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Katharina Altas

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Katharina Altas (©Ayse Yavas)

Katharina Altas gründete im Dezember 2010 die Agentur Altas. Als Literaturagentin vertritt sie 30 Autor*innen, darunter Julia Weber, Flurin Jecker, Joana Osman, Yusuf Yeşilöz oder Vincent O. Carter. Sie arbeitet im Hintergrund und ist u.a. für die Überarbeitung der Manuskripte, die Verlagssuche, für Vertragsverhandlungen und den Verkauf von Lizenzen zuständig. Ihrer Neugier und Offenheit, aber auch ihrem Riecher entsprechend deckt das Portfolio von Katharina Altas ein grosses Spektrum ab, das sie – ganz Fürsprecherin ihrer Autor*innen – in dieser Breite auch pflegt.

www.agenturaltas.ch

Laudatio der städtischen Literaturkommission

Ein mörderischer Chirurg, der Bern zur Todeszone macht.[1] Ein Enkel und sein Nonno, die im Auto über kalabrische Landstrassen rumpeln, auf dem Markt Tomatenpreise verhandeln und sich an den Obstbäumen anderer gütlich tun.[2] Eine Tochter, die nach Uruguay aufbricht, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen.[3] Eine Handvoll Jungerwachsene, die für einige Jahre die heisseste Band der Stadt war.[4] Ein ehemaliger GI, der von Begegnungen in Bern erzählt, wo ihn alle anstarren – Männer, Frauen, Kinder, Hunde, Katzen …[5] Ein 14-Jähriger Blogger, der rückhaltlos sein Leben ausbreitet.[6] Ein neunzehnjähriger Palästinenser, der den Zorn eines Heiligen besitzt, das Herz eines Weisen und den Verstand eines Kindes.[7] Eine Mutter, deren Sehnsüchten das Leben nicht Stand hält.[8]

Mensch mag sich fragen, was die eben genannten Figuren und Situationen miteinander zu tun haben. Nun, sie stammen alle aus Ankündigungstexten von Büchern von Autor*innen, die mit Katharina Altas zusammenarbeiten. Dass einem diese Gemeinsamkeit vielleicht nicht gleich auf Anhieb aufgefallen ist, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die Arbeit von Katharina Altas im Hintergrund geschieht. Während wir beim Lesen einer der genannten Figuren begegnen, ahnen wir nicht, wie massgeblich Katharina Altas daran beteiligt war, dass dieses Buch nun auf eben diese Weise vorliegt. Als Literaturagentin ist Katharina Altas sowohl für Verlage als auch für die Autor*innen von grosser Bedeutung. In enger Zusammenarbeit wird dafür gesorgt, dass Bücher dort verlegt werden, wo sie ihr Publikum erreichen.

Ferner zeigen die genannten Figuren und Situationen, dass das Portfolio von Katharina Altas ein grosses Spektrum abdeckt, das sie – ganz Fürsprecherin ihrer Autor*innen – in dieser Breite auch pflegt. Gleichzeitig erweckt ihr Portfolio einen erlesenen und persönlichen Eindruck, der sich auch aus dem Einsatz von Katharina Altas für ihre Autor*innen speist. Sie ist ihnen Stütze und Vertrauensperson, die Autor*innen erfahren Wertschätzung für ihre Arbeit. Katharina Altas vertritt nicht nur, sie tritt vielmehr ein – für ihre Autor*innen, für die Bücher, für die Literatur.

Das feine Gespür für Literatur von Katharina Altas und ihr Riecher für Qualität zeigen sich zudem darin, wie positiv die entstandenen Bücher vom Literaturbetrieb aufgenommen werden – sei es in Form von Besprechungen in der Presse, sei es in Festivaleinladungen ihrer Autor*innen, seien es nicht zuletzt die Verkaufszahlen.

Schliesslich sei erwähnt, dass sich Katharina Altas auch über Agentinnenarbeit hinaus für kulturelle Anliegen einsetzt, dies nicht zuletzt in ihrer Funktion als Stadträtin.

Die Literaturkommission der Stadt Bern rückt die Arbeit von Katharina Altas für einmal in den Vordergrund und verleiht der Literaturagentin den Spezialpreis Vermittlung, weil sie beständig dafür sorgt, dass Bücher und ihre Autor*innen dort hingelangen, wo sie gut aufgehoben sind.



[1] Nicole Bachmann: Schöner Sterben in Bern
[2] Patric Marino: Nonno spricht
[3] Doris Ryffel-Rawak: Auf der Spurensuche am Rio de la Plata
[4] Elio Pellin: Wilder Beat, wilde Zeiten
[5] Vincent O. Carter: Das Bernbuch
[6] Flurin Jecker: Lanz
[7] Joana Osman: Am Boden des Himmels
[8] Julia Weber: Immer ist alles schön

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