleich lange Spiesse für eine partnerschaftliche Rollenteilung, aber auch für einen fairen Wettbewerb unter den Unternehmen.»

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