Navigieren auf Stadt Bern

Benutzerspezifische Werkzeuge

Peter Gutweri

Die lombardischen Kaufleute verzeichneten ihre Udel auf den Wohnhäusern reicher Kaufleute und Kleinräte.

In Zusammenhang mit den Darlehensgeschäften von Schultheiss und Rat (Schultheiss und Rat) standen im 14. und beginnenden 15. Jahrhundert auch die Burgrechte norditalienischer Geldkaufleute (Geldhändler und Wechsler), deren Udel (Udel) der Rat auf den Wohnhäusern wohlhabender Kleinräte anlegte. Bereits vor 1389 besass Peter Gutweri von Lamparten (Familie Gutweri) ein Udel im Wert von 50 Gulden uff dem hus Burkhard Stettlers zwischent Johans von Buch und Enderlinon an der Kramgasse.[1] Der Lombarde verpflichtete sich bei der Bürgeraufnahme, den hohen Udelzins (Udelzins und Burgermäss) von fünf Gulden für die Befreiung von allen städtischen Bürgerpflichten (Bürgerpflichten) wie Steuer- und Wehrpflicht an die Bauherren (Bauherren) zu bezahlen. Burkhard Stettler versteuerte als Besitzer der Udelliegenschaft 1389 (Udelhausbesitzer und Udelinhaber) ein Vermögen von 600 Gulden (Vermögensentwicklung).[2] Er amtierte 1386 als städtischer Bauherr, in dessen Funktion er für den Einzug der Udelzinse der sozial hochgestellten Ausbürger (Ausbürger) verantwortlich war.[3] Nach dem Tode Burkhard Stettlers verlegte der Rat das Udel Peter Gutweris zu den gleichen Bedingungen auf das Sesshaus des Kleinrats Peter Rieder an der Gerechtigkeitsgasse.[4] Peter Rieder war 1384 Schultheiss von Burgdorf (Burgdorf), 1389 Schultheiss von Thun (Thun) und 1402 Venner (Venner) der reichen Metzgerzunft. Er versteuerte 1389 ein Vermögen von 1’600 Gulden.[5] Daneben beteiligte er sich an zahlreichen Kreditgeschäften der Stadt sowie am Kauf verschiedener Grund- und Gerichtsherrschaften auf dem Land.

Otto Gamberitus

Die persönliche Teilhabe Peter Rieders am lukrativen Darlehensgeschäft zeigt sich auch darin, dass dieser ein weiteres Udel an einen norditalienischen Geldverleiher vergab. Am Ende des 14. Jahrhunderts verzeichnete neben Peter Gutweri auch der Lombarde Otto Gamberitus sein Burgrecht auf der Scheune Peter Rieders an der südlichen Postgasse.[6] Nur wenige Jahre vor dem Tode Peter Gutweris im März 1400 verlegte der Rat dessen Udel schliesslich noch ein letztes Mal. Als neue Udelliegenschaft bezeichnete er das Wohnhaus des wohlhabenden Kaufmanns Simon Friburger am unteren Ausgang der Kramgasse.[7]

Roland Gerber, 30.06.2018



[1]    domus Buri Stetlers; Udelbuch von 1389, Staatsarchiv Bern, B XIII 28, S. 319.

[2]    Friedrich Emil Welti (Hg.): Die Tellbücher der Stadt Bern aus dem Jahre 1389, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern 14 (1896), S. 505-704, hier 548.

[3]    Roland Gerber: Öffentliches Bauen im mittelalterlichen Bern. Verwaltungs- und finanzgeschichtliche Untersuchung über das Bauherrenamt der Stadt Bern 1300 bis 1550 (Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern 77), Bern 1994, S. 107-109.

[4]    domus Peter Rieders; Udelbuch von 1389, Staatsarchiv Bern, B XIII 28, S. 117.

[5]    Friedrich Emil Welti (Hg.): Die Tellbücher der Stadt Bern aus dem Jahre 1389, in: Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern 14 (1896), S. 505-704, hier 586.

[6]    P Rieders schüre; Udelbuch von 1389, Staatsarchiv Bern, B XIII 28, S. 136.

[7]    domus Symans Friburgers; Udelbuch von 1389, Staatsarchiv Bern, B XIII 28, S. 190.

Weitere Informationen.

Fusszeile