Navigieren auf Stadt Bern

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

Peter Zimmermann

Bild Legende:
Peter Zimmermann (©Ayse Yavas)

Peter Zimmermann promovierte in Philosophie und arbeitet als Fachdidaktiker an der Universität Freiburg. 2020 erschien sein erster Roman «Was der Igel weiss», 2021 folgte der Erzählband «Halt mir nur still. Ein Totentanz». Peter Zimmermanns Texte zeugen von einem feinen Gespür für Stimmungen und Atmosphäre. Er erzählt leichthändig und mit einem wachen Blick auf das Menschsein.

www.peter-zimmermann.ch/

Laudatio der städtischen Literaturkommission

«Erzähl mir von dir» sagt Patrick zu Tom, als sich die beiden einst besten Freunde nach fünfundzwanzig Jahren wiedersehen. Tom antwortet, da gebe es nicht viel zu erzählen. Doch als Leser*in spürt man sogleich: Da lauert viel Unausgesprochenes im Raum.

In seinem Debütroman «Was der Igel weiss» fängt Peter Zimmermann ein, was in einem Leben passieren kann: Dass man enge Freundschaften schliesst, sich verliebt, Fehler macht, falsche Entscheidungen trifft und mit den Folgen leben muss. Und ja, er findet Worte für das Unausgesprochene, das Unbehagen, für das Gewicht der Vergangenheit. Peter Zimmermann zeichnet hier junge Figuren mit Idealen – und stellt sich als Autor der Frage, was mit den Werten passiert, wenn man älter wird, jenen Werten, die man als Jugendliche*r hochgehalten hat. Wovon war man tatsächlich überzeugt und welche Überzeugungen hat man sich bloss übergestreift? Peter Zimmermann erzählt leichthändig und mit einem wachen Blick auf das Menschsein.

In seinem zweiten Buch «Halt mir nur still. Ein Totentanz» versammelt Zimmermann – inspiriert von verschiedenen historischen Totentänzen – dreizehn Geschichten über die Grenze unseres Daseins. Er macht sich das irritierende Format des Totentanzes, das sich zwischen Tragik und Komik, zwischen Ableben und Lebenslust verortet, zu eigen und lässt seine Geschichten in diesem Spannungsfeld wirken. Dreizehn Menschen begegnen in «Halt mir nur still» dem Tod. So unterschiedlich ihre Biografien auch sind, etwas eint sie klar: Am Ende müssen sie gehen. Dicht und stimmungsvoll komponiert, reiht Peter Zimmermann Erzählungen aneinander, die sich dem Sterben widmen und zugleich so viel vom Leben erzählen.

 «Was der Igel weiss» und «Halt mir nur still. Ein Totentanz» sind im Luzerner Verlag edition bücherlese erschienen. In beiden geht der promovierte Philosoph Peter Zimmermann Fragen des Menschseins nach: Wohin führt mein Weg? Wo verorte ich mich in dieser Welt? Er gestaltet seine Figuren sorgfältig und wählt für sein Erzählen eine Sprache, die sich nicht aufdrängt sondern der Entwicklung der Handlung Raum gibt.

Es ist eine feine, wiedererkennbare Sprache, mit der er sich der Welt annähert und sie zu verstehen versucht. In einem Interview beschrieb Peter Zimmermann seine Arbeit als Handwerk, und er ist darin äusserst versiert. Die Literaturkommission der Stadt Bern freut sich, Peter Zimmermann das Stipendium «weiterschreiben» zu überreichen und ihn damit einzuladen, weiter zu beobachten, weiter einzufangen, ja, weiterzuschreiben.

Weitere Informationen.

Fusszeile