Navigieren auf Stadt Bern

Benutzerspezifische Werkzeuge

Spitäler

Spitäler gehörten zu den wichtigsten karitativen Einrichtungen in der spätmittelalterlichen Stadt Bern.

Es gehörte zu den Bedürfnissen der mittelalterlichen Bevölkerung, inner- und ausserhalb der Stadt verschiedene wohltätige Stiftungen zu errichten, in denen Reisende und Pilger, aber auch kranke, alte und bedürftige Personen beherbergt und verpflegt werden konnten.[1] Diese Stiftungen machten in der Regel wohlhabende Bürgerinnen und Bürger, die ihr Seelenheil durch fromme Werke sichern wollten.[2] Schultheiss und Rat (Schultheiss und Rat) waren seit dem 14. Jahrhundert bestrebt, diese Stiftungen einzuschränken und die wachsende Zahl von Vergabungen zugunsten der Kirche beispielsweise in Testamenten oder Jahrzeiten zu reglementieren. Vor allem die im Verlauf des 14. Jahrhunderts von einzelnen Stadtbewohnern gestifteten Spitäler und Beginenhäuser (Beginenhäuser) unterlagen deshalb von Anfang an einer strikten Kontrolle durch den Rat. Sowohl auf die Ausstattung der Gebäude als auch auf deren Standorte innerhalb des Stadtgebiets nahmen Schultheiss und Rat direkten Einfluss, indem sie einzelne Bestimmungen in den Stiftungen veränderten oder die Vergabungen auf die verschiedenen Armenversorgungs- und Pflegeanstalten in der Stadt verteilten.

Roland Gerber, 17.02.2018



[1]    Vgl. dazu Christian Probst: Das Hospitalwesen im hohen und späten Mittelalter und die geistliche und gesellschaftliche Stellung des Kranken, in: Medizin im mittelalterlichen Abendland, hg. von Gerhard Bader und Gundolf Kreil, Darmstadt 1982, S. 260-274. Zur Kommunalisierung des mittelalterlichen Fürsorgewesens vgl. Christoph Sachsse und Florian Tennstedt: Geschichte der Armenfürsorge in Deutschland. Vom Spätmittelalter bis zum ersten Weltkrieg, Stuttgart/Berlin/Köln 1980.

[2]    Vgl. dazu Kuno Ulshöfer: Spital und Krankenpflege im späten Mittelalter, in: Württembergisch Franken 62 (1968), S. 49-68; sowie für die Schweiz Elsanne Gilomen-Schenkel: Spitäler und Spitalorden in der Schweiz (12.-15. Jahrhundert). Ein Forschungsbericht, in: Helvetia Sacra IV/4: Die Antoniter, die Chorherren vom Heiligen Grab in Jerusalem und die Hospitaliter vom Heiligen Geist in der Schweiz, Basel/Frankfurt am Main 1996, S. 19-34.

Weitere Informationen.

Fusszeile