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Base4Kids Reloaded – Digitalisierung im Klassenzimmer

31. Mai 2021

Warum Schüler*innen ab kommendem Schuljahr mit Microsoft-Produkten lernen und warum dies die Akzeptanz der modernen Schulinformatikinfrastruktur erhöhen soll, erklärt Sven Baumann, Co-Generalsektretär der Direktion Bildung, Soziales und Sport.

Base4Kids-Screenshot aus Imagefilm (Quelle: Stadt Bern)
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Wie macht sich der digitale Wandel im Schulalltag bemerkbar?
Sven Baumann: Digitale Medien haben auch in die Klassenzimmern Einzug gehalten. PCs wurden durch Notebooks und dann durch iPads abgelöst. Das verändert auch die Unterrichtsmethoden: Es gibt inzwischen eine umfangreiche Palette von Lern-Software für die Volks- und die Sonderschulen, welche im Unterricht rege genutzt werden.

Was hat das für Auswirkungen auf die Bereitstellung bzw. Modernisierung der Schulinformatik?
2019 wurde die Schulinformatik-Plattform base4kids auf eine völlig neue Basis gestellt: Sie funktioniert webbasiert, was wiederum ein leistungsfähiges, stabiles WLAN voraussetzt. Es sind über 8'000 Geräte für Schüler*innen und Lehrpersonen im Einsatz. Darauf werden über 600 Applikationen genutzt. Rund 10'000 Schüler*innen und 1'500 Lehrpersonen sind auf eine einwandfrei funktionierende Plattform angewiesen.

Wie werden wir 2025 lehren und lernen?
Das Lehren und Lernen wird sich nicht grundlegend ändern. Auch im digitalen Zeitalter ist die Beziehung zwischen Lehrpersonen und Schüler*innen die wichtigste Grundlage für erfolgreiches Lernen. Die Lehrpersonen werden weiterhin die Schlüsselpersonen dafür sein, dass Schüler*innen möglichst gut auf die nächsten Lernstufen und schliesslich auf das selbstverantwortete Erwachsenensein vorbereitet werden. 

Welche Herausforderungen sind hierfür zu meistern?
Einerseits hat die Stadt Bern für ihre rund 20 Schulstandorte und die drei Sonderschuleinrichtungen zeitgemässe und benutzerfreundliche Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen. Und die Lehrpersonen müssen mittels Weiterbildungen, Schulungen und Schulentwicklungsprozessen in der Lage sein, ihren Unterricht auch mit digitalen Infrastrukturen und Lehrmitteln bestmöglich zu gestalten.

base4kids startet nach Kritik und einem Analysebericht neu - mit Microsoft 365 statt Open-Source-Lösungen. Warum hat man sich für diesen Richtungswechsel entschieden?
Die vollständig neu konzipierte Schulinformatik-Plattform bedingte eine Umstellung auf mobile Geräte und webbasierte Applikationen. Schon dies allein bedeutete einen grossen Entwicklungsschritt. Dies gepaart mit zum Teil noch wenig ausgereiften Open-Source-Applikationen überforderte das System als Ganzes. Der Richtungswechsel zu Microsoft-Produkten hat das Ziel, den Schulen vertraute und benutzerfreundliche Programme zur Verfügung zu stellen und damit die Akzeptanz bei den Lehrpersonen für base4kids zurückzugewinnen.

Wie geht es nach der Zustimmung durch das Stadtparlament für den Nachkredit weiter?
Die mit dem Nachkredit bewilligten Mittel soll die Benutzerfreundlichkeit und die Praxistauglichkeit verbessern. So werden zusätzliche iPads und Notebooks beschafft, Microsoft-Produkte zur Verfügung gestellt und Peripherie-Geräte ersetzt. Andererseits werden rückwirkend Wiedergutmachungsmassnahmen umgesetzt und die Organisation innerhalb der Stadt auf eine neue Basis gestellt. Alle Massnahmen dienen dazu, bei den Nutzenden die Akzeptanz zu verbessern und eine benutzerfreundliche und gut funktionierende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Welche Schlüsselkompetenzen benötigen künftige Führungskräfte im digitalen Zeitalter?
Die Schulleitungen, die Führungskräfte in den Schulen, sind für die Weiterentwicklung und die Profilbildung ihrer Schulen die Schlüsselfiguren. Sie bestimmen, wohin sich ihre Schule und ihr Lehrteam entwickeln. Für sie werden auch im digitalen Zeitalter Schlüsselkompetenzen wie Empathie, Interesse am Menschen, Gestaltungswillen, Verantwortungsbewusstsein und persönliche Leistungsbereitschaft wichtig sein.

Wird technisches Know-how und Data Analytics wichtiger als Empathie?
Gute Schulen basieren im Wesentlichen auf guter und konstruktiver Zusammenarbeit – zwischen Schulleitung und Lehrperson, zwischen Lehrperson und Kindern, zwischen Schule und Eltern – dafür ist Empathie eine Grundvoraussetzung, die nicht durch technisches Wissen und Können ersetzt werden kann.

Wie stellt die Stadt sicher, dass niemand den Anschluss verliert und arbeitsmarktfähig bleibt?
Die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen ist dafür Grundlage. Sie wird im Kontext der Volksschule durch die Pädagogische Hochschule im Auftrag des Kantons sichergestellt. Weiterbildung ist eine verpflichtende Aufgabe, welche im Berufsauftrag der Lehrpersonen verankert ist. Die Rolle der Stadt im Zusammenhang mit base4kids ist die Konzeption von Weiterbildungen, welche den Lehrpersonen die Vielfalt und die Attraktivität der Schulinformatik-Plattform aufzeigen. Ziel ist es, dass sie diese möglichst nutzbringend in ihrem Unterricht anwenden können.

Welchen Beitrag leistet die BSS mit base4kids, damit die Stadt Bern erfolgreich bleibt und zur noch nachhaltigeren, pulsierenden Hauptstadt wird?
Die Stadt Bern stellt den Volksschulen mit base4kids eine zeitgemässe, funktionstüchtige und attraktive Schulinformatik-Plattform zur Verfügung. Diese ist die digitale Grundlage für das Lehren und Lehren, für die Kommunikation und für die Administration. Sie ermöglicht es den Lehrpersonen, den Lehrplan in Medien und Informatik umzusetzen und die Schüler*innen einen kompetenten und selbstverantwortlichen Umgang mit Medien und Informatik zu lehren.

Sven Baumann, Generalsekretariat BSS (Quelle: Stadt Bern)
Bild Legende:

«Der Richtungswechsel zu Microsoft-Produkten hat das Ziel, den Schulen vertraute und benutzerfreundliche Programme zur Verfügung zu stellen und damit die Akzeptanz bei den Lehrpersonen für base4kids zurückzugewinnen.»

Sven Baumann, Co-Generalsekretär BSS

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