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Märkte

In Bern existierten verschiedene spezialisierte Märkte, an denen Fisch, Vieh, Pferde, Milchprodukte, Korn und Tuch gehandelt wurden.

Entsprechend der zunehmenden Differenzierung des städtischen Gewerbes und der Teilung der grössten Handwerksgesellschaften in eine obere und eine untere Stube (Zunft- und Gesellschaftshäuser) entstanden im Verlauf des 15. Jahrhunderts verschiedene Märkte in der ursprünglich in ihrer Gesamtheit als Marktplatz genutzten Kram-, Gerechtigkeits- und Marktgasse.[1] Bereits im 14. Jahrhundert befand sich vor den untersten Häusern der südlichen Gerechtigkeitsgasse der Ankenmarkt. Dieser lag in der Nähe des Untertors, dem Hauptzugang für Viehherden und Milchprodukten aus dem Oberland. In Zusammenhang mit den beiden Viehtränken an der Aare entwickelte sich auf der Südseite der Gerechtigkeitsgasse zwischen dem Ankenmarkt und der Niederen Fleischschal (Obere und Niedere Fleischschal) der untere Viehmarkt, während die Nordseite dieser Gasse dem unteren Kornmarkt vorbehalten war (Fisch-, Vieh- und Kornmarkt).[2]

Keine Schlachtungen vor Rathaus und St. Vinzenzkirche

Aber nicht nur in den Hauptgassen sondern auch in den Nebengassen herrschte während des Spätmittelalters ein geschäftiges Treiben. Der Rat musste deshalb bereits im 14. Jahrhundert vorschreiben, dass in der Zufahrt zum ersten Rathaus (Rathaus) hinter dem Chor der St. Vinzenzkirche (Pfarrkirche von St. Vinzenz) keine Tiere angebunden oder geschlachtet werden durften. Des Weiteren sollte die Zufahrt zum Stadtgericht stets von allem Unrat, Bauholz und Steinen frei gehalten werden.[3]

Roland Gerber, 17.02.2018



[1]    Fritz Anliker: Die Marktverhältnisse der Stadt Bern mit spezieller Berücksichtigung der Entwicklung und des Einzugsgebietes ihres Gemüsemarktes, Bern 1945, S. 19-25; Hans Morgenthaler: Bilder aus der älteren Geschichte der Stadt Bern, Bern 1935 (2. Auflage), S. 193-196; sowie Heinrich Türler: Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart, Bern 1896, S. 22f.

[2]    Marktordnung von 1481; SSRQ Bern Stadt VIII/1, Nr. 8, S. 9-11 (29. Januar 1481).

[3]    SSRQ Bern Stadt II/1, Nr. 153, S. 67.

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