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Kirchenpfleger und Baufinanzierung

Die Kirchenpfleger von St. Vinzenz waren für die Finanzierung des Münsterbaus verantwortlich.

Trotz der Unterordnung der Münsterbauhütte unter die Aufsicht der Bauherren verblieb die Verwaltung der Baufinanzen weiterhin in den Händen der Kirchenpfleger. Auch der Münsterwerkmeister (Bauorganisation) wurde nach wie vor aus der Kirchenfabrik von St. Vinzenz und nicht etwa aus der Stadt- oder Bauamtskasse entlöhnt. Der laufende Haushalt der Stadt Bern blieb dadurch vom Münsterbau weitgehend unbelastet. Nur ausnahmsweise und bei einzelnen, meist zweckgebundenen Vergabungen an einzelne Ausstattungsstücke beteiligte sich der Rat mit Zuschüssen am Baubetrieb. So sind in den zwischen 1430 und 1454 nur bruchstückhaft überlieferten Säckelmeisterrechnungen (Säckelmeister) nur unbedeutende städtische Beitragszahlungen an den Münsterbau verzeichnet. Die einzige allgemeine Bauvergabung findet sich 1437, als der Säckelmeister insgesamt 100 Gulden an den St. Vincenzenbuw überwies.[1] Mit grösseren Beträgen beteiligte sich die Stadt hingegen an der Ausstattung der Pfarrkirche. Die grössten Kosten entstanden bei der Anfertigung des Passionsfensters im Chorhaupt, das vollständig aus dem Stadtsäckel finanziert wurde. Allein Herstellung und Transport der bemalten Fensterscheiben von der Glasmalerwerkstatt des Hans Acker in Ulm nach Bern kosteten rund 157 Gulden.[2]

Roland Gerber, 17.02.2018



[1]    Friedrich Emil Welti (Hg.): Die Stadtrechnungen von Bern aus den Jahren 1430-1452, Bern 1904, hier Stadtrechnungen 1437/II, S. 82.

[2]    Friedrich Emil Welti (Hg.): Die Stadtrechnungen von Bern aus den Jahren 1430-1452, Bern 1904, hier Stadtrechnungen 1441/II, S. 141.

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