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Hemma Berner

Der Rat befreite die vermögende Witwe Hemma Berner von der Leistung jeglicher Bürgerpflichten, da sie an der Leutkirche eine Messe gestiftet hatte.

Wie umfassend der Rat vermögende Witwen zu Diensten und Abgaben verpflichtete, zeigt eine Urkunde von 1312. Am 31. Januar jenes Jahres befreiten Schultheiss Lorenz Münzer, consules, ducenti ac tota universitas in Berno, die Witwe Hemma, genannt Bernerin, concivis nostra karissima, als Dank für ihre Stiftung einer Messe in der Leutkirche (Pfarrkirche von St. Vinzenz) von der Leistung jeglicher Bürgerpflichten (Bürgerpflichten) wie Telle (talliis), Steuern (sturis), Wachdienst (vigiliis), Wehrpflicht (expedicionibus dictis «reise») sowie der Stellung von Waffen und Rüstung (armis).[1] 1318 erscheint die Bürgerin Hemma Berner dann noch einmal vor dem Rat, wo sie gegen eine andere Frau namens Margareta zum Ofen klagte, die sich unrechtmässig in den Besitz eines ihrer Häuser gesetzt habe.[2] Hemma Berner konnte mit briefen old mit lüten beweisen, dass sich das betreffende Haus, daz da lit an der ringmure, wirklich in ihrem Besitz befand und die Ansprüche der Margareta zum Ofen vom Rat deshalb zurückgewiesen wurden. Beide Frauen scheinen ihren Rechtsanspruch vor dem Stadtgericht ohne Hilfe männlicher Vögte vorgetragen zu haben.

Roland Gerber, 15.07.2018



[1]    FRB/4, Nr. 461, S. 486 (29. Januar 1312).

[2]    FRB/5, Nr. 43, S. 95 (5. Dezember 1318).

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