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Stalden- oder Stettmühlen

Die ältesten Mühlen befanden sich im Bereich des Nydeggstaldens am unteren Ausfluss des Stadtbachs in die Aare.

Die ersten Getreidemühlen entstanden im Osten Berns im Bereich des Nydeggstaldens (Nydeggstalden), wo der Stadtbach (Stadtbach) mit grossem Gefälle gegen die Aare hinunterfliesst. Sie entstanden bereits in der Gründungszeit Berns, kurz nachdem der Stadtbach aus dem Wangental in die Stadt geleitet worden war. Als Erbauer der Mühlen nennen die Quellen Immo von Dentenberg, der diese auf eigene Kosten errichtete und nach ihrer Fertigstellung von Herzog Bertold V. von Zähringen als Mannlehen[1] wieder ausgehändigt erhielt. Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 wurden die Mühlen am Stalden zu staufischen Lehen und verblieben bis 1273 im Besitz der Herren von Dentenberg. In diesem Jahr verkaufte Berta von Dentenberg ihre Nutzungsrechte an der obersten Mühle, der so genannten Stettmühle, für 30 Pfund an das Deutschordenshaus in Köniz, das die neu erworbenen Nutzungsrechte für einen Jahreszins von 2 Pfund Wachs an den Berner Bürger Hugo Buwli weiterverlieh. Noch im gleichen Jahr kamen schliesslich auch die übrigen vier Mühlen am Stalden mit der Aufnahme des Johannes von Dentenberg in den Deutschen Orden in den Besitz der Deutschherren in Köniz. 1277 erscheinen die Mühlen am Stalden dann im Besitz des Schultheissengeschlechts der von Bubenberg, die ihre Nutzungsrechte für 105 Pfund wiederum an die Komturei in Köniz zurückverkaufte.[2] Die von Bubenberg (Familie von Bubenberg) war neben den von Dentenberg das zweite Adelsgeschlecht mit bedeutendem Mühlenbesitz in der Stadt Bern.

Roland Gerber, 17.02.2018



[1]    Mannlehen sind spezielle Lehen, bei dem die Lehensempfänger im Unterschied zu den gewöhnlichen Zinslehensgütern nicht zu Zinsleistungen, sondern zum Kriegsdienst zu Fuss oder zu Pferd verpflichtet waren.

[2]    Vgl. dazu Albert Kurz: Geschichte und Rechtsverhältnisse des Stadtbachs von Bern, Bern 1863, S. 5-19.

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